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Keine Panik bei KTM: 2019 soll Podium her

Vollgas statt Panik vor schwierigem MotoGP-Heimrennen in Spielberg.

Keine Panik bei KTM: 2019 soll Podium her Foto: © GEPA

Die Voraussetzungen bei KTM vor dem Heimrennen in Spielberg könnten wahrlich besser sein.

Vor dem MotoGP-Wochenende in Österreich musste die "Orange-Family" binnen zehn Tagen die verletzungsbedingten Ausfälle von Testfahrer Mika Kallio und Rennfahrer Pol Espargaro hinnehmen.

Die Ergebnisse in der Königsklasse mögen in diesem Jahr noch nicht den Erwartungen entsprechen, KTM begegnet der aktuellen Situation aber mit Vollgas.

"Wir wollen ganz nach oben. Ganz egal, wie lange es dauert, wir werden es schaffen", gibt CEO Stefan Pierer die Marschrichtung vor.

Pierer: 2019 sollen Podestplätze her

Dass der Weg zum Erfolg nicht in zwei Jahren zu bewältigen ist, hat Pierer schon in anderen Kategorien gelernt.

"Bei der Dakar hat es sieben Jahre bis zum Titel gedauert, beim Supercross elf Jahre. Aber ich bleibe dabei: Nächstes Jahr will ich das eine oder andere Podium sehen", so der ambitionierte Plan des KTM-Chefs.

Aus diesem Grund nimmt das österreichische Team nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Verletzungen Veränderungen im Team vor. Künftig soll auf zwei Testpiloten aufgestockt werden.

"Wir haben gelernt, dass es sehr schnell gehen kann und jemand verletzt ist. Wir sprechen daher mit anderen Fahrern und werden nächste Saison zwei Testfahrer haben", erklärt Motorsport-Direktor Pit Beirer.

Kommt Dani Pedrosa als Testpilot?

Naben dem aktuellen Rennfahrer Bradley Smith ist mit Dani Pedrosa auch ein sehr prominenter Name ein Thema. "Wir sprechen mit ihm", hält Beirer fest.

Im Renneinsatz wird für das KTM-Werksteam 2019 neben Espargaro der aktuelle Tech3-Yamaha-Pilot Johann Zarco sein. Dazu wächst die KTM-Flotte in der obersten Klasse auf vier Bikes an, da Tech3 ab dem nächsten Jahr auf orange Power setzt.

Die langjährige Erfahrung des französischen Teams von Herve Poncharal soll KTM zusätzlichen Auftrieb in der Entwicklung geben.

Partnerschaft mit Tech3 "macht uns stärker"

"Ich kenne ihn seit 25 Jahren, wir hatten immer einen guten Draht zueinander. Ich habe sogar früher als Techniker in seinem Team gearbeitet. Diese Partnerschaft wird uns auf jeden Fall stärker machen", ist sich Teammanager Mike Leitner sicher.

Auf Tech3 wird neben dem aktuellen Piloten Hafizh Syahrin aus Malaysia der aktuelle Moto2-Leader und KTM-Shootingstar Miguel Oliveira an den Start gehen.

"Er ist auf jeden Fall ein Talent und hat in diesem Jahr an Routine gewonnen. Er wird seine Zeit brauchen, aber hat definitiv großes Potenzial für die Zukunft", sagt Leitner über den 23-jährigen Portugiesen.

Wie Toro Rosso und Red Bull in der Formel 1

Durch die neu geschaffenen Strukturen verfolgt KTM ein ähnliches Ziel wie Red Bull in der Formel 1 gemeinsam mit Toro Rosso. Im "Juniorteam" Tech3 werden die zukünftigen Stars herangeführt, im Werksteam sollen sie dann die großen Erfolge einfahren. Auch in puncto Lackierung will sich KTM Anleihe aus der Formel 1 nehmen.

"Von der Story her ist es ähnlich, dass dort die jüngeren Fahrer vorgesehen sind. Bei Tech3 wird es aber auch den Moment geben, in dem ein Fahrer von ihnen stärker sein wird als der aus dem Werksteam. Das werden wir auch zulassen", schildert Beirer.

Leitner sieht die Partnerschaft mit Tech3 auch als Auszeichnung für die bisherige Arbeit seiner Truppe: "Wäre das eine komplette Nullnummer gewesen, wären sie nicht zu uns gekommen."

Zeitenmäßig "gewaltig gesteigert"

Zeitenmäßig sei KTM in diesem Jahr nämlich sehr wohl ein großer Schritt gelungen: "Wir haben uns gewaltig gesteigert, mehr als die Spitze, daher sind wir auch näher gekommen. Am Ende liegen wir aber immer noch rund um Platz zehn. Aber das muss man realistisch sehen. Die Klasse ist einfach super stark geworden."

Beirer verweist diesbezüglich auf die Punktetabelle. "Die einzelnen Resultate sind nicht besser als im Vorjahr, aber wir haben jetzt doppelt so viele Punkte wie zum gleichen Zeitpunkt 2017. Und in den meisten Rennen waren wir näher am Sieger als im Vorjahr, bei manchen sogar signifikant, in Assen etwa um 40 Sekunden."

Für den Motorsportchef ist daher klar: "Wir verfallen sicher nicht in Panik. 20 Sekunden hinter Marquez ins Ziel zu kommen ist kein Desaster. Der Kampf ist hart, alles ist knapp beisammen. Eine Sekunde Rückstand in der Quali kann schon bedeuten, dass du 18. bist. Wir wissen, dass wir noch einen weiteren Schritt machen müssen, um ins Rampenlicht zu fahren."


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