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Reifen-Chaos in der MotoGP

Nach Reifenplatzer im Argentinien-Training setzt Ausrüster Michelin ungewöhnlichen Schritt:

Reifen-Chaos in der MotoGP

Der zweite WM-Lauf der MotoGP wird von einem Reifen-Chaos beeinträchtigt.

Nach einem Reifenplatzer von Scott Redding im freien Training zieht Ausrüster Michelin beide für das Rennen vorgesehenen Reifenmischung zurück und bringt eine neue Mischung. Der neue Reifen soll zwar stabiler sein, allerdings wurde er noch nicht ausgiebig getestet.

"Wir hoffen, dass Michelin das gut untersucht, damit wir dieses Problem in Zukunft nicht mehr haben werden", fordert Weltmeister Jorge Lorenzo Konsequenzen.

Redding bei Vorfall verletzt

Der Vorfall ereignete sich im vierten Training. Bei Scott Redding löste sich ein Teil des Hinterreifens und zerstörte das komplette Heck der Ducati. Der Brite zog sich dabei auch Verletzungen am Rücken zu.

"Das war fuchteinflößend. Ich hatte Chattering am Hinterreifen und plötzlich hat mich irgendwas getroffen", schildert er den Vorfall. "Ich habe überall Teile meines Motorrads herumfliegen gesehen und mich schon auf einen schlimmen Sturz vorbereitet." Der Reifen war allerdings nicht vollständig geplatzt, daher konnte Redding sein Bike in einer Auslaufzone abfangen und einen Abflug verhindern.

Neuer Reifen wird eingesetzt

Im Qualifying waren die Piloten noch mit den ursprünglich vorgesehenen Mischungen hart und medium unterwegs. Danach wurde aber entschieden, die beiden Mischungen zurückzuziehen.

Die Begründung: Beide bislang eingesetzten Mischungen sind nach dem gleichen Konstruktionsmuster aufgebaut. Daher könne die Sicherheit nicht garantiert werden. "Wir sind vertraglich verpflichtet, zu jedem Rennen eine dritte Reifenmischung zur Verfügung zu stellen, falls irgendetwas schief läuft", erklärt Michelin-Sportdirektor Nicolas Goubert.

"Der Reifen für Sonntag hat die gleiche Auflage wie der Medium, mit dem Redding heute die Panne hatte, verfügt allerdings über eine steifere Unterkonstruktion." Getestet wurde dieser Reifen bereits von einigen Fahrern bei den Testfahrten in Katar, so Goubert.

"Reifen verändert Ausgangslage komplett"

"Die Sicherheit geht vor", meint Pole-Setter Marc Marquez zur Entscheidung. Er und seine Kollegen wissen aber, dass durch diese Entscheidung das Rennen beeinflusst wird. "Das wird eine Reise ins Unbekannte für alle", so Marquez. "Wir sind diesen Reifen das ganze Wochenende noch nicht gefahren, daher müssen wir abwarten, wie er funktioniert."

Valentino Rossi, im Qualifying Zweiter, ist überrascht: "Ich hätte vermutet, dass nur der Medium zurückgezogen wird und wir alle mit der harten Mischung fahren müssen. Jetzt werden wir aber einen Reifen einsetzen, mit dem wir bei Null starten müssen. Aber es sitzen alle im gleichen Boot." Für den Italiener ist aber klar: "Der neue Reifen verändert die Ausgangslage komplett."

Kritisch betrachtet Jorge Lorenzo die Situation: "Leider gab es mittlerweile schon mehrere Vorfälle. Das ist keine angenehme Situation für uns Fahrer." Zu den Spekulationen über die Ursachen - genannt wird das Gewicht der Fahrer oder der Reifendruck - hat der Spanier eine klare Meinung: "Das Gewicht oder der Luftdruck dürfen keine Rolle spielen - das darf in der MotoGP nicht passieren."

Michelin ist seit dieser Saison Reifen-Ausrüster der MotoGP.

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