Lewis Hamilton feiert beim Grand Prix von Italien in Monza seinen zweiten Sieg in Folge.
Der Mercedes-Pilot feiert einen Start-Ziel-Sieg vor seinem finnischen Teamkollegen Valtteri Bottas und WM-Kontrahent Sebastian Vettel im Ferrari. Mit nunmehr 238 Punkten hat Hamilton die WM-Führung inne (Vettel 235).
Vierter wird Daniel Ricciardo im Red Bull, Platz fünf belegt Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari. Max Verstappen (Red Bull) holt nach einem frühen Reifenschaden als Zehnter nur einen WM-Punkt.
Dazwischen finden sich auf den Rängen sechs bis neun die beiden Force Indias und Williams: Esteban Ocon vor Lance Stroll, Felipe Massa und Sergio Perez.
Ein bisschen Provokation gegen die Tifosi
"Ich liebe es in Italien, ich liebe die Leidenschaft der Fans", sagt Hamilton bei der Siegerehrung ins Publikum - fügt aber sogleich mit schelmischem Grinsen hinzu: "Die Mercedes-Power ist definitiv besser als die Ferrari-Power." Klarerweise folgen darauf zahlreiche Pfiffe.
"Danke an alle Tifosi. Ihr seid das beste Publikum der Welt", bedankt sich Vettel auf Italienisch bei den Fans. Der Deutsche räumt ein, dass Ferrari das Tempo von Mercedes nicht mitgehen konnte.
"Wir waren nicht so schnell. Ich glaube, ich hatte ein Problem am Ende", sagt Vettel vor der Siegerehrung zu Hamilton.
In Singapur wird es schwieriger
Für Mercedes war es der vierte Sieg in Italien in Folge. "Ich bin superhappy. In Monza haben wir schon lange nicht mehr so ein gutes Rennen gehabt", äußert sich Motorsportchef Toto Wolff. "Das war wichtig, weil das nächste ist schon wieder ein schwieriges für uns", verweist der Wiener auf den 14. WM-Lauf in zwei Wochen in Singapur.
In der WM-Wertung liegt Hamilton nun drei Punkte vor Vettel.
Die Positionen im 13. Saison-Event sind relativ bald bezogen. Bottas und Vettel überholen Esteban Ocon und Lance Stroll, die beim Start vor ihnen gestanden sind, schnell und heften sich an Hamiltons Fersen. Der Pole-Sitter fährt vorne aber ein nahezu fehlerfreies Rennen, zwischen ihm und seinem Teamkollegen liegen immer zumindest drei Sekunden.
Vettel, der im Qualifying am Samstag nur Achter gewesen ist, liegt weiter zurück.
Tolle Performance von Ricciardo
Zum "Driver of the Day" wird Ricciardo gewählt, der gegen Ende mit Hamilton schnellster Mann im Feld ist und vom 16. Startplatz fast aufs Podest fährt.
Gekrönt ist die Aufholjagd des Red-Bull-Piloten von einem meisterhaften Überholmanöver gegen Räikkönen in der 41. Runde. Am Kurveneingang bremst der Australier extrem spät, um sich an dem Ferrari-Mann vorbeizuquetschen. Beinahe hätte Ricciardo auf Supersoft-Reifen sogar noch Jagd auf Vettel gemacht, dafür ist die Zeit aber letztlich zu knapp.
Sein Red-Bull-Teamkollege Verstappen ist kurz nach dem Start ans Ende des Feldes zurückgefallen, da seine Boxencrew nach einem Zusammenstoß mit Felipe Massa rechts einen neuen Vorderreifen anstecken muss. Mühsam quält sich der Niederländer nach vorne, zu mehr als einem WM-Punkt reicht es aber nicht mehr. Platz zehn holte er durch ein hartes Manöver gegenüber Kevin Magnussen im Haas heraus.
Gutes Bild trotz Taktierens
"Das ganz Erfreuliche ist der Speed. Wir waren ganz klar die zweite Kraft hinter Mercedes", bilanziert Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko dennoch zufrieden. "Wir haben uns das im Leben nie träumen lassen, dass wir Ferrari angreifen können. Es war wesentlich besser als erwartet."
Verstappen habe freilich weiter enormes Pech in dieser Saison, meint der Steirer.
Red Bull hat vor dem Rennen in beide Autos zahlreiche neue Teile eingebaut, um für Singapur, wo man um den Sieg mitfahren möchte, besser gerüstet zu sein. Dafür nahm das Team auch Strafversetzungen in der Startaufstellung in Kauf.
Im Qualifying war Verstappen Zweiter, Ricciardo Dritter. Der Start erfolgte aber von Platz 13 beziehungsweise 16.