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Formel 1: So viel bringt der "Party-Modus"

Konkurrenz stört Motoren-Vorteil: Red-Bull-Vorwurf an Mercedes.

Formel 1: So viel bringt der Foto: © getty

Der Motoren-Vorteil von Mercedes in der Formel 1 gibt der Konkurrenz des Weltmeister-Teams weiterhin zu denken.

Wie sehr die Silberpfeile durch ihren sogenannten "Party-Modus" profitieren, war bislang nicht klar.

Gegenüber "Motorsport-Total.com" heißt es aus dem Lager von Red Bull Racing, dass der Mercedes-Antrieb zwischen 30 und 55 PS mehr leisten könne als jener von Renault - 30 im Rennen, 55 im "Party-Modus".

Teamchef Christian Horner fordert daher eine Regeländerung: "Man könnte doch sagen, dass für das ganze Wochenende der gleiche Motorenmodus verwendet werden muss."

Regeländerung "extrem schwierig"

Der klare Vorteil ist für Horner offensichtlich: "In Q1 und Q2 gehen sie keine Risiken ein, und in Q3 drehen sie dann plötzlich auf. Man muss sich nur das Qualifying in Melbourne anschauen: Die Differenz zwischen Q2 und Q3 war erheblich. So viel schneller ist die Strecke in der Zeit nicht geworden."

Eine sofortige Regeländerung sei aber laut Renault-Sportchef Cyril Abiteboul "extrem schwierig" umzusetzen. Für ihn wäre es einfacher, den Ölverbrauch stärker zu limitieren. Derzeit sind 0,6 Liter erlaubt, der Renault-Motor benötige aber nur 0,1 Liter pro 100 Kilometer.

Red Bull erhebt in Person von Motorsport-Berater Helmut Marko auch den Vorwurf, dass Mercedes entgegen der vorgeschriebenen Regel seinen Kundenteams (Williams, Force India) nicht genau das gleiche Material zukommen lässt wie dem Werksteam.

Red-Bull-Vorwurf an Mercedes

"Wenn wir uns jetzt das konkrete Beispiel Aserbaidschan anschauen, wie ein Bottas - ich glaube mit über 30 km/h Überschuss - an einem anderen Mercedes-Auto vorbeifliegt, dann ist wohl klar, dass das nicht mit der gleichen Software passiert. Die Hardware mag die gleiche sein, aber da war das ganz sicher der Fall", sagt Marko.

Die Silberpfeile wiederum antworten auf diesen Vorwurf, dass es in puncto Spitzengeschwindigkeit bei Red Bull mangelt, da der Bolide stärker angestellt ist. "Im Heck ist ihr Auto 30 Millimeter höher als unseres. Das kostet sie vier oder fünf Punkte mehr Luftwiderstand", so ein Mercedes-Mitarbeiter gegenüber "auto-motor-und-sport.de".

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