Die heimische Sandkiste wird kräftig umgegraben.
Österreichs Verband (ÖVV) setzt nach den Olympischen Spielen auf Zentralisierung.
Während sich bislang die Spieler-Duos selbst ihre Sponsoren und Trainer suchten bzw. bezahlten, will dies fortan der ÖVV übernehmen. Berichten der „Swatchmajorseries“ folgend sollen die besten sechs Damen sowie acht bis zehn Herren in Wien zentral zusammengezogen werden.
Für Xandi Huber ein Hindernis. Der 31-Jährige hat in Kärnten Familie.
Im Gespräch mit einem Kapazunder
Die Umstrukturierung sieht zudem vor, dass der ÖVV fortan die Zusammensetzung der Teams bestimmt. Der beste Blockspieler zum besten Verteidiger, so der dahinterstehende Grundgedanke. Ein System, welches international kein Novum darstellt. In Beach-Nationen wie Brasilien, Niederlande, Polen und Russland wird dies (mit unterschiedlichem Erfolg) bereits praktiziert.
In Österreich könnte das zu einem Durcheinander-Mischen der aktuellen Zusammensetzungen führen. Um sich einen Überblick zu verschaffen, will der ÖVV nächste Woche alle relevanten heimischen Asse in Wien vorspielen lassen.
Laut LAOLA1-Informationen soll unseren Bagger-Spezialisten dabei ein international höchst renommierter Mann auf die Beine schauen: Stelian Moculescu.
Der gebürtige Rumäne trainierte zuletzt 19 Jahre lang den VfB Friedrichshafen, das Aushängeschild des deutschen Hallen-Volleyballs. Insgesamt holte er in seiner Karriere 19 deutsche Meistertitel, 21 Mal den deutschen Pokal und einmal die Champions League (2007). Hinzu kommen unter anderem drei österreichische Meisterschaften mit Tyrolia Wien (1983-85). Damals unter Klub-Chef Peter Kleinmann.
Der nunmehrige ÖVV-Präsident, der zuletzt Marketing-Agenden in Friedrichshafen übernommen hat, will eine mögliche Bestellung Moculescus auf Nachfrage nicht kommentieren. Unter Dach und Fach dürfte dessen Bestellung somit noch nicht sein.
Nach derzeitigem Wissensstand soll der 66-Jährige als Sportdirektor installiert werden, unter ihm drei Trainer.
Will ich oder will ich nicht
Als Kader für die Auswahl geistern die Namen Stefanie Schwaiger, Katharina Schützenhöfer, Lena Plesiutschnig, Cornelia Rimser sowie Nadine und Teresa Strauss herum. Bei den Herren Clemens Doppler, Alexander Horst, Robin Seidl, Martin Ermacora, Moritz Pristauz, Thomas Kunert, Christoph Dressler, Lorenz Petutschnig und Tobias Winter.
Wer nicht im ÖVV-Modell mitziehen möchte, wird wohl auch künftig sein eigenes Süppchen kochen können, das auch durch die eigene Vermarktung auch wirtschaftliche Unabhängigkeit mit sich bringt.
Jedoch obliegt dem Verband die Nennung für große Turniere sowie die FIVB-Tour. In größeren Nationen gibt es diverse Fälle, wo „Abtrünnige“ dort nicht mehr zum Zug kommen. Ein Problem, welches ob der in Österreich geringeren Anzahl an Top-Teams jedoch derzeit nicht zu befürchten ist.
Reinhold Pühringer