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Mercedes in der "Challenger-Rolle"

Foto: © GEPA

Weltmeister Mercedes ist vor dem Formel-1-Saisonstart in Australien "von der Favoritenrolle in die Challenger-Rolle gerückt".

So sieht es zumindest Teamchef Toto Wolff. Obwohl Mercedes die Formel 1 in der Turbo-Hybrid-Ära dominiert und heuer als erstes Team der Geschichte zum sechsten Mal beide WM-Titel gewinnen könnte, gibt sich Wolff kleinlaut.

"Angesichts der Eindrücke aus Barcelona erwartet uns in Melbourne ein harter Kampf", meint Wolff. "Wenn man sich die Testergebnisse über die acht Tage anschaut, haben wir es am letzten Tag auf den Punkt gebracht mit einer schnellen Runde, aber auf den Rennsimulationen war es nicht ganz so stark."

Neuer Mercedes "zickig"

Vor allem habe Ferrari "ein Auto auf die Strecke gestellt, das vom ersten Tag an gut funktioniert hat. Der Sebastian (Vettel; Anm.) hat gesagt, das Auto fährt dorthin, wo ich es hin haben will. Bei uns war es zumindest die ersten sechs, sieben Tage zickig", verrät Wolff im Gespräch mit der APA.

Der Wagen sei noch nicht optimal ausbalanciert. "Wir haben ein Problem gehabt mit der Stabilität im Highspeed mit ein bisschen Übersteuern, und wir haben im Lowspeed, vor allem im letzten Sektor durch die Schikane, ein untersteuerndes Auto gehabt."

Keine Favoritenrolle? "Das macht uns Spaß"

Ferrari habe derzeit über eine volle Renndistanz einen Vorteil, prognostiziert Wolff. "Aber das ist nichts, das neu für uns ist. Das haben wir in den letzten Jahren schon gehabt, dass wir das Auto zuerst verstehen müssen und dann hintunen müssen."

Die Situation habe es 2017 und 2018 auch schon gegeben. "Irgendwie ist es in diesem Jahr auch so, dass wir den Eindruck haben, dass wir nicht in der Favoritenrolle sind, und die Zeiten belegen das auch ganz klar. Aber das ist etwas, das uns Spaß macht, dieses Defizit aufzuholen."

Das sind die neuen Formel-1-Boliden für die Saison 2019. Ferrari:

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McLaren:

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SportPesa Racing Point:

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Aston Martin Red Bull Racing RB15

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Der neue Mercedes-AMG F1 W10 EQ Power+:

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Das ist der Renault R.S. 19: 

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Haas F1

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Toro Rosso

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Williams

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Alfa Romeo Racing

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2018 lag Ferrari-Mann Vettel bis nach dem Silverstone-Grand-Prix in der WM-Wertung noch voran, Mercedes machte den Rückstand dann aber schnell wett. Im Herbst zeigte Hamilton Vettel buchstäblich den Auspuff. Eine Ursache dafür war, dass die Scuderia bei der Entwicklungsarbeit am Auto punktuell patzte und auch an den Strecken viele Fehler passierten. Hinzu kam eine Unruhe in der Mannschaft, weil sich Teamchef Maurizio Arrivabene und Technikchef Mattia Binotto dem Vernehmen nach nicht blendend verstanden. Mittlerweile ist Arrivabene Geschichte, Binotto rückte an seine Stelle.

"Habe Hamilton noch nie so gut drauf gesehen"

Der Fahrer ist eine weitere Variable, die am Ende den Ausschlag geben könnte. Wolff schwärmt von seinem Topstar Hamilton. "Ich habe ihn in den vielen Jahren, die wir zusammenarbeiten, es ist das siebente Jahr jetzt, noch nie so gut drauf gesehen nach dem Winter. Er ist physisch fit, mental fit, in gutem Spirit", berichtet der Österreicher über den 34-jährigen Titelverteidiger.

"Ihn nach fünf Fahrertiteln noch immer so motiviert zu sehen, ist ein guter Start für die Saison." Der Brite hat von den vergangenen 100 Grand-Prix-Rennen 51 gewonnen. Bei insgesamt 73 Siegen fehlen ihm noch 18 auf Rekordhalter Michael Schumacher.

"Dreikampf wäre für die Formel 1 gut"

Neu in dieser Saison ist die Regel, dass der Fahrer mit der schnellsten Rennrunde einen zusätzlichen WM-Punkt erhält, sofern er innerhalb der Top Ten ist. "Da kannst du schon viele Punkte sammeln", meint Red-Bull-Ass Max Verstappen im Interview bei 'ServusTV'. "Fünf oder sechs schnellste Runden in einem Jahr sind fünf oder sechs Punkte mehr." Auch Red-Bull-Berater Helmut Marko begrüßt die neue Regelung: "Das macht von der Taktik her andere Möglichkeiten."

Laut Marko wird Red Bull 2019 einen Angriff auf Mercedes und Ferrari starten. Nach den Testfahrten schätzt Marko, dass Red Bull auf eine Runde zwei Zehntel vor Mercedes liegt. Wolff wollt das so nicht stehenlassen. "Ich glaube, es kann niemand sagen, ob jemand zwei Zehntel vorne ist oder zwei Zehntel hinten. Das würde bedeuten, wir wüssten wie viel die anderen Sprit drin gehabt haben, und das wissen wir schlichtweg nicht."

Einen Dreikampf an der Spitze würde aber auch er willkommen heißen. "Ich denke, für die Formel 1 wäre es gut, wenn zumindest drei Teams auf Augenhöhe sein würden. Im Moment sieht es so aus, als würde Ferrari die Nase vorne haben, zwischen Red Bull und Mercedes passt nicht viel. Aber wie gesagt, Samstag und Sonntag werden wir vielleicht ein bisschen mehr verstehen."

Der erste Grand Prix der Saison im Albert Park in Melbourne findet am Sonntag (6.10 Uhr MEZ im LIVE-Ticker) statt.

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Textquelle: © LAOLA1.at/APA