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DeRozan punktet wie Michael Jordan

So einen Saisonstart gab es erst ein Mal! Plus: Westbrooks Zerstörungstour.

DeRozan punktet wie Michael Jordan

Die Augen der Österreicher liegen zum NBA-Start verständlicherweise auf Jakob Pöltl - zeitgleich schreibt aber sein Teamkollege DeMar DeRozan Geschichte.

Der Olympiasieger ist der einzige Spieler außer Michael Jordan 1986-87, der in den ersten fünf Saisonspielen mehr als 30 Punkte erzielt (40, 32, 33, 40 und 34).

Das gelingt dem Mitteldistanz-Spezialisten fast ausschließlich mit Zweipunktern - DeRozan hat erst einen einzigen Dreier verwandelt, ungewöhnlich in der heutigen NBA.

Und "DDR" erreicht seine Punkte nicht nur über eine Vielzahl an Würfen: Mit einer Quote von 55 Prozent liegt er fünf Prozent über Jordans Vergleichswert.

Und das ist nicht die einzige bemerkenswerte Entwicklung der ersten NBA-Woche - LAOLA1 liefert die Top-3-Storylines der jungen Saison:

Auch ein Superteam braucht Zeit

Halloween wurde für den Rest der Liga vorverlegt, als Kevin Durant im Sommer bei den Golden State Warriors unterschrieb. Einer der besten Spieler seiner Ära als Verstärkung für ein Team, das schon vergangene Saison die historisch beste Offense gestellt hatte? Für das Team, das erst in den Finals von einem in Überform agierenden LeBron James gestoppt werden konnte? Die Warriors gingen mit dem nominell stärksten Kader der jüngeren NBA-Geschichte in die Saison.

Nun ja, auch Superteams können verlieren. Mit zwei Niederlagen in sechs Spielen kassierten die "Dubs" schon fast so viele wie in der Vorsaison in einem Saisondrittel. Zum Saisonstart waren die San Antonio Spurs zu stark, jüngst holte sich das Team von Steve Kerr seine alljährliche Niederlage bei den L.A. Lakers ab - von Abstimmungsschwierigkeiten des neuen Mannes kann man dabei aber nicht sprechen. Durant ist mit 30 Punkten pro Spiel Warriors-Topscorer, zum Problem wird eher Klay Thompson mit seiner unterirdischen Dreier-Quote von 19,6 Prozent. Auch Steph Curry tut seinem Team mit unüberlegten Fouls keinen Gefallen. Aber trotz alledem: Die Warriors sind immer noch das Team, das es zu schlagen gilt.

Der Kriegszug des Russell Westbrook

Russell Westbrook ist am Court ein emotionales Kerlchen. Der Guard der Oklahoma City Thunder hat die für Gegenspieler unangenehme Angewohnheit, kräftig zu dunken und seinen Slams einen Urschrei folgen zu lassen. Natürlich nachdem er sich am eigenen Korb den Rebound gekrallt hat und in drei Wimpernschlägen über den Court gerauscht ist. Nun von seinem Langzeit-Partner Durant verlassen zu werden, hat dem Vollgaspiloten Westbrook einen siebten Gang ins Getriebe gebaut. Das Team gehört nun nur ihm, ein Extrafunke Wut treibt ihn an.

Das Resultat: Der Hobby-Sonnenbrillendesigner könnte als dritter Spieler nach Oscar Robertson und Michael Johnson ein Triple-Double im Saisonschnitt schaffen. Dahin ist es freilich noch ein verdammt weiter Weg, der Schnitt nach sechs Spielen lässt die Möglichkeit mit 33 Punkten, 9 Rebounds und 9,7 Assists aber offen.

Der Champ ist der Champ

Kommenden Donnerstag besuchen die Cleveland Cavaliers den US-Präsidenten Barack Obama, eine jährliche Tradition der amtierenden NBA-Champions. Unabhängig von ihrer politischen Überzeugung würden LeBron James und Co. wohl auch im kommenden Herbst gerne im Weißen Haus vorbeischauen. Der Start ist schon mal vielversprechend: Sechs Spiele, sechs Siege, kein Stress im Team - außer, wenn der Cavs-Teambus vor dem Gastspiel bei den 76ers hinter dem Konvoi des Vizepräsidenten feststeckt.

Das Cavs-Werk'l läuft wieder wie geschmiert, J.R. Smith trägt nach gefühlt vier Monaten Offseason-Oberkörperfreiheit auch wieder Leibchen und der "King" ist immer noch einer der besten Spieler dieses Planeten. Verletzungsfrei sind die Cavs ohne Zweifel eine Stufe über ihre Herausforderer im Osten zu stellen - selbst wenn die Celtics mit Brad Stevens einen der besten Coaches der Liga haben und DeRozan bei den Raptors weiter auf "MJ" macht.

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