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Formel-1-Test: Norris vorn, Ferrari stark

Ferrari und Mercedes hinterlassen insgesamt den stärksten Eindruck:

Formel-1-Test: Norris vorn, Ferrari stark Foto: © getty

Der erste Tag des ersten Formel-1-Tests 2022 ist in den Büchern und bringt neben einer Tagesbestzeit von Lando Norris im McLaren auch starke Eindrücke von Ferrari und Mercedes mit sich.

Hinter dem britischen Youngster, der die schnellste seiner 103 Runden am Circuit de Barcelona-Catalunya in der letzten Stunde der Session als einziger Fahrer auf den weicheren C4-Reifen fährt, reihen sich beide Ferraris ein. Norris' Bestzeit ist 1:19,568 Minuten schnell, Charles Leclerc (80 Runden) fehlen 0,597 Sekunden. Carlos Sainz, der den Ferrari am Nachmittag übernimmt, fährt 73 Umläufe und hat am Ende 0,848 Sekunden Rückstand.

Auch Mercedes ist mit beiden Piloten vorne zu finden, George Russell (+1,216/77 Runden) ist um 0,145 Sek. schneller als Lewis Hamilton, der aber nur 50 Runden dreht. Max Verstappen, als einziger Red-Bull-Pilot unterwegs und mit 147 Runden am fleißigsten, beteiligt sich nicht an der Zeitenjagd und fährt auch auf härteren Reifen. Die 2,678 Sekunden Rückstand, die Rang neun bedeuten, sind daher noch kein guter Vergleichswert.

Während die Top-Teams zuverlässig unterwegs sind, gibt es gleich mehrere Defekte bei Haas, die die Testzeit von Mick Schumacher und Nikita Mazepin am ersten Tag stark limitierte. Auch bei Alfa Romeo lief nicht alles reibungslos, nur insgesamt 32 Runden für Robert Kubica und Valtteri Bottas - der Finne ist als Zehnter aber zumindest schnellster Mann der Nachzügler-Teams.

Am Donnerstag und Freitag wird wieder mit einer Mittagsunterbrechung von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr gefahren.

Unterschiede: Mercedes erklärt

Worin genau unterscheiden sich die neuen Autos im Vergleich zu den Modellen des Vorjahres? Nun, Mercedes-Chefingenieur Andrew Shovlin erklärt dazu: "Mehr Komponenten haben sich bei diesem Auto verändert als in irgendeinem anderen Jahr, soweit ich mich erinnern kann."

Der Brite führt aus, dass beim Facelift mit neuen Front- und Heckflügeln vor allem ein leitender Gedanke im Hintergrund stand: "Das aerodynamische Verhalten des Autos wurde in den Regeln komplett neu gedacht, damit man dichter auffahren kann, damit wir bessere Rennaction sehen."

Die nachteiligen Luftverwirbelungen, die das Verfolgen des Vordermannes über längere Zeit und letztlich das Überholen extrem erschwert haben, sollten also ausgemerzt werden.

"Außerdem haben wir ganz andere Reifen (18 Zoll/Anm.). All das müssen wir erst verstehen", sagt Shovlin. Denn bei den nun ausrangierten Fabrikaten wusste man genau, in welchen Spannen bezüglich Temperatur, Feuchtigkeit etc. sie am besten arbeiteten und das höchste Grip-Level boten. Dabei gab es von Jahr zu Jahr vergleichsweise geringe Änderungen. "Die Autos davor waren praktisch eine Evolution."

Diese ganze, über Jahre gewonnene Entwicklungsarbeit ist nun mehr oder weniger Datenmüll.

Auch der Wochenend-Ablauf neu

Hinzu kommt in diesem Jahr auch ein leicht adaptierter Ablauf eines Rennwochenendes. Dadurch bedingt, dass die Beteiligten immer mehr Rennen - erstmals sind es heuer 23 - abzuspulen haben, wurden die Trainings am Freitag ein paar Stunden nach hinten versetzt.

Die erste Session wird - direkt nach den Medienterminen, für die früher der Donnerstag reserviert war - üblicherweise nach Mittag beginnen, das zweite Training wird am späten Nachmittag gefahren.

Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings auch, dass die Teams am Freitagabend noch mehr Zeitdruck haben. Vor allem, wenn dann größere Reparaturarbeiten anstehen, wird sich das bemerkbar machen.

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