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Wolff poltert nach Quali-Farce über "Vollidioten"

Das Pannen-Qualifying in Monza beschäftigt die Formel 1 - Konsequenzen gibt es keine.

Wolff poltert nach Quali-Farce über Foto: © getty

Dass Charles Leclerc den Grand Prix von Italien in Monza (ab 15:10 Uhr im LIVE-Ticker) beim Ferrari-Heimspiel von der Pole Position in Angriff nehmen wird, war nach dem Qualifying fast eine Randnotiz.

Die Taktik-Spielchen der neun verbliebenen Fahrer beim letzten Outing, die dazu führten, dass sieben der neun Piloten nicht mehr rechtzeitig über Start und Ziel kamen und somit einen letzten gezeiteten Anlauf verpassten, machte die Königsklasse bei den Motorsport-Fans zur Lachnummer.

Eindeutig Schuldige waren schwer auszumachen, gleich ein paar Fahrer hatten ihren Anteil daran, dass der ganze Pulk im Schneckentempo um die eigentliche Highspeed-Strecke kroch. Auch die Stewards waren sich nicht einig: Carlos Sainz, Nico Hülkenberg und Lance Stroll, die die Gruppe vorrangig anführten und einbremsten, wurden zwar zum Rapport gebeten, kamen jedoch ohne Strafe davon.

Trotz der Startplätze zwei und drei für Lewis Hamilton und Valtteri Bottas auf einer Strecke, wo die Mercedes nicht als Favorit gelten, fühlten sich die Silberpfeile am stärksten benachteiligt. Lewis Hamilton verortete sogar ein absichtliches Spielchen seitens Ferrari, um die Leclerc-Pole abzusichern - bekam dabei jedoch nicht mit, dass die Scuderia-Fahrer noch am ehesten darauf drängten, endlich das Gas-Pedal durchzudrücken.

Nur Räikkönen rutscht nach hinten - nicht wegen Bummelns

WM-Leader Hamilton kam mit Rang zwei glimpflich aus der Affäre und meinte: "Ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich in der ersten Startreihe bin." Er konnte sich ein ungläubiges Grinsen nicht verkneifen. "Dass wir die letzte Runde fast alle nicht geschafft haben, ist verrückt."

Zuvor war Q3 mit einer roten Flagge jäh unterbrochen worden. Auslöser war ein Ausritt von Kimi Räikkönen, der in der berühmten Parabolica sein Heck verlor und danach unverletzt ausstieg. Während die "Bummel-Fahrer" ohne Strafe davonkamen, wird der Finne aufgrund eines beschädigten Getriebes fünf Plätze nach hinten versetzt.

Bei 6:22 Minuten auf der gestoppten Uhr hatten die Fahrer danach eigentlich noch genügend Zeit für einen letzten schnellen Versuch - doch das taktische Geplänkel endete im Desaster.

FIA sucht nach Lösungen

"Jeder versucht den Windschatten zu bekommen. Dann haben ein paar Vollidioten da vorne den Speed so reduziert, dass es sich nicht mehr ausgegangen ist", sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff danach im ORF. "So etwas Absurdes hat von uns noch niemand gesehen. Das ist schade für die Formel 1 und tut weder Teams noch Fahrern etwas Gutes."

Im Windschatten des Vordermanns können die Piloten in Monza ausgangs der letzten Kurve bis zur Ziellinie etwa zwei Zehntelsekunden gutmachen. Wolff forderte wie Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko Konsequenzen.

Während diese zwar ausblieben, ist sich die FIA der Problematik jetzt bewusst. Die Rennkommissare forderten vom Weltverband Lösungen für diese Situationen.

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