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Verstappen-Sieg in Miami war "Zitterpartie"

So analysieren Verstappen und sein Team den GP-Sieg in Miami:

Verstappen-Sieg in Miami war Foto: © getty

Der große Sieger der Formel-1-Show von Miami war Max Verstappen!

Der Weltmeister lieferte ein perfektes Rennen und durfte am Ende über seinen dritten Saisonsieg jubeln.

Ein hart erkämpfter Sieg – wie die Bilder nach dem Rennen zeigen. Verstappen ist schwer gezeichnet und meint in einer ersten Reaktion: "Ich brauche einen Drink."

Im Interview mit ServusTV ergänzt der Niederländer: "Es war ein physisch schweres Rennen."

Schlüsselmoment am Start

Als einen der Schlüsselmoment macht das Team den Start aus. Verstappen konnte sich in der ersten Kurve an Carlos Sainz vorbeipressen. Und das, obwohl der Niederländer ein Wochenende ganz ohne vorherigen Trainingsstart beklagen musste.

"Danach hatte ich auf dem Medium einen guten Speed", so Verstappen. In Runde neun kam die entscheidende Attacke, das Manöver gegen Polesetter Leclerc gelang.

"Von da an sah es einfach aus", so Motorsport-Direktor Helmut Marko. Allerdings nur bis zur 41. Runde und dem Crash von Lando Norris und Pierre Gasly. Die folgende Safety-Car-Phase sorgte für eine spannende Schlussphase.

Nach Restart eine "Zitterpartie"

Nach Restart eine
Max Verstappen war nach dem Sieg schwer gezeichnet
Foto: © getty

Zunächst kam es zum Poker um weitere Boxenstopps. Für Teamchef Christian Horner ein Schlüsselmoment im Rennen, der eigentlich gegen Verstappen gelaufen sei.

"Er war beim Wechsel von Virtual Safety Car zum Safety Car bereits an der Box vorbei. Das gab beiden Ferraris einen freien Boxenstopp – glücklicherweise haben sie diese Chance nicht genommen. Das hätte für eine andere Rennsituation beim Restart gesorgt."

Auch ohne dem Reifenvorteil ergab sich für Leclerc nach dem Restart eine neue Chance – die der WM-Leader auch nutzen wollte.

"Zum Glück waren die ersten beiden Runden noch ohne DRS. Es war eine Zitterpartie", blickt Marko auf die entscheidende Phase des Grand Prix zurück. Leclerc machte unmittelbar nach Freigabe des Rennens den schnelleren Eindruck, aber auch mit DRS blieben die Attacken des Monegassen dann wirkungslos.

"Es war für Max schwierig, dem Druck standzuhalten. Dann hat er auch noch zwei Mal DRS abgewehrt. Er war fehlerfrei, ein wirklich tolles Rennen von ihm", lobt Marko.

"Sonst hätten wir zwei Autos auf dem Podium"

Volle Zufriedenheit gab es im Bullen-Rennstall allerdings nicht – denn neuerlich sorgten technische Probleme für Aufregung. Diesmal bei Sergio Perez, der im ersten Renn-Drittel plötzlich über fehlende Leistung klagte.

"Checo hatte ein Sensorproblem und dadurch Zeit auf der Geraden verloren", erklärt Marko nach dem Rennen. "Sonst hätten wir zwei Autos auf dem Podium."

Perez war als einziger der Spitzengruppe in der Safety-Car-Phase an der Box. Den Vorteil der frischen Reifen konnte der Mexikaner aber nicht nutzen, biss sich im Kampf um Platz drei an Carlos Sainz die Zähne aus.

Perez: "Wusste, dass ich nur diese eine Chance habe"

"Wir haben Druck auf Carlos ausgeübt und hatten dieses Problem. Ich musste in den Kurven so hart pushen, konnte nicht auf die Reifen achten", blickt Perez auf den Zweikampf zurück.

Auch mit der Brechstange gelang das Überholmanöver nicht, Sainz blieb ruhig und konterte prompt. "Ich wusste, dass ich nur diese eine Chance habe. Ich habe es einfach probiert, meine Reifen waren sowieso zu heiß, das war die einzige Gelegenheit. Aber ich hatte überhaupt keinen Grip", so Perez über seine letztlich vergebliche Attacke in der Schlussphase.

Red Bull und Ferrari "auf Augenhöhe"

Mit dem zweiten Sieg in Folge hat Verstappen das Momentum im WM-Kampf nun auf seiner Seite. Allerdings ist man im Bullenlager gewarnt.

"Wir sind auf Augenhöhe", sieht Marko die Position ausgeglichen. "Es ist die jeweilige Rennstreckenverfassung und die Performance der Fahrer. Die zwei sind in einer eigenen Liga."

Wobei er seinen Fahrer im Vorteil sieht: "Max fährt fehlerfrei, Leclerc hat 2-3 Fehler gehabt, nicht massiv verloren, aber das war das Auschlaggebende."

Durch die beiden technisch bedingten Ausfälle sind Red Bull und Verstappen allerdings weiterhin in der Verfolgerrolle: "Wir sind 19 Punkte hinten und wir werden nicht jedes Rennen gewinnen, es wird ein mühsames Auf und Ab werden."

Teamchef Horner betont: "Wir wollen das Momentum mitnehmen. Es ist wichtig, dass wir Schritt-für-Schritt weiterarbeiten. Dann können wir um den Sieg kämpfen."

Man darf gespannt sein, in welche Richtung das Pendel beim nächsten Rennen in Barcelona ausschlagen wird.

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