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KTM um Fortschritt bemüht

Foto: © GEPA
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Mit dem Großen Preis von Katar startet auch die MotoGP in die neue Saison. Der österreichische Motorrad-Hersteller KTM geht in seine zweite Saison in der Zweirad-Königsklasse.

Das Team will sich nach einem ansprechenden Debüt-Jahr, in dem sechs Top-Ten-Plätze und 69 Punkte eingefahren wurden, erneut beweisen.

"Die zweite Saison wird aber nicht leichter als die erste. Wir werden uns wieder bestätigen müssen", sagt Teammanager Michael Leitner bei der Präsentation des Red-Bull-KTM-Werksteams im Hangar 7 in Salzburg.

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KTM ist auch 2018 in allen drei WM-Klassen vertreten. Die WM-Piloten in der MotoGP sind weiterhin der Spanier Pol Espargaro (26) und der Brite Bradley Smith (27).

Glück im Unglück

Die Winter-Testfahrten waren von einem heftigen Sturz Espargaros in Sepang überschattet. Der Moto2-Weltmeister von 2013 verpasste deshalb mehrere Testtage und geht nach einer Operation im Lendenwirbelbereich nicht ganz fit in den Saisonstart.

"Da müssen wir noch etwas Geduld haben und schauen wo er steht, speziell was seine Leistung über die Renndistanz betrifft", ist Leitner bewusst, dass Espargaro am Sonntag in Losail noch nicht 100 Prozent bringen kann.

Er weiß zudem, dass Espargaro bei seinem Leitplanken-Crash Glück hatte. Der Fahrer erlitt dabei einen zunächst unbemerkten Riss des vierten Lendenwirbels und musste operiert werden. Normalsterbliche müssten bis zwei Monate pausieren, Espargaro saß bei den Abschlusstests in Doha schon wieder auf dem 250 PS starken Bike.

"Es ist schon viel besser. Aber wie es mir wirklich geht, werde ich erst in Doha wissen", sagt Espargaro in Salzburg und Leitner meint: "Wir sollten happy sein, dass er überhaupt so fit ist. Der Crash war ziemlich übel. Pol hatte Riesenglück und wir sind happy, dass er da ist."

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Dank Ersatzfahrer Mika Kallio konnte KTM die Wintertests aber nahtlos fortsetzen. Auch 2018 wird man als Neuling noch einige Sonder-Vorteile in Anspruch nehmen und bei mehreren Rennen - so auch in Österreich - drei Fahrer einsetzen können. 2019 wird es dann gleich vier RC16 aus Österreich am Start geben, weil das französische Tech-3-Team zu KTM wechselt.

Generalüberholtes Bike

Die 2018er-KTM ist einerseits eine Evolution und gleichzeitig gegenüber dem Vorjahr in praktisch fast allen Teilen neu. Die Motoren-Technologie hatte man schon im Vorjahr von Screamer auf Big Bang umgestellt, der Stoßdämpfer setzt nun am Zylinderkopf an. Bei den letzten der dreiteiligen Vorbereitungs-Testfahrten kam man zuletzt in Katar bis auf 1,2 Sekunden an die Bestzeit heran.

"Wir werden uns zunächst also ungefährt dort bewegen, wo wir letztes Jahr waren", glaubt Leitner. KTM-Sportdirektor Pit Beirer beschreibt die Situation so: "Wir sind zwar auf 1,2 Sekunden dran. Aber Johann Zarco ist in Katar sieben Zehntel schneller gefahren als die Vorjahres-Pole. Genaugenommen gehst du also rückwärts."

Leitner stellt dennoch zufrieden fest, dass man mit der Entwicklung der großen Teams wie Honda, Yamaha oder Ducati mitziehen konnte. "Wir werden aber vier Rennen abwarten müssen bis wir genauer sehen, wo wir wirklich stehen." Mit einer Sekunde Rückstand sei man früher Achter gewesen. "Heute ist die Klasse so eng geworden, dass sich 17 Fahrer innerhalb dieser Sekunde bewegen."

Motorsport als Verkaufsgarant

KTM war 2012 in die Motorrad-WM zurück gekehrt, um die Verkaufszahlen von Straßen-Motorrädern anzukurbeln. Der Plan ist aufgegangen, denn KTM ist seit Jahren von der Stückzahl her Europas größter Motorrad-Hersteller.

"Wir haben 2017 weltweit 240.000 Motorräder verkauft, davon 150.000 Straßenbikes. Damit haben wir in der Gruppe 1,5 Milliarden Euro umgesetzt", sagt Vorstandsmitglied Hubert Trunkenpolz zur APA. Vor allem Asien ist für KTM ein zweistelliger Wachstumsmarkt. Dort sollen künftig auch neue WM-Rennen stattfinden.

Ob und wann die Bikes aus Mattighofen bzw. Munderfing auch in der MotoGP um Podestplätze oder Siege fahren können, bleibt abzuwarten. "Wir werden versuchen, dass das so schnell wie möglich geht", verspricht Leitner.

Einen Superstar wie den 39-jährigen Valentino Rossi noch auf einer KTM zu erleben, sei aber schwer vorstellbar. "Da müsste man ihn fragen", so Leitner lachend. "Es gibt viele schöne Szenarien. Aber so viel ich weiß, hat sich Valentino für die nächsten drei Jahre verplant. Ich weiß nicht, wann er in Pension geht und ob sich für ihn noch Jahre bei KTM ausgehen würden."

Die Motorrad-WM 2018 umfasst 19 Rennen, neu ist am 7. Oktober Buriram in Thailand. Österreich ist am 12. August mit dem Red Bull Ring in Spielberg wieder WM-Gastgeber.

Textquelle: © LAOLA1.at/APA