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Der Fluch des Lebron James

Ein merkwürdiger Verletzungs-Trend lässt vermuten, dass LeBron James seine Gegner "verflucht":

Der Fluch des Lebron James

LeBron James gilt noch immer als der beste Basketball-Spieler der Welt.

Stephen Curry mag vielleicht der beste Werfer sein, in puncto Gesamtpaket führt aber kein Weg an "King James" vorbei. Punkten, rebounden, vorbereiten, und in der Defensive aushelfen - der 31-Jährige kann einfach alles.

Scheinbar beherrscht der Forward auch dunkle Magie. Denn seit James das erste Mal die Wahl zum wertvollsten NBA-Spieler der Saison gewinnen konnte (2008/09), verletzten sich alle weiteren MVPs in der darauffolgenden Saison. Es scheint so, als wolle der Basketball-Gott mit allen Mitteln verhindern, dass ein anderer Spieler dem "Chosen One" die Show stiehlt und ihm den Rang als bester Spieler der Gegenwart abläuft.

Lebron James' "MVP-Fluch" im Überblick:

Derrick Rose (Chicago Bulls): Nachdem James von 2008 bis 2010 zweimal in Folge zum besten Spieler der Saison gewählt wurde, beendete 2010/11 ein junger Mann im Dress der Chicago Bulls die Serie. Mit 22 Jahren kürte sich der Point Guard zum jüngsten MVP aller Zeiten und zum ersten im Bulls-Trikot seit Michael Jordan 1998. Doch die Freude währte nicht lange: In der folgenden Saison kämpfte "D-Rose" schon während der Regular Season mit mehreren Blessuren, ehe er sich im ersten Playoffspiel gegen die Philadelphia 76ers einen Kreuzbandriss im linken Knie zuzog. Seither kam der Nummer-1-Pick des NBA-Drafts 2008 nie mehr wirklich in Fahrt. Er lädierte sich nach langer Verletzungspause den Meniskus im rechten Knie und kämpft seither mit Beschwerden. Vor seinen Verletzungen legte er in drei Saisonen stets über 20 Punkte pro Spiel auf, seither erreichte er diese Marke nie wieder. Zwar zählt Rose mit 27 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen - es scheint aber nicht so, als würde er jemals wieder an seine Glanzleistungen aus alten Tagen anschließen können.

Saison MVP
2008/09 LeBron James
2009/10 LeBron James
2010/11 Derrick Rose
2011/12 LeBron James
2012/13 Lebron James
2013/14 Kevin Durant
2014/15 Stephen Curry

Kevin Durant (Oklahoma City Thunder): Auch der OKC-Star kürte sich zum MVP, nachdem James zweimal in Folge (2011/12, 2012/13) den Titel einheimste. "KD" war in dieser Spielzeit kaum zu stoppen: In 41 Spielen in Folge erzielte er mehr als 25 Punkte. Damit brach der Forward Michael Jordans Rekordserie (40 Spiele) und trug sich so in die Geschichtsbücher ein. Mit einem Punkteschnitt von 32,0 Zählern pro Partie sicherte sich der heute 27-Jährige die Trophäe in eindrucksvoller Art und Weise. Es schien so, als könnte nichts und niemand Durants Vormachtstellung in der NBA aufhalten. Doch dann griff der Fluch von LeBron James. Schon den Beginn der folgenden Saison verpasste er mit einer Fußverletzung. Im Dezember kehrte der Scharfschütze zurück, nur um sich zwei Wochen später erneut zu verletzen. Nach mehreren Anläufen entschied er sich für eine OP und fiel den Rest der Saison aus. 2015/16 kehrte Durant eindrucksvoll zurück und erreichte in der Regular Season mit 28,2 PPS den dritthöchsten Punkteschnitt aller Spieler.

 

Stephen Curry (Golden State Warriors): Der aktuell hellste Stern am Basketball-Himmel heißt Stephen Curry. Der 28-Jährige sicherte sich in der Vor-Saison zum ersten Mal den MVP-Titel. Ganz verschont blieb auch der Warriors-Star nicht vom Verletzungspech. In der Regular Season machte ihm eine alte Knöchelverletzung wieder zu schaffen, kostete ihn aber nur drei Spiele. Er steigerte seinen Punkteschnitt nochmals auf über 30 PPS und dürfte als erster den "Fluch" brechen - gilt Curry doch als sicherer Sieger des heurigen MVP-Awards. Sieht kan so aus, als würde die dunkle Magie nachlassen bzw. James' Fluch an Kraft verlieren. Doch das ist weit gefehlt. In ersten Playoff-Spiel gegen die Houston Rockets verletzte er sich erneut am Knöchel und verpasste die nächsten zwei Spiele. In der vierten Partie kehrte der Point Guard zurück, nur um auf einem nassen Fleck auszurutschen und sich das Knie zu verdrehen. Die schlimmsten Befürchtungen bewahrheiteten sich zwar nicht, die Bänder im Knie sind intakt. Dennoch fällt er mit einer Verstauchung ersten Grades mindestens zwei Wochen lang aus. Bei einem Einzug in die Western-Conference-Finals oder die NBA-Finals könnte Curry also wieder zurückkehren. Die Frage ist, ob Golden State ohne das Aushängeschild stark genug ist, um so weit zu kommen. Das würde wiederum LeBron James freuen, dessen Cleveland Cavaliers als Favorit im Osten gelten und in den Finals wohl lieber gegen einen angeschlagenen als einen voll fitten Stephen Curry spielen würden.

 

Matthias Nemetz

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