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Touchdown Tuesday: Wer wird MVP?

Das sind die Geschichten nach dem 16. Spieltag in der NFL:

Touchdown Tuesday: Wer wird MVP? Foto: © getty

Und da sind wir auch schon wieder!

Die NFL-Ergebnisse sind euch allen freilich bekannt, doch die größte und teuerste Profiliga der Welt hat viele Stories zu erzählen.

Wie gewohnt widmet sich LAOLA1 den Auffälligkeiten des Spieltages.

Wer ist Winner? Wer ist Loser? Wer oder was war awesome? Wer oder was war awful? Wer sorgte noch für Aufsehen?

Das ist der Touchdown Tuesday - die Endzone von LAOLA1 - Episode 16 der Saison 2017:

Ein Eliminierungs-Duell hat es so an sich, dass es danach einen Gewinner und einen Verlierer gibt. Der Sieger des Duells Seattle Seahawks gegen Dallas Cowboys um das Aufrechterhalten der Playoff-Chancen heißt Seattle, also ist es nur würdig und recht, dass die Seahawks unser Gewinner der Runde sind. Letztlich haben die Stehaufmännchen rund um Russell Wilson auch mehr gewonnen als ein sehr, sehr, sehr wichtiges Football-Spiel. Denn nach der Schimpf (auch intern) und Schande der letzten Wochen war das nicht nur ein Sieg für die Verlängerung dieser so schwierigen Saison, sondern auch ein Erfolg fürs eigene Ego - gerade für jenes der Defense, die zuletzt mehr als ein blaues Auge kassierte. Offensiv war die Darbietung naja - aber egal: Sieg ist Sieg!

Ja eh, die Atlanta Falcons haben noch alle Playoff-Chancen. Aber man hätte es sich viel, viel, viel einfacher machen können. Im NFC-South-Showdown bei den New Orleans Saints zu verlieren, ist wirklich keine Schande. Wie chancenlos der letztjährige Super-Bowl-Verlierer jedoch in Wahrheit war, sollte zu denken geben. 3:20 lautete der Stand zu Beginn des vierten Viertels, der erste und einzige Touchdown gelang erst gut zwei Minuten vor Schluss. Zur Erinnerung: Wir sprechen hier von der Jahrhundert-Offense der Vorsaison. Da muss man in solch einer vorentscheidenden Partie einfach mehr zeigen!

Wir bleiben im Superdome in New Orleans. Der "Buttpick" von Marshon Lattimore war zwar geil, aber so legendär wie der "Buttfumble" wird nie wieder ein Spielzug werden - sorry, liebe Saints. Dennoch sehr sehenswert:

Die Jacksonville Jaguars haben die beste Defense der Liga! Blake Bortles hat inzwischen den Dreh raus - rechtzeitig für die Playoffs! Hmmmmmmm, diese Dienstreise nach San Francisco wird dem Postseason-Rückkehrer aus Florida gewaltig zu denken geben. Gut, die Zukunft wird zeigen, ob man letztlich nur ein Opfer eines neuen Wunderkinds, als das 49ers-QB Jimmy Garoppolo ja gehandelt wird, war, oder ob es mehr Grund zur Sorge für diese Defense gibt. Bortles wiederum erwarf zwar fleißig Yardage, aber drei Interceptions sind dann halt doch zu viel - vor allem wenn man den Ruf der Fehleranfälligkeit genießt und somit wieder alle Vorurteile bestätigt hat. Alles in allem: OH BOY!

Eigentlich, ja eigentlich wäre die "Titelverteidigung" für Todd Gurley in dieser Kategorie mehr als gerechtfertigt, aber ein bisserl Abwechslung muss sein. Warum nicht einmal die "Running-Back-Fabrik" der New England Patriots würdigen? Für die Gegner ist es wirlich nicht leicht absehbar, wer für Bill Belichick gerade der "Einser" ist - vor allem bei dieser Vielzahl. Rex Burkhead und James White sind verletzt, also war die Partie gegen die Buffalo Bills ziemlich auf Dion Lewis zugeschnitten. Der bedankte sich mit 153 Total Yards und je einem Rushing- und Receiving-Touchdown. Einen Score zu Boden musste er an Mike Gillislee abtreten. Andere Teams tun sich schwer, einen halbwegs verlässlichen Ballträger zu finden. Die RBs der Patriots stehen im Schatten des Passangriffs - auch, weil sie so viele sind.

Herzlich Willkommen beim Touchdown Wednesday. Nein, nein, wir nennen es natürlich trotzdem Touchdown Tuesday, aber diesmal wie angekündigt mit einem Tag Verspätung. Wir hoffen, ihr hattet schöne und besinnliche Weihnachten. Letzte Woche hatten wir ja einige angeregte Diskussionen zu bieten - vor allem Kollegen Kastler und seinen Zeilen zu Rob Gronkowski sei Dank. Ich denke, zu dieser Thematik ist schon sehr viel gesagt und meiner persönlichen Meinung nach ist ein Spiel Sperre weder zu viel noch zu wenig, alleine über die Verhältnismäßigkeit diverser Sperren muss und wird sich die NFL Gedanken machen. Auf einen Aspekt der Diskussion möchte ich dennoch kurz eingehen: Selbstverständlich sind alle Wortspenden, die Kollege Kastler und ich hier von uns geben, nicht vollinhaltlich mit "normaler" journalistischer Arbeit zu vergleichen. Gerade unsere Pfeile sind dafür gedacht, persönliche Meinungen abzubilden und solche sind zwangsläufig subjektiv. Und dies ist weniger als Verteidigung von Kollegen Kastler gemeint, auch wir sind nicht immer einer Meinung, sondern nur als Klarstellung, wie dieses Format angelegt ist. Und deswegen, sehr geehrter Herr "PrivateJoker" bringen auch Sätze wie folgender nichts: "rodgers ist also ein loser. tell me more, laola..." Unsere geschätzten LAOLA1-Kollegen können für unsere TT-Zeilen eher wenig, dafür halten immer noch die Herren Kastler und Altmann ihren Schädel hin, gell. Also solche Angriffe auf uns "gerne" unter Fußball-Artikeln. Womit wir bei den Ausführungen unseres privaten Jokers sind, die mich richtig stören: Andere User in der Diskussion als "von Vorurteilen geplagte FPÖ-Wähler" zu verunglimpfen, geht gar nicht! Wir stehen auf unser gepflegtes Diskussions-Niveau im Touchdown Tuesday und werden selbiges auch mit aller Macht verteidigen. Also, "PrivateJoker" - bisserl runter vom Gas, bisserl weniger agressiv und genauso respektvoll-friedlich wie alle anderen, dann werden wir uns hier bestens vertragen, auch ohne immer einer Meinung zu sein. Vor allem bin ich mir sicher, dass du einiges an wertvollen Inhalten beizutragen hast, wenn du seit 17 Jahren NFL schaust. In den vergangenen 17 Jahren NFL mag es schon spannendere Szenarien vor Week 17 gegeben haben. Sieben von acht Division-Champions stehen fest. Nur noch drei Teams dürfen sich Hoffnungen machen, einem aktuellen Wild-Card-Team das Playoff-Ticket noch wegzuschnappen. Und auch darüber, dass etwa die Tennessee Titans trotz ihres Negativlaufs derzeit einen Playoff-Spot innehaben, kann man streiten. Aber ich würde es nicht zu negativ sehen: 2017 haben sich schon recht früh jene Teams herauskristallisiert, die mehr als einen Ticken besser sind als die anderen. Andere Teams wie Green Bay oder Houston konnten schwere QB-Verletzungen nicht kompensieren. Es ist doch auch schön, Playoffs mit den wirklich besten Teams - plus vielleicht Tennessee - zu erleben. 2018 täte ich dann aber schon auch ganz gerne wieder mehr Ausgeglichenheit nehmen.

Den Titel beste Division kann man relativ einfach an die NFC South vergeben. In den vergangenen beiden Jahren stellte diese Division den NFC-Vertreter in der Super Bowl, und es wäre kein ganz großes Wunder, wenn dies auch in dieser Saison der Fall wäre. Die New Orleans Saints und die Carolina Panthers liefern sich ein Fernduell um die Division-Krone, für die Atlanta Falcons geht es dabei im Duell mit Carolina um das Absichern des letzten noch offenen Playoff-Spots in der NFC gegenüber Seattle. Wie sehr die vor der Saison viel höher eingeschätzten Tampa Bay Buccaneers die Panthers am Sonntag gefordert haben, spricht für die Qualität dieses Quartetts. Diese Partie war vielleicht nicht die allergrößte Glanzleistung der Karriere von Cam Newton, aber da er hier auch schon viel Kritik einstecken musste, sei ihm diesmal durchaus Lob vergönnt: Der Game-Winning-Drive und vor allem sein entscheidender Touchdown konnten schon etwas. So wollen wir den Panthers-QB sehen: Als positiver Winner-Typ, der vorangeht. Dass er auch anders kann, wissen wir leider auch. Alles in allem ist Carolina ein Playoff-Team, das in der öffentlichen Debatte zwar vielleicht ein wenig unter dem Radar fliegt, das man in einem harten Playoff-Feld der NFC jedoch definitiv auf der Rechnung haben muss. Sie können Defense, sie können laufen und sie können Cam. In Sachen Ausgeglichenheit müssen sich die Panthers bestimmt nicht verstecken.

Wer wird eigentlich der MVP dieser Saison? Ich muss gestehen, so schwer wie in diesem Jahr war es schon länger nicht mehr. Es lässt sich für diverse Kandidaten argumentieren. Dass seit ein, zwei Wochen die Stimmen für Todd Gurley immer lauter werden, ist erfreulich und schon gar nicht unverdient. 19 Touchdowns und 2093 Total Yards sprechen für sich. Alleine an Rushing Yards sind es jedoch "nur" 1305 und in den letzten Jahren mussten Running Backs schon Unglaubliches leisten, um zum Zug zu kommen. Adrian Peterson war 2012 mit seinen 2097 Rushing Yards der letzte RB, der zum MVP gewählt wurde. Ansonsten durchbrachen seit 2001 nur Shaun Alexander (2005) und LaDainian Tomlinson (2006) die Vorherrschaft der Quarterbacks. Helfen könnte Gurley nicht nur, dass der letzte Eindruck meist der bleibendste ist, sondern dass kein Ballverteiler unumstritten heraussticht. Am ehesten eh noch wie gehabt Tom Brady, aber selbst der Großmeister streute in jeder seiner letzten fünf Partien wenig MVP-like zumindest eine Interception ein. In Sachen Quarterback-Rating hat Alex Smith die Nase vorne, aber eine MVP-Saison geht anders. In punkto TD-Pässen liegt Carson Wentz mit 33 vorne, aber der Jungstar ist erstens bedient und zweitens haben wir in dieser Kategorie auch schon ganz andere Zahlen erlebt. Schade ist ja, dass Antonio Brown verletzungsbedingt w.o. geben musste. Wide Receiver sind in der MVP-Wahl warum auch immer zwar traditionell relativ chancenlos, aber wenn er seine Yardage von 1533 Yards hätte ausbauen können, hätte es heuer schon auch das eine oder andere Argument für ihn gegeben. Wobei die beste WR-Saison für mich DeAndre Hopkins spielt, dem nicht nur von Deshaun Watson Bälle zugeworfen wurden, der aber trotzdem 13 TDs zu Buche stehen hat. Als Houston-Spieler ist man in der MVP-Wahl in diesem Jahr aber natürlich chancenlos. Ich bin wirklich gespannt, welche Leistungen die Wahlberechtigten wie würdigen. Aber Stand Woche 16 hätte sehr wohl Gurley meine Stimme.

Kollege Kastler hat im letzten TT einige Gedanken vom Stapel gelassen, an die ich anknüpfen möchte - nun nein, nicht nur jene zu Gronk. Vielmehr soll es hier um die Green Bay Packers gehen. Dieses traurig-peinliche 0:16 gegen Minnesota steht irgendwie sinnbildlich für diese verkorkste Saison. Brett Hundley hat in fünf Heimspielen als Ersatz von Aaron Rodgers nicht einen einzigen TD-Pass geworfen - ich denke, diese Statistik sagt alles. Das erfolgsverwöhnte und inzwischen über Jahrzehnte mit herausragenden Quarterbacks gesegnete Lambeau Field ist schlichtweg anderes gewöhnt. Und hier sind wir genau beim Punkt, der mich so stört. Die Packers-Macher können immer weniger dem Vorwurf entgegnen, dass sie sich zu sehr auf die Magie ihres Spielmachers verlassen. Nennen wir dies mal Peyton-Manning-Syndrom. Es ist nach wie vor ein Wahnsinn, dass die Indianapolis Colts unter Manning nur ein Mal die Super Bowl gewonnen haben. Die Packers durften mit Brett Favre ein Mal "ihre" Lombardi-Trophy stemmen, ebenso oft wie bisher mit Rodgers. Inzwischen ist Rodgers 34 Jahre alt. Gemessen an Tom Brady hat er also noch viele gute Jahre vor sich, aber der G.O.A.T ist wohl eine körperliche Ausnahmeerscheinung. Brady ist ein unglaublich genialer QB, aber als Bester aller Zeiten gilt er (auch) wegen der fünf Titel mit den Patriots. Sagen wir mal so: In meiner persönlichen Hackordnung ist Rodgers sicher nicht schlechter als Brady. Aber um in der NFL Erfolg zu haben, braucht es ein gutes Team und einen noch besseren Staff - und hier sind die Patriots den meisten Teams der Liga überlegen, den Packers ganz besonders. Ich denke, dass Rodgers eine One-Man-Show ist, hat diese Saison recht gut bewiesen - ohne ihn rangiert dieser Kader eher im unteren Drittel der Liga. Wie gut die Patriots ohne Brady wären, wissen wir nicht - in den wenigen Phasen ohne ihn in den vergangenen Jahren ist der ganz große Einbruch jedenfalls ausgeblieben. Green Bays Head Coach Mike McCarthy ist bestimmt nicht der schlechteste der Liga, aber von Bill-Belichick-Sphären kann er (wie viele) nur träumen. Wir erinnern uns alle noch an den Saison-Beginn, als New Englands Defense ein riesiges Sorgenkind war. Über die gesamte Spielzeit gesehen haben nur fünf Defenses im Schnitt weniger Gegenpunkte zugelassen - DAS ist gutes Coaching: Ein Problem erkennen und es lösen. Und: Bisweilen ist es notwendig, zu evaluieren, ob die angewandte Strategie noch zeitgemäß ist. Mir ist es unendlich sympathisch, dass Packers-GM Ted Thompson in der Free Agency eher sparsam agiert - dass er gar keine Free Agents nach Wisconsin lockt, stimmt ohnehin nicht. Schade so gesehen, dass das Signing von Martellus Bennett in diesem Jahr zu einem derartigen Desaster wurde. Dennoch: Man vergleiche die letztlich doch eher biedere Herangehensweise mit den letzten Patriots-Jahren. New England riskiert immer wieder in Trades - nicht alles funktioniert, aber erstaunlich vieles dann eben doch. Immer wieder werden bei anderen Teams gescheiterte Spieler verpflichtet, weil Belichick etwas in ihnen sieht. Und hin und wieder wird in der Free Agency dann halt doch auch der dicke Gehaltsscheck ausgepackt. Dies ist keine Garantie - und wer mich kennt, weiß, dass ich wenig davon halte, sich Erfolg erkaufen zu wollen. Mein Argument hier ist allerdings: Wenn man das größte Geschenk bekommen hat, das man in der NFL kriegen kann, nämlich einen der besten Franchise-QBs aller Zeiten, dann muss man alles, und zwar wirklich ALLES unternehmen, um ihm das denkbar beste Team zu Verfügung zu stellen. Wie einst in Indy bei Manning habe ich dieses Gefühl in Green Bay bei Rodgers immer weniger. Und sicherlich ist es meine subjektive Meining, aber man könnte es schon als historische Ungerechtigkeit einstufen, wenn ein Genie wie Rodgers mit nur einem Super-Bowl-Ring in Pension gehen täte.

Eine der faszinierendsten (leider im negativer Hinsicht) Statistiken der NFL ist für mich ja, dass die Detroit Lions inzwischen seit 67 Spielen auf einen 100-Yard-Rusher warten. Reggie Bush zu Thanksgiving 2013 war der letzte, das ist über vier Jahre her. Und das ist wirklich unglaublich! Schließlich ist es wirklich nicht sooooo unmöglich, selbst auf den Hinterbänken der NFL einen Running Back zu finden, der das hinkriegt. In Week 16 haben es folgende fünf Herrschaften geschafft: Bilal Powell, Dion Lewis, Todd Gurley, Giovani Bernard und - ja wirklich! - Alfred Blue. Bis auf Gurley nicht unbedingt Ballträger, die unter die Kategorie Superstar fallen. Ein langer Lauf und schon hätte man die Basis für einen "Hunderter". Man kann angesichts der 100-Yards-Allergie der Lions also schon von einem gravierenden System-Fehler sprechen. Sicher, Ameer Abdullah ist nie so aufgegangen wie erhofft, um nur ein Beispiel zu nennen. Aber letztlich liegt in Michigan zu viel an Matthew Stafford - und der ist zwar gut, aber kein Rodgers, um an die vorangehenden Zeilen über den NFC-North-Rivalen aus Green Bay anzuknüpfen. Unser "neo" trägt das Scheitern im Playoff-Rennen mit Fassung, so wie ich das mitbekomme, und das ist auch okay. Denn in der Postseason wäre Detroit definitiv nicht zu favorisieren gewesen. Aber die Art und Weise, nämlich mit einer Pleite in Cincinnati, ist schon sehr ärgerlich, wie ich finde. Außerdem finde ich, dass man auch über Coach Jim Caldwell diskutieren kann - und gar nicht nur, weil gegen die Bengals eine Challenge beim vermeintlichen Catch von Golden Tate notwendig gewesen wäre. Caldwell ist kein schlechter Coach, aber die ganz großen Fortschritte sind unter ihm nicht zu erkennen. Mal abgesehen davon, dass besagter "System-Fehler" wohl oder übel auf ihn zurückfällt - schließlich ist er seit vier Jahren im Amt und in diesen vier Jahren ging am Boden wenig bis gar nichts.

Wenn wir schon bei angezählten Coaches sind: Ich weiß echt nicht, was passieren muss, damit Jerry Jones das Vertrauen in seinen Head Coach Jason Garrett verliert. Sicher, ein "Finale" wie jenes der Dallas Cowboys gegen die Seattle Seahawks mag seine eigenen Gesetze haben, aber angesichts der Art und Weise, wie die Texaner das vergeigt haben, haben sie in den Playoffs halt auch nichts verloren. In den eigenen Reihen kam Superstar Ezekiel Elliott nach dem Ablaufen seiner Sperre von sechs Spielen zurück, womit dieses nervige Dauer-Thema Geschichte sein sollte. Ein besseres Timing als den Showdown gegen schwer angeschlagene Seahawks, die in der Woche zuvor von den Los Angeles Rams nach allen Regeln der Kunst blamiert wurden, hätte es eigentlich gar nicht geben können. Wie gesagt: Hätte. Denn mehr als vier Field Goals von Dan Bailey bekam die Offense der Cowboys den ganzen Abend lang vor heimischem Publikum nicht zustande - und Bailey hatte sein Visier auch schon mal besser eingestellt. Elliott war bei seiner Rückkehr okay, aber alles andere als überragend. Dez Bryant agierte ziemlich schwach. Und bei Dak Prescott kann man nach seiner unglaublichen Rookie-Saison inzwischen bilanzieren, dass sich in Jahr 2 Genie und Wahnsinn abwechselten, das Konstanz-Pendel aber nicht immer günstig ausschlug - so weit, so normal für sein Alter. Ich bleibe jedoch bei meiner Meinung, dass diesem Team längst ein neuer Input auf Coaching-Seite gut täte. Ich bin ein großer Freund der Konstanz, aber diese Freundschaft gilt für gute Coaches, die dies auch schon bewiesen haben. Garrett hat in acht Saisonen einen Playoff-Sieg vorzuweisen - und das mit der vielleicht bekanntesten Franchise der Liga und ohne zuerst einmal zwei, drei Jahre Rebuilding hinlegen zu müssen. Ja, zwischendurch legte er vernünftige Spielzeiten hin, aber 2017 schreit wieder nach seinem üblichen 8-8-Einheitsbrei.

So, ich hoffe, ihr habt die Weihnachtsfeiertage gut verbracht! Vor dem letzten Spieltag und nach dem vorletzten Spieltag noch ein Blick zurück auf den vorvorletzten Spieltag. Meine Zeilen zu Steelers-Patriots (#GronkGate) haben ihre Wirkung offensichtlich nicht verfehlt, schließlich wurde angeregt diskutiert und um das ist es mir auch gegangen. Wie schon so oft hier beschrieben, respektiere und schätze ich diesen unglaublichen Erfolg New Englands in der Ära Bill Belichick, aber es gibt eben immer wieder Diskussionspotenzial bei Spielen rund um dieses Team. Siehe auch aktuell den nicht gegebenen Buffalo-TD von Kelvin Benjamin. Und ich bleibe selbstverständlich bei meinem Standpunkt, dass die Strafe für Rob Gronkowski zu mild ausgefallen ist. Aber ja, das ist wiederum nur meine bescheidene Meinung, die kein Mensch auf der Welt teilen muss. Dass es zu Diskussionen geführt hat, ist offenkundig. Und weitestgehend war diese auch sachlich geführt, so soll es sein. Das ist auch das, was ich mit "Together we make Football" meine. Und dazu abschließend noch: Ich würde mich einfach aus sportlichen Gründen auf eine Neuauflage dieses Duells im Championship Game freuen. Nicht mehr, nicht weniger. Auch weil dieses Matchup nun noch mehr an Würze gewonnen hätte. Die Verpflichtung von James Harrison zeigt einmal mehr, New England schläft keine Sekunde. Der All-Time-Sack-Leader der Steelers könnte bei einem etwaigen Wiedersehen bei wenigen Snaps viel Wirkung erzielen. UND: Wie er selbst geschrieben hat, der 39-Jährige ist jetzt endlich nicht mehr der Älteste am Roster. Da gibt es glücklicherweise noch diesen 40-jährigen Tom Brady.

Was für ein steiles Comeback-Jahr von Todd Gurley. Nicht, dass er 2016 verletzt war, aber natürlich nicht auf diesem Level. Die vergangenen beiden Wochen haben Gurley in der MVP-Diskussion noch einmal kräftig nach vorne gespült. Die 118 Yards Rushing und 158 Yards Receiving Yards samt zweier TDs am Sonntag waren so außergewöhnlich, dass man in den Geschichtsbüchern schon ordentlich suchen muss, um Vergleichbares zu finden: Die beiden Herren, auf die das zutrifft, heißen Ollie Matson (1954) und Herschel Walker (1986). 19 Touchdowns gegenüber sechs in der Vorsaison. Was Sean McVay aus diesem Team, das erstmals seit 2003 die NFC West gewonnen hat, gemacht hat, ist "Coach of the Season"-würdig. Ich freue mich für das wunderbare Los Angeles und dass dort im zweiten Jahr nach der Rückkehr nun schon Playoff gespielt wird.

Und willkommen zurück in der Postseason, New Orleans Saints. Nach vier Jahren gibt es wieder Playoff-Football mit den Saints und das fühlt sich einfach richtig an. Aber in erster Linie natürlich total überraschend. Nie und nimmer hätte ich mir gedacht, dass die Saints vor allem defensiv Postseason-reif sein würden. Dass haben sie beim Spiel gegen Atlanta aber eindrucksvoll gezeigt. Zwei Turnovers, zwei Goalline-Stands, fünf Sacks. Das kann sich gegen den regierenden NFC-Champion absolut sehen lassen. Die NFC South hat in diesem Jahr generell Spaß gemacht, wobei die Buccaneers ob ihrer Stärke auf dem Papier maßlos enttäuscht haben. Dafür haben die Saints und Panthers positiv überrascht. Nun gibt es ein Fernduell um die Division-Krone, die einzige Division, die noch offen ist. Und Atlanta kann ja auch in die Playoffs einziehen. Spannung on!

"Glückwunsch", liebe Browns. Wieder einmal der First Pick. Und wieder einmal ein Spiel verloren. Nachdem es für Pittsburgh im letzten Spiel noch um Home-Field-Advantage geht, werden die Browns das erste Team nach den 2008er Detroit Lions sein, das alle 16 Spiele einer Saison verlieren wird. Das ist ob einiger Chancen in dieser Saison, ich erinnere mich vor allem an das Green-Bay-Spiel, sehr schade, aber gut, es kommt jetzt nicht überraschend, dass die Browns auch einmal 0-16 gehen würden. Sie sind auch das erste Team, das Back-to-Back-First-Picks im Draft hat. Wer war das noch gleich 1999 und 2000? Ah ja, die Browns. Wer wurde gepickt? Tim Couch und Courtney Brown. Nun mit Myles Garrett hat man 2017 sicher richtig zugegriffen, mal sehen, wen die Browns 2018 draften werden - vielleicht wird der First Pick auch teuer getradet, was Sinn machen könnte. Je nachdem, wie man das erste Jahr von DeShone Kizer bewertet. Schwierige Entscheidung: Er hatte seine Momente, aber die Draft Class 2018 ist QB-vielversprechend. Gut für die Browns: Sie kriegen auch jenen von Houston für Deshaun Watson sowie zwei weitere Zweitrunder. Dem neuen GM John Dorsey möchte ich ein glückliches Händchen wünschen, die Leidenszeit soll endlich vorbei sein.

Ich belasse es dieses Mal ausnahmsweise bei diesen vier Pfeilen (#Urlaub) und wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Wir picken jede Woche die Teilnehmer der Super Bowl LII, die am 4. Februar 2018 in Minneapolis, Minnesota, stattfinden wird.

Die Stadt hat das größte Einzelsportereignis der Welt schon einmal ausgerichtet, 1992 im Metrodome, in dieser Saison wird der finale Höhepunkt im ein Jahr alten U.S. Bank Stadium stattfinden.

Wir sind wie immer zuversichtlich, in irgendeiner Woche mit einem Pick richtig zu liegen - spätestens nach den Conference Finals...

BERNHARD KASTLER und sein Week-16-Pick:

Kansas City Chiefs vs. Los Angeles Rams

Ein letztes Mal noch ein Tipp, den ich nicht wirklich nehmen würde, aber der Vollständigkeit halber sei er hier protokolliert. Die Chiefs sind wieder in der Spur und haben die gesamtheitliche Qualität sowie sind die Rams zu allem bereit. Unwahrscheinliches Duell? Ja! Unmögliches Duell? Nein!

Week

AFC-Team NFC-Team
01 New England Patriots Green Bay Packers
02 Kansas City Chiefs Seattle Seahawks
03 Kansas City Chiefs Atlanta Falcons
04 Kansas  City Chiefs Green Bay Packers
05 Kansas City Chiefs Philadelphia Eagles
06 New England Patriots Philadelphia Eagles
07 Buffalo Bills Los Angeles Rams
08 Pittsburgh Steelers Philadelphia Eagles
09 Jacksonville Jaguars Philadelphia Eagles
10 New England Patriots Los Angeles Rams
11 New England Patriots Minnesota Vikings
12 Los Angeles Chargers Philadelphia Eagles
13 Baltimore Ravens Minnesota Vikings
14 Pittsburgh Steelers Los Angeles Rams
15 Pittsburgh Steelers Carolina Panthers

PETER ALTMANN und sein Week-16-Pick:
Kansas City Chiefs vs. New Orleans Saints
Langsam geht einem echt der Schmäh an Varianten, die sowohl Kollege Kastler als auch ich noch nicht hatten, aus. Also hier mal ein Matchup, das ich persönlich recht lustig finden würde. Nächste Woche dann wie angekündigt der ultimativ-finale-ernste Tipp!

Week

AFC-Team AFC-Team
01 New England Patriots Seattle Seahawks
02 New England Patriots Atlanta Falcons
03 Kansas City Chiefs Green Bay Packers
04 Kansas City Chiefs Detroit Lions
05 New England Patriots Carolina Panthers
06 New England Patriots Philadelphia Eagles
07 Pittsburgh Steelers Seattle Seahawks
08 Houston Texans Seattle Seahawks
09 New England Patriots New Orleans Saints
10 Pittsburgh Steelers New Orleans Saints
11 Pittsburgh Steelers Minnesota Vikings
12 Baltimore Ravens Philadelphia Eagles
13 Los Angeles Chargers New Orleans Saints
14 Baltimore Ravens Seattle Seahawks
15 Jacksonville Jaguars Los Angeles Rams

In dieser Kategorie lassen sich die beiden NFL-Redakteure von LAOLA1 zu "Bold Predictions" für Woche 17 hinreißen - wie immer ohne Gewähr!

BERNHARD KASTLER über Week 17

  • Die New York Jets schlagen die New England Patriots und die Pittsburgh Steelers unterliegen den Cleveland Browns, sodass am Ende die Patriots doch Homefield Advantage haben.
  • Schade, dass die Regular Season schon endet, aber Jimmy G setzt noch eine letzte Duftmarke und schenkt den Rams 88 Punkte ein.
  • Der "Touchdown Tuesday" wird an einem Dienstag veröffentlicht.
PETER ALTMANN über Week 17
  • Jacksonville schont alle Starter, aber Tennessee vergeigt es vor heimischem Publikum trotzdem noch.
  • Die Los Angeles Chargers nehmen dieses Geschenk höflicherweise nicht an und verlieren gegen Oakland, weshalb die Buffalo Bills erstmals seit der Entdeckung Amerikas in den Playoffs stehen - warum wissen sie selber nicht!
  • Indianapolis gegen Houston hat die schlechtesten TV-Quoten der NFL-Geschichte!

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