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Leclerc schwärmt: "Das Auto war Wahnsinn"

Der Lokalmatador ging im Monaco-Qualifying ans Limit. Droht eine Strafe?

Leclerc schwärmt: Foto: © getty

Bis jetzt läuft für Charles Leclerc bei seinem Heimrennen in Monaco alles nach Plan. 

Der Ferrari-Pilot sichert sich am Samstag im abgebrochenen Qualifying die Pole Position - die 14. insgesamt in seiner Karriere und die zweite in Folge in seiner Heimat. 

"Ich bin so unglaublich glücklich. Ich wusste, dass das Auto das Tempo hatte. Ich wusste einfach, ich muss den Job machen", sagt Leclerc, der am Schluss 0,225 Sekunden vor seinem Teamkollegen Carlos Sainz lag. Der Spanier konnte seine letzte schnelle Runde nach dem Zusammenstoß mit dem vor ihm gecrashten Sergio Perez allerdings nicht vollenden. 

"Die letzte Runde war richtig gut, aber die rote Flagge hat nichts verändert", erklärt Leclerc. "Da war ich aber richtig am Limit, hatte ziemliches Übersteuern, weil ich im letzten Sektor damit zu kämpfen hatte, die Reifen ins richtige Fenster zu bringen. Trotzdem war ich schneller, war so vier Zehntel vorne bevor ich abbrechen musste. Ehrlich gesagt war das Auto Wahnsinn. Toll, auch Carlos da vorne zu haben."

Strafe für Leclerc? "Da gibt es kein Problem"

Im Vorjahr hat Leclerc den Platz ganz vorne in der Startaufstellung in Monaco nicht nutzen können. Ein Getriebeschaden, herrührend von einem Unfall tags zuvor im Qualifying, zwang ihn schon vor Beginn des Rennens zur Aufgabe.

Auch diesmal könnte Ungemach drohen. Der Monegasse wurde im dritten Quali-Segment auf die Waage gebeten, fuhr zunächst aber vorbei. Als er den Fehler bemerkte, wurde er sofort von der Ferrari-Crew zurückgeschoben.

"Wenn man es konsequent wie in den Junior-Formelserien ahndet, dann wird es eine Strafe geben, auch wenn die Mechaniker den F1-75 zurückgeschoben haben", glaubt Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko im ORF-Interview.

Dennoch macht der 79-Jährige klar, dass "Red Bull offiziell nichts gegen Ferrari unternehmen" wird und verdeutlicht, dass er sich "keine Strafe gegen Leclerc wünscht".

Leclerc verteidigt sich indes: "Hier in Monaco ist es sehr schwierig, weil wir in die Box kommen und ich nicht mal weiß, ob das Display [der FIA] links oder rechts angebracht ist. Es ist auf jeden Fall ganz am Rand, man schaut nicht in diese Richtung. Ich habe tatsächlich nicht gesehen, dass ich zur Waage gerufen worden bin."

Ferrari-Sportdirektor Laurent Mekies erklärt hingegen bei "Sky": "Charles hat ja 15, 20 Meter danach noch angehalten. Wir haben mit der FIA gesprochen. Dann hieß es: Schiebt das Auto halt zurück. Da gibt es kein Problem."

Somit ist davon auszugehen, dass Ferrari den Grand Prix am Sonntag (15 Uhr im LIVE-Ticker) von den Plätzen eins und zwei aus in Angriff nehmen wird. 

"Wir sind in einer tollen Position. Wir werden tun, was wir können", erklärt Carlos Sainz. 

So schildert Sainz den Unfall

Der Spanier ist der Meinung, dass es ohne den Crash auch für ihn bis ganz nach vorne gehen hätte können. "Ich denke schon, die Pace war gut und ich fühlte mich gut im Auto." 

Den Unfall am Ende von Q3 schildert er folgendermaßen: "Ich bin aus einer blinden Kurve gekommen. Du fährst durch Kurve 7, gibst Vollgas, und ich habe dann links eine gelbe Flagge gesehen. Ich wusste sofort, dass das Auto vor mir gecrasht ist, aber man sieht nicht, wo er gecrasht ist. Du fährst in die Kurve und weißt nicht, wo er sein wird."

Er habe dann "einfach gebremst und versucht, den Kurvenradius so eng wie möglich zu fahren", erklärt Sainz. "Aber als ich gerade dabei war, an ihm vorbeizukommen, bin ich etwas stärker auf die Bremse und habe sein Heck mit meinem Heck berührt. Hätte ich das gehalten, wäre es ein ziemlich cooler Save gewesen, weil ich eigentlich keine Zeit hatte, um es abzufangen."

Am Ende meint Sainz locker: "So etwas passiert in Monaco."

Sowohl der Spanier, als auch Leclerc, der in Monaco noch nie ein Rennen beendet hat, werden aber hoffen, dass es am Sonntag nicht passiert. 


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