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Perez beschwert sich über Red Bulls Team-Order

"Ich hätte gewinnen können", findet der Mexikaner. Aber er musste Verstappen vorbei lassen.

Perez beschwert sich über Red Bulls Team-Order Foto: © getty

Doppelsieg und die Führung in beiden WM-Wertungen - man könnte meinen, bei Red Bull Racing ist nach dem Grand Prix von Barcelona Partystimmung angesagt. 

Sergio Perez ist trotz Platz zwei aber nicht wirklich zum Feiern zumute. Der Mexikaner strahlte zwar nach seinem ersten Podiumsplatz in Montmelo. "Es ist ein gutes Resultat für das Team", meint er lapidar. "Wir werden darüber später noch sprechen", hat er aber vorher schon an seine Box gefunkt.

Damit spielt Perez auf die Aufforderung an, Verstappen kampflos überholen zu lassen. 

Perez: "Ich hätte gewinnen können"

Nach dem Ausfall des Führenden Charles Leclerc änderte Verstappen die Strategie und holte sich zum zweiten Mal neue Reifen ab. Das Duell um die Führung hieß nun George Russell gegen Perez. In der 31. Runde zog Perez am Ende der Start/Ziel-Geraden am Briten vorbei, der sich später ebenfalls neue Reifen anstecken ließ.

Nach einem weiteren Wechsel auf Medium-Walzen kam Verstappen knapp hinter Perez zurück auf die Strecke. Der Mexikaner erhielt über Funk die Aufforderung, sich nicht gegen seinen Teamkollegen zu wehren.

In der 49. Runde wurde die Stallorder vollzogen, Verstappen ging in Führung. Perez holte sich daraufhin für die Hetzjagd auf die schnellste Runde noch einmal frische Soft-Reifen, da sein zweiter Platz nicht mehr in Gefahr war.

"Es war knapp, ich hätte gewinnen können. Aber am Ende haben wir ein gutes Team-Resultat erzielt und ich freue mich darüber. Wir waren auf unterschiedlichen Reifen, ich habe Max früh im Rennen vorbeigelassen, deshalb dachte ich, er würde mich später auch vorbeilassen, stattdessen verlor ich wichtige Sekunden, um die Strategie auch auszuloten. Aber es ist dennoch ein gutes Team-Resultat."

Marko: "Es hat keine andere Lösung gegeben"

Laut Red Bulls Motorsportdirektor Helmut Marko hätte es keine andere Möglichkeit gegeben. Denn: "Die zwei waren auf unterschiedlichen Strategien unterwegs. Es war klar, dass Checo (Perez, Anm.) mit seinem Reifensatz nicht zu Ende fahren hätte können. Damit war ganz klar, dass Max der Schnellere war. Es hat keine andere Lösung gegeben."

"Wir haben aufgrund des DRS-Fehlers bei Max auf drei Stopps geändert, weil wir gesehen haben, anders kommen wir an Russell nicht vorbei. Und mit Checo waren zwei Stopps geplant, und wir haben ihm dann zum Schluss noch die Soft-Reifen gegeben, damit er die schnellste Runde fahren kann", so Marko.

Der Steirer merkt im ORF-Interview an, Perez das im Gespräch genau so erklären zu wollen, zeigt sich aber auch verständnisvoll. "Dass er in der Situation nicht glücklich ist, ist klar. Dass der nicht gleich sagt: 'Ja bitte, ich winke ihn vorbei ...' Sonst wäre er kein richtiger Rennfahrer."

Auch Verstappen ist darum bemüht, die Stimmung im Team hoch zu halten. "Danke an 'Checo', er ist ein toller Teamkollege", richtet er Perez aus.

Das ist für Perez allerdings wohl nur wenig Trost...

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