Matthias Walkner hat mit dem Sieg auf der 10. Etappe einen großen Sprung in Richtung eines möglichen Sieges bei der Dakar 2018 gemacht.
Auf den 373 Kilometern von Salta und Belen in Argentinien profitierte er einerseits von Navigationsfehlern der gesamten Konkurrenz, andererseits vom verhängnisvollen Sturz von Adrien van Beveren, der die Dakar danach aufgeben musste.
"Was für ein Tag. Geil, echt cool, endlich ist es aufgegangen", jubelte das KTM-Ass im Ziel.
Dritter Etappensieg seiner Karriere
Nach der 8. Etappe hatte er noch einen Etappensieg auf dem Weg nach vorne in der Gesamtwertung als wichtiges Ziel formuliert. Da das neunte Teilstück am Montag wegen des schlechten Wetters nicht gewertet wurde, konnte er dieses Ziel also gleich im ersten Anlauf auf argentinischem Boden abhaken.
Es war Walkners dritter Etappensieg bei dem Offroad-Abenteuer, an dem er zum vierten Mal teilnimmt. "Es ist immer ein schönes Gefühl, eine Etappe zu gewinnen", betont Walkner.
VIDEO - Wie man die Dakar überlebt:
(Text wird unterhalb fortgesetzt)
Bei seinem Debüt 2015 hatte er am 6. Jänner die 3. Etappe für sich entschieden und damit den ersten österreichischen Etappensieg seit 10. Jänner 2000 (Heinz Kinigadner) geholt. 2017, als er als Zweiter bereits an den Gesamtsieg heranschnuppern durfte, war er am Teilstück vier am 5. Jänner erfolgreich. Sieg Nummer drei war vor allem auf gute Navigation zurückzuführen.
Geduld bei hohem Tempo
Walkner holte sich seinen Vorsprung auf dem letzten Drittel der Etappe, wo viele Topfahrer wie Benavides zwischen 30 und 50 Minuten verloren. Er setzt sich 11:35 Minuten vor Pablo Quintanilla (Husqvarna) und 16:21 Minuten vor seinem KTM-Kollegen Gerard Farres Guell durch. "Ich habe in den letzten Tagen eigentlich immer ein bisschen Zeit verloren. Teilweise, weil ich wahrscheinlich etwas zu viel Wert auf die Navigation gelegt habe. Diesmal hat sich das voll ausgezahlt", schildert Walkner.
Auch er hatte aber seine Mühe. "Einen Waypoint musste ich ziemlich lang suchen. Da hatte ich dann echt schon Panik. Es war eine extreme Challenge bis zum Schluss. Es war so eine schwierige Etappe, nicht nur wegen der Hitze, sondern auch der Navigation", resümiert der KTM-Fahrer.
Beim ersten Teil der Stage musste er Geduld walten lassen. "Ich sah, dass Kevin (Benavides, Anm.) sechs Minuten voraus war, da habe ich mir gesagt, dass wir nicht die ganze Etappe mit der schwierigen Navigation in diesem Tempo fahren können. Also blieb ich auf meiner Pace und das hat sich bezahlt gemacht."
An den Gesamtsieg will er noch nicht denken, kennt er doch die Tücken der Dakar aus der Vergangenheit nur zu gut. "Natürlich kann ich gewinnen, aber es gibt sechs oder sieben andere Fahrer, die das auch können und es ist noch ein weiter Weg. Wir haben gesehen, wie schnell sich alles ändern kann."