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TT: Die Story des Eddie Jackson

Das sind die Geschichten nach dem 7. Spieltag in der NFL:

TT: Die Story des Eddie Jackson Foto: © getty

Und da sind wir auch schon wieder!

Die NFL-Ergebnisse sind euch allen freilich bekannt, doch die größte und teuerste Profiliga der Welt hat viele Stories zu erzählen.

Wie gewohnt widmet sich LAOLA1 den Auffälligkeiten des Spieltages.

Wer ist Winner? Wer ist Loser? Wer oder was war awesome? Wer oder was war awful? Wer sorgte noch für Aufsehen?

Das ist der Touchdown Tuesday - die Endzone von LAOLA1 - Episode 7 der Saison 2017:

Was für ein Spiel! Was für ein Sieg! Einer, der den Oakland Raiders noch sehr viel Auftrieb geben kann. Mit einem (mehrmals verzögerten) "Walk-off-Touchdown" das bislang beste Team der NFL in dieser Saison, das auch noch ein Division-Rivale ist, in die Knie zu zwingen, sollte den Kaliforniern definitiv Schwung geben. Schließlich liegt man jetzt "nur" noch zwei Siege hinter den Chiefs und nach vier Niederlagen in Folge wäre eine fünte mit vier Siegen Rückstand in einer so schwierigen Division schon ein zu großer Rucksack gewesen. Hätti, wari, die Raiders melden sich zurück!

Langsam aber sicher müssen sich die Tampa Bay Buccaneers wohl eingestehen, dass sie doch nur Mittelmaß denn mehr sind. Natürlich war die Aufgabe bei den Buffalo Bills nicht sonderlich leicht, aber nach einem 6:17 das Spiel zu drehen und der starken Bills-Defense immerhin 27 Punkte einzuschenken (gelang bislang noch keinem Team), um es dann wieder aus der Hand zu geben, tut halt doppelt und dreifach weh. In der NFC South liegen zwar auch die Atlanta Falcons hinter den Erwartungen, aber es scheint so, als würden die New Orleans Saints der lachende Dritte sein.

Long story short: So gefällt uns Le'Veon Bell am besten. Die anfängliche Saisonkritik: Vergessen!

Mittlerweile können wir hier auch einfach eine Verletztenkategorie einführen - oder die Situation einfach gesamtheitlich als OH BOY bezeichnen. Jede Woche verletzt sich ein Star, in dieser erwischte es Carson Palmer mit einem Armbruch. Damit können wir die Saison der Arizona Cardinals de facto wirklich beenden. Nach dem Aus für David Johnson muss nun auch der alternde Quarterback zuschauen und wie wir alle wissen, wird es Drew Stanton nicht richten. Schade, vergangene Woche gab es ein kräftiges Lebenszeichen gegen die Buccaneers, nun den großen Dämpfer. Oh boy!

So schnell wird man ein Household Name! Eddie Jackson! Man merke sich diesen Namen. Chicagos Rookie-Safety trug sich beim 17:3 gegen Carolina in die Geschichtsbücher ein - und wie! Der erste Defense-Spieler seit 2012 mit zwei Touchdowns in einem Spiel zu sein, ist schon nice! Aber der erste Defense-Spieler mit zwei 75-oder-mehr-Yards-Touchdowns in einem Spiel der NFL-Geschichte zu sein, ist legendär! Und damit auch noch für die einzigen beiden Touchdowns dieser Partie verantwortlich zu sein, sagt irgendwie alles. Wie geil!

Vielleicht liegt es an der höchstinteressanten Diskussion im letztwöchigen TT über die wahre Stärke der Defense der Chicago Bears, dass die Partie gegen Carolina irgendwie jene ist, die mir an einem Spieltag mit viel Gesprächsstoff am meisten in Erinnerung blieb. Aber sicher nicht nur. Zuerst einmal Gratulation an "Go_Bears" - vielleicht doch Zeit, die Ansprüche nach oben zu schrauben, haha. Im Vergleich zum Verteidigungs-Käse von vor zwei Jahren hat die Bears-D ja tatsächlich einen großen Schritt nach vorne gemacht. Ob das völlige Kaltstellen einer Cam-Newton-Offense in Tagen wie diesen ein Qualitäts-Gütesiegel ist oder weitere Qualitäts-Nachweise erfordert, weiß kein Mensch - einmal Kreisklasse, einmal Weltklasse, um eine üble Floskel einzustreuen, bei "SuperCam" kennt sich derzeit wirklich niemand aus. Aber sagen wir mal so: Ohne ein Minimum an Talent lässt man die Panthers-Offense nicht so schlecht aussehen. Eddie Jackson haben wir oben schon gewürdigt, und er ist auch die zweitbeste Story dieser Partie. Auf den Tag genau (!) ein Jahr zuvor brach sich der Safety sein Bein - die Entscheidung, für die Senior-Season zum College nach Alabama zurückzukehren, erwies sich so gesehen als Fehler. Es folgten zahlreiche Tränen und die Befürchtung, dass die NFL-Teams auf ihn vergessen würden. Bis zum dritten Draft-Tag musste er warten, als die Bears in Runde 4 zuschlugen. Eines der denkwürdigeren Spiele eines Defense-Spielers in der jüngeren Vergangenheit ist zumindest ein Indiz dafür, dass es das Schicksal sowohl mit der Franchise als auch vor allem mit dem Rookie selbst doch noch gut gemeint hat. Die beste Story dieser Partie? Und gleichzeitig jene, warum sie mit Spielende und einem Blick auf die Schlussstatistik sofort bei mir hängenblieb? Chicago siegte, obwohl QB Mitch Trubisky gerade einmal 4 (!) - V-I-E-R - Pässe an den Mann brachte - bei 7 (!) - S-I-E-B-E-N Versuchen. So viel zum Thema pass-happy NFL, haha. Zufall? Selbstverständlich nicht. Folgendes ist erstaunlich: Es war erst das zweite Mal in diesem Jahrzehnt, dass ein Team in einer Partie mit weniger als zehn Passversuchen auskam - das letzte Mal war 2011, als ein gewisser Tim Tebow für Denver bei einem Sieg gegen Kansas City 2 von 8 Pässen an den Mann brachte. Der damalige Broncos-Coach? Der heutige Chicago-Head-Coach John Fox. Das letzte Mal, dass ein Team sieben oder weniger Passversuche gewagt hat, war 2006 - Chris Weinke für Carolina bei einem Sieg gegen Atlanta, er brachte ebenfalls 4 von 7 Pässen an den Mann. Carolinas damaliger Head Coach? Eh klar, der spätere Broncos- und nunmehrige Bears-Coach John Fox. Vermutlich betrachten die meisten von uns lieber Pass-Feuerwerke, aber manchmal hat Oldschool a la Fox auch etwas - und letztlich geht es darum, irgendwie das W zu ercoachen, egal wie und mit welchen Mitteln. Und um den Kreis zu unseren Korrespondenten zu schließen: Gefühlt ist die NFC North jene Divsion mit den meisten Berichterstattern unter unseren Usern, zumindest melden sich Fans aller vier Teams regelmäßig zu Wort. Spätestens seit der Verletzung von Aaron Rodgers und den jüngsten Heldentaten der Bears ist Hochspannung bei diesem Quartett garantiert. Entsprechend gespannt sind wir auf eure Einschätzungen im weiteren Saison-Verlauf!!

Lieber "Blacky_1909", nichts für Ungut, aber was mich nervt, kann nur einer entscheiden, nämlich ich selbst *grins*. Dass dich meine Genervtheit nervt, ist wiederum dein gutes Recht. Aber trau mir bitte eines zu: W-a-r-u-m die verschiedenen Parteien im unsäglichen Ezekiel-Elliott-Theater um ihr Recht kämpfen, kapier' ich gerade noch - keine Sorge. Es soll in juristischen Auseinandersetzungen manchmal der Fall sein, dass Streithanseln um ihr Recht kämpfen. Von meiner Meinung, dass diese Auseinandersetzung ausschließlich Verlierer produziert, lasse ich mich aber nicht abbringen. Warum kann man diese Angelegenheit nicht in aller Ruhe in der Offseason klären? Es wäre bekanntlich nicht die erste Sperre, die mit einem Jahr Verzögerung in Kraft tritt. So entsteht eine Situation, in der auch noch eine Art Wettbewerbsverzerrung zum Thema wird, sollte die Sperre doch noch in Kraft treten. Wieso sollen die ab Woche 9 folgenden Gegner einen Vorteil haben, den eigentlich die ersten sechs Kontrahenten der Dallas Cowboys hätten haben können/sollen/müssen? Pech? Glück? Schicksal? Mein Standpunkt ist einfach, dass diese Causa ordentlich ausjudiziert gehört und nicht während der Saison alle Beteiligten in Atem halten sollte. Wenn Elliott unschuldig ist, muss er selbstverständlich um seinen Ruf kämpfen - logisch. Dass es in diesem Fall nicht um eine vergleichsweise Lappalie wie schlecht aufgepumpte Bälle geht, macht es nicht gerade einfacher. Warum diese Zeilen im positiven Bereich stehen? Weil trotz allem der Sport gewürdigt gehört. Mit seiner 219-Total-Yards-Gala samt drei Touchdowns gegen die San Francisco 49ers zeigte der Running Back, was ihn zu einer der sportlichen Ausnahmeerscheinungen dieser Liga macht. Egal wie man zu Elliott steht, die Nebengeräusche so gut ausblenden zu können, verdient irgendwo Respekt. Alles weitere zu dieser Partie könnt ihr hoffentlich unten von "muehli17" lesen, dem ich natürlich nicht wieder seinen Inhalt klauen will - sorry dafür, haha!

Nicht die Chargers verarschen! Nicht die Chargers verarschen! Nicht die Chargers verarschen! Ihr seht, ich habe auch so meine Vorsätze - und das ist meiner für diesen TT. Deswegen schreibe ich natürlich nichts über die Verteilung des Zuschauerzuspruchs beim 21:0-Sieg im "Heimspiel" gegen Denver, sondern überlasse die diesbezügliche Recherche unserer geneigten Leserschaft. Stattdessen übe ich mich in großer und wirklich ernst gemeinter Bewunderung vor diesem Team. Genau so steckt man einen 0-4-Start, der drei verlorene "Heimspiele" inkludierte, weg. Erst zwei Auswärtssiege, nun dieser "Heimsieg" - und schwuppdiwupp, die Los Angeles Chargers stehen bei 3-4. Da praktischerweise die Kansas City Chiefs an ihrem Alleingang gehindert wurden, Denver gerade schwächelt und Oakland zwischenzeitlich auch nicht souverän agierte (geiles Thursday Night Game übrigens!), schaut die Chargers-Welt plötzlich viel rosiger aus. In einer Conference, in der die Miami Dolphins bei 4-2 stehen und selbst nicht so richtig wissen wie und warum, sind die Playoffs durchaus ein Thema. Gegen die Broncos überzeugten alle drei Phasen des Chargers-Spiels - Defense, eh klar bei einem zu null. Die Special Teams steuerten den ersten TD bei, und auch die Offense um Philip Rivers lieferte ab, gerade wenn man bedenkt, welche Defense ihr gegenüberstand. Nun kann man nicht behaupten, dass dies eine Mega-Überraschung ist. Auf dem Papier ist dies kein schlechter Kader. Die großen Unbekannten vor dieser Saison waren a.) die schwere Division und b.) dieser Umzug, an dem nicht nur wir uns schon mit genügend Kritik abgearbeitet haben. Bei den Bürgern von Los Angeles mögen die Chargers noch nicht so richtig angekommen sein, aber vielleicht sind es die Chargers mit ihrem ersten "Heimsieg" in L.A. seit 1960 in dieser, wie ich bekanntlich finde, an sich so großartigen Metropole. Wir betonen es nicht zum ersten Mal: Erfolg ist das einzige Mittel, um neue Fans zu generieren. In diesem Sinne: Weiter so! Das folgende Gastspiel in New England könnte bei entsprechendem Ausgang weitere Fans generieren.

Bleiben wir bei den Denver Broncos. Und kommen wir gleichzeitig zu den Indianapolis Colts. Was haben diese beiden Franchises gemeinsam? Ja eh, außer Peyton Manning natürlich. Beide haben in Woche 7 zu null verloren, und das ist mehr als bemerkenswert. Damit gingen zwei der drei längsten Serien an Spielen ohne Zu-Null-Niederlage kurioserweise am selben Wochenende zu Ende. Die Colts erwischte es erstmals seit 26. Dezember 1993 (gegen New England) - 375 Spiele ohne "Shutout" waren die drittlängste Serie der NFL-Geschichte. Jene der Broncos, die zweitlängste, dauerte gar 394 Spiele, seit man am 22. November 1992 mit 0:24 gegen die Los Angeles (!) Raiders verlor. (Für Freunde der Statistik: Die längste Serie bleibt damit den San Francisco 49ers vorbehalten, die von 1977 bis 2004 420 Mal in Folge nicht zu Null verloren). Dass sich die Broncos intensive Gedanken über ihre Offense machen müssen, habe ich vergangene Woche schon angedeutet - irgendwie kurios, dass die Einheit von Offensive Coordinator Mike McCoy ausgerechnet gegen "seine" Chargers derart versagt hat. Deshalb hier mehr Gedanken zu den Colts: Man möge sich argumentativ nicht zu lange mit dem Fehlen von Superstar Andrew Luck aufhalten, denn unterm Strich bleibt die Erkenntnis: Dieser Kader ist von vorne bis hinten nicht gut genug. Ich weiß, nicht gerade Breaking News, aber ohne Luck wird derzeit überdeutlich, was sich nun schon die eine oder andere Saison angedeutet hat. Die 0:27-Heimniederlage gegen Jacksonville war blanker Horror. Man könnte meinen, dass die Offense der Jaguars ohne Leonard Fournette leichter zu entschärfen wäre - nicht für die Colts, die selbst Blake Bortles relativ ungestört gewähren ließen. Die Defense von Jacksonville wiederum ist inzwischen ziemlich ungut zu bespielen, aber zehn Sacks muss man deshalb auch nicht zulassen. Bei den Colts fehlt es an Qualität. Die Entscheidung, nach den Unstimmigkeiten der Vorsaison in der Offseason "nur" den GM zu tauschen und mit Chris Ballard einen durchaus hoffnungsvollen Personalverantwortlichen aus Kansas City loszueisen, ist durchaus zu respektieren. Ich halte viel von Head Coach Chuck Pagano und mag es, wenn Trainer nicht immer gleich unter Druck geraten. Aber ich fürchte für ihn, dass in Indy die Zeichen im Hinblick auf kommende Saison immer mehr auf Neustart stehen. Der Vollständigkeit halber sei jedoch betont, dass ein solcher keinesfalls einen Trade von Luck beinhalten darf - die diesbezüglich mancherorts immer wieder aufkommende Debatte halte ich für entbehrlich. Mit Luck wäre eine Zu-Null-Niederlage vermutlich nicht passiert. Genau wie man sich in Denver und Indy dieser Tage vermutlich denkt: Unter'm Peyton hätt's das net gegeben! Ganz so stimmt es zumindest aus Colts-Sicht nicht. Oben erwähnte Serie bezieht sich auf Regular-Season-Spiele. In den Playoffs erwischte es Indianapolis letztmals im Jänner 2003 bei einem 0:41 gegen die New York Jets - mit Manning!

Mein letzter roter Pfeil unten ist leider ein Fixstarter, aber es gebe noch einiges zu besprechen - vor allem Arizonas schrecklicher London-Ausflug (armer "mundafinga", ich hoffe, du hast nicht zu sehr gelitten! Und generell: Die London-Spiele waren heuer bisher ein ziemlicher Topfen...), aber ich fürchte, ich muss mit einer Woche Verspätung auch noch etwas intensiver meinen Senf zum Dilemma der Green Bay Packers geben. Zurzeit kursiert wieder vermehrt ein legendärer Sager von Tom Moore, dem früheren Offensive Coordinator der Indianapolis Colts, der auf die Frage, warum man den Backups von Peyton Manning im Training keine Reps mit den Startern geben würde, folgendes zu Protokoll gab: "Fellas, if '18' goes down, we're fucked. And we don't practice fucked." Ähm, nunja, da kann man schwer etwas dagegen sagen - und für diese Haltung wurden die Colts immerhin mit Andrew Luck belohnt. Aber gut, bei den Packers liegt die Sachlage ein wenig anders. Nicht dass es einen großen Unterschied machen würde, ob Peyton oder Aaron "down geht", aber in Green Bay fühlte man sich diesmal auf diesen Worst Case vorbereitet. Kollege Kastler hat vergangene Woche schön ausgeführt, dass man einige Aufbauarbeit in Brett Hundley investiert hat - dies befand zumindest Head Coach Mike McCarthy. Ich halte ein Spiel als Starter für einen unfairen Bemessungszeitraum, aber mickrige 87 Passing Yards gegen die nicht gerade unbezwingbare Secondary der New Orleans Saints sind kein gutes Zeichen - vor allem, wenn man die lange Zeit taugliche Unterstützung der Defense und das starke Laufspiel in Betracht zieht. NFC-North-Rivale Minnesota Vikings kommt derzeit ohne Sam Bradford, Dalvin Cook und Stefon Diggs gekonnt über die Runden - sprich den drei Herzstücken der Offense. Es ist und bleibt eine der wichtigsten Künste in der NFL, verletzungsbedingte Ausfälle zu kompensieren. An dieser Aufgabe sollte McCarthy nicht abermals scheitern. Sonst kann das Eis in Green Bay selbst bei Tiefsttemperaturen dünner für ihn werden.

Ihr erinnert euch vielleicht, die unglaubliche Serie von Joe Thomas hatten wir in diesem Jahr bereits, als er die Schallmauer von 10.000 Snaps in Folge durchbrach. Die Serie begann 2007 und endete am Sonntag nach unfassbaren 10.363 Spielzügen in Folge. Wie auch die Saison des Left Tackles angesichts seiner Trizeps-Verletzung endete. Nicht dass die Cleveland Browns traurige Tage nicht gewohnt wären, aber dieser Tag ist ein besonders trauriger.

Noch ein schneller Punkt außer Konkurrenz und als Überleitung zu Kollegen Kastler. Schadenfreude ist nicht mein Ding, schon gar nicht wenn es um ihn geht. Aber ich weiß, wie sehr er sich bei einem Super-Bowl-Besuch den Halftime-Auftritt eines weiblichen Superstars in der Blüte ihrer Schaffenskraft wünschen würde. In diesem Sinne nach Madonna und Bruno Mars viel Spaß mit Justin Timberlake *grins*! Ich kann wirklich nichts dafür, dass mir neben dem Totalausfall Coldplay die Kolleginnen Beyonce, Katy Perry und Lady Gaga "vergönnt" waren - allesamt nicht unbedingt mein Musikgeschmack, aber irgendwie verträglicher als die Kastler-Music-Allstars, hahaha.

Haha, ja, das finde ich immer wieder gut, wie sich Kollege Altmann über die Wahl der Halftime-Acts amüsieren kann. Und stimmt schon, bei deinen vier Versuchen hast es du es nicht schlecht erwischt, Beyonce, Katy Perry (Was wurde aus Left Shark?) und Lady Gaga (ja, die hätte ich mir als New Yorkerin gerne bei Super Bowl XLVIII in East Rutherford gewünscht) lieferten allesamt eine geile Show ab. So wie es sein soll. War aber auch bei Madonna und Bruno Mars (ja, auch der war gut) nicht anders, in Justin Timberlake habe ich sowieso vollstes Vertrauen - vielleicht knallt er ja die History of Rap - Super Bowl Edition hin. Und weil Schadenfreude ja nicht deines ist, sei noch ein Satz gesagt: Ich war Gisele Bündchen näher, als du Beyonce, Katy und Gaga je sein wirst, haha. *DropTheMic* So, aber nun zu den wirklich wichtigen Dingen und wir bleiben gleich in Minnesota. Wer ohne Starting Quarterback und Starting Running Back spielt, hat normalerweise so seine Probleme, doch die Vikings gewinnen ihre Spiele. Ohne Sam Bradford UND Dalvin Cook blieb Minnesota zuletzt gegen Chicago, Green Bay und nun gegen Baltimore erfolgreich. Spricht auch für die Defense, die am Sonntag nur 208 Yards zuließ, Joe Flacco fünf Mal sackte und in Total Yards auf Rang zehn der Liga liegt. In der NFC North liegen die Vikings (5-2) mit einem Sieg Vorsprung vor den Packers (4-3), den Detroit Lions (3-3) und den Chicago Bears (3-4). Ohne Aaron Rodgers ist diese Division heiß umkämpft - und auf diese Weise sprechen auch die Vikings ein großes Wörtchen mit. Wird sehr spannend!

Ja, die Offense der Settle Seahawks sieht nach der Bye-Week wieder so aus, wie wir uns das als objektive Football-Berichterstatter schon immer vorgestellt haben. Auch gegen die Giants hat es etwas gedauert, aber am Ende feuerte Russell Wilson wie in alten Zeiten die Pässe nur ro raus, insgesamt elf Anspielstationen waren für Statistiker dabei. Selbst Jimmy Graham sah nicht so schlecht aus. Davor gab es etwas Stunk mit Doug Baldwin, der O-Line-Coach Tom Cable (selbst kein Kind von Traurigkeit) an der Seitenlinie schubste, während er eine Message an seine Offense-Kollegen richten wollte. Aber auch das gehört irgendwie zur Seattle-DNA. Starke Defense, risiko-freudige Offense und dann geht es schon dahin. Vielleicht ausgerechnet am Ort des einzigen-Super-Bowl-Sieges eine Wiedergeburt an Championship-Stärke.

Als Überleitung an mich selbst, meine persönlich "Celebration of the year":

Die Überleitung führt mich also zu den New York Jets: Man muss dieses Team in diesem Jahr ja irgendwie mögen. Als klarer Anwärter auf den First Pick 2018 in die Saison gegangen, wurden bereits drei Spiele gewonnen. Kurzum: Nicht mal verlieren können sie. Oder: Tanking never looked that good. Warum? Sicher weil auch sehr viel Herz gezeigt wird und die krassesten Außenseiter traditionell zeigen wollen, dass sie nicht die schlechtesten Spieler der Liga sind. Aber es passen auch sonst einige Dinge ganz gut. Etwa hat OC Joe Morton der Offensive Flügel verliehen, Josh McCown darf trotz solidem Running-Back-Corps auch werfen - auch weit - und auch auf Tight Ends. Die gab es ja unter seinem Vorgänger Chain Galey überhaupt nicht im Gameplan. Die Defensive hat sich nach der Blamage von Oakland in Week 2 weitestgehend zusammengerissen - die Rookie-Safeties Jamal Adams und Marcus Maye zeigen mit Big Plays wie in Miami ihr Können. Nun haben die Jets aber dort im letzten Viertel einen 14-Punkte-Vorsprung aus der Hand gegeben. Das gab es zuletzt 1995, als Rich Kotite die Jets zu einer 1-15-Bilanz führte. Die ist heuer nicht mehr drin und damit könnte das lange Warten auf DEN Franchise-Quarterback der nächsten Jahre weitergehen. Aber vielleicht hat es ja was Gutes: Kollege Altmann hat es schon mal angesprochen, normalerweise muss ein Head Coach nach einer grottenschlechten Saison gehen. Doch bereits drei Siege und seit Woche 3 stets gute Performances mit Abstrichen zeigen, was Todd Bowles als Head Coach erreichen kann.

Cleveland Browns gegen Tennessee Titans - sagen wir mal so: Wenn ihr es nicht gesehen habt, habt ihr nichts verpasst. Eine Statistik möchte ich aber hier zu diesem Spiel dann doch anführen. Rookie-Quarterback DeShone Kizer hält mittlerweile schon bei elf Interceptions, wenn es darum ging, auszugleichen oder in Führung zu gehen (also immer). Nicht gut. Aber nicht besser, und das lässt mein grundsätzliches Vertrauen in den Weg von Cleveland sinken: Vergangene Woche wurde Kizer vor dem Houston-Gastspiel gebenched, nun musste er während des Spiels wieder für Cody Kessler weichen. Tut man einem Rookie damit etwas Gutes, Hue Jackson? Ich glaube ja nicht. Wiederum das Gute: Kizer zeigt absolut Potenzial, nur seinen Killerinstinkt muss er noch finden. Aber besser als umgekehrt.

Super-Bowl-Rematch, vor allem nach einer epochalen wie 2017, klingt eigentlich zu schön, um wahr zu sein. Aber es war nicht schön, zumindest für die Atlanta Falcons nicht. Ich muss sagen, das habe ich so nicht erwartet. Dieses Mal traten die Falcons ja auswärts an, aber im nigelnagelneuen Mega-Stadion auch schon zwei von drei Spielen verloren zu haben, ist einfach kein gutes Zeichen. Sportlich hält die Offense mit jener aus dem Vorjahr bei weitem nicht mit. Man setzt zu wenig entgegen. Vergangene Woche konnte Miami 20 Punkte aufs Board knallen, ohne dass es eine zwischenzeitliche Antwort gab, nun die Patriots im Nebel von "Fogsboro" 23. Ich denke aber auch nicht, dass es mit der Super-Bowl-Niederlage zu tun hat. OC Steve Sarkasian hat Erfolge am College gefeiert und wird auch in der NFL noch zeigen, dass er Offenses wieder auf Vordermann bringen kann. Und einmal noch das Gute daran: Nur ein Sieg Rückstand auf New Orleans = nur bedingt Grund zur Sorge.

Wir picken jede Woche die Teilnehmer der Super Bowl LII, die am 4. Februar 2018 in Minneapolis, Minnesota, stattfinden wird.

Die Stadt hat das größte Einzelsportereignis der Welt schon einmal ausgerichtet, 1992 im Metrodome, in dieser Saison wird der finale Höhepunkt im ein Jahr alten U.S. Bank Stadium stattfinden.

Wir sind wie immer zuversichtlich, in irgendeiner Woche mit einem Pick richtig zu liegen - spätestens nach den Conference Finals...

BERNHARD KASTLER und sein Week-7-Pick:

Buffalo Bills vs. Los Angeles Rams

Zeit für einen geilen Außenseiter-Tipp: Beide wären nach aktuellem Stand in den Playoffs, möglicherweise schaffen es beide auch wirklich in die Postseason. Und vielleicht schaffen es beide auf irgendwie sehr überraschende Weise ins "Big Game" - dann wäre das einfach nur geil, dieses Tippspiel mit diesem Pick gewonnen zu haben.

Week

AFC-Team NFC-Team
01 New England Patriots Green Bay Packers
02 Kansas City Chiefs Seattle Seahawks
03 Kansas City Chiefs Atlanta Falcons
04 Kansas  City Chiefs Green Bay Packers
05 Kansas City Chiefs Philadelphia Eagles
06 New England Patriots Philadelphia Eagles

PETER ALTMANN und sein Week-7-Pick:
Pittsburgh Steelers vs. Seattle Seahawks
Mein Steelers-Leid habe ich vor einigen Wochen geklagt, seither läuft es besser. Wesentlich besser. Für Jänner-Football ist es grundsätzlich keine schlechte Voraussetzung, dass diese Defense im Vergleich zu einigen holprigen Jahren verbessert ist. Und wenn sich dann auch noch die Offense nachhaltig konsolidiert, ist und bleibt dies eines der besten Gesamtpakete in der AFC. Also ist es in meinen Augen Zeit, Pittsburgh hier mal herzuschreiben (und erstmals in diesem Jahr schreibe ich vor Kollegen Kastler, habe also den first pick, haha). In der NFC bin ich nach derzeitigem Wissensstand zugegeben ratlos. Ein Pennsylvania-Derby mit Philadelphia wäre extrem reizvoll. Irgendwie gibt es jedoch bei so ziemlich jedem Team etwas auszusetzen. Deshalb kehre ich zu meinem Ursprungs-NFC-Tipp Seattle zurück. Bei allem "Abers" bleiben die Seahawks ein Team, das für Playoff-Football mehr als geeignet ist und auch über genügend Erfahrung verfügt. Roethlisberger wiederum hat seine erste Super Bowl einst gegen Seattle gewonnen - hier würde sich ein schöner Kreis schließen.

Week

AFC-Team AFC-Team
01 New England Patriots Seattle Seahawks
02 New England Patriots Atlanta Falcons
03 Kansas City Chiefs Green Bay Packers
04 Kansas City Chiefs Detroit Lions
05 New England Patriots Carolina Panthers
06 New England Patriots Philadelphia Eagles

In dieser Kategorie lassen sich die beiden NFL-Redakteure von LAOLA1 zu "Bold Predictions" für Woche 8 hinreißen - wie immer ohne Gewähr!

BERNHARD KASTLER über Week 8

  • Ezekiel Elliott spielt in dieser Woche in den Nachrichten keine Rolle.
  • Justin Timberlake schon. Denn der holt sich Jimmy Fallon ins Boot und kündigt die "History of Reps" für die Super-Bowl-Halftime-Show an.
  • Die "Chip-Kelly-Bowl" zwischen den Niners und den Eagles erlebt die meisten Huddles in der Geschichte der NFL.
PETER ALTMANN über Week 8
  • Den Los Angeles Chargers gelingt gleich das nächste Shutout - in New England!
  • Die bisherigen drei London-Spiele endeten mit einem relativ spannenden Gesamtscore von 97:7 für die drei Sieger (Baltimores "Ehren-Touchdown" gegen Jacksonville ist immer mehr wert, haha!). Was Jaguars, Saints und Rams können, können die Cleveland Browns selbstverständlich schon lange. Im größten Langeweiler des Jahres besiegen sie Minnesota mit 97:7.
  • Cam Newton bringt eine gute Leistung.

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