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Mercedes-Boss Wolff: "Großer Schritt in der WM"

Riesenfreude und Erleichterung bei Silber nach Doppelsieg in Russland:

Mercedes-Boss Wolff: Foto: © getty

Der etwas unerwartete Doppelsieg beim Grand Prix von Russland löste bei Mercedes Riesenfreude und auch etwas Erleichterung aus. 

"Die Rennen, die am schwersten erkämpft sind, bereiten die meiste Freude. Gerade in der schwierigen Situation, in der wir uns befinden, einen solchen Doppelsieg herauszufahren, das ist wahrscheinlich einer der besten Siege überhaupt", sagt Teamchef Toto Wolff nach Rang eins und zwei von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas im ORF.

"Das tut richtig gut. Doppelsieg, der Hauptgegner fällt aus, ein richtig großer Schritt in beiden Meisterschaften. Ich verspüre eine große Erleichterung."

Wolff: "Das war skurril"

Dass Ferrari einen großen Anteil am Doppelerfolg der Silbernen in Sotschi hat, dessen ist man sich auch bei Mercedes bewusst. Denn Lewis Hamilton wurde gleich beim Start von Sebastian Vettel überholt, erst die durch den Defekt des Deutschen ausgelöste VSC-Phase spülte den Briten auf Rang eins. 

Weil Ferrari in der darauffolgenden Safety-Car-Phase Charles Leclerc nochmals zum Reifenwechsel an die Box holte konnte sich Bottas auch noch Rang zwei sichern. 

"Wir wussten: Eine unserer wenigen Hoffnungen würde eine Safety-Car-Phase sein. Deswegen mussten wir lange draußen bleiben. Dass Ferrari das auch noch selbst ausgelöst hat, war umso skurriler. Insofern ist alles aufgegangen", sagt Wolff.

Hamilton: "Safety Car hat die Show genommen"

Hamilton ist der Meinung, ohne Safety Car hätte man auf der Strecke um den Sieg kämpfen können. "Wenn das Safety-Car nicht herausgekommen wäre, hätten wir den Stint noch weiter hinausgezögert. Ich wäre vielleicht nicht vor Leclerc zurück auf die Strecke gekommen, aber wir hätten ein Rennen gehabt. Das Safety-Car hat den Fans gewissermaßen die Show genommen."

Für die Silberpfeile ist es nach drei Ferrari-Siegen in Folge der erste Erfolg seit der Sommerpause. "Unglaublich. Die Ferrari war am Beginn so schnell, ich bin kaum nachgekommen", sagt Hamilton. "Gut, dass wir nie aufgegeben haben. Valtteri und ich haben wirklich abgeliefert, um vor Ferrari zu bleiben", ergänzt der Brite, dessen sechster WM-Titel nun wohl endgültig in trockenen Tüchern ist.

Hamilton vergrößert mit seinem neunten Saison- und 82. GP-Sieg seinen Vorsprung in der WM auf auf 73 Punkte auf Bottas. In der Konstrukteurs-WM führt Mercedes mit 571 Punkten vor Ferrari mit 409 Zählern. WM-Stand >>>

Wolff: "Das lernt Ferrari gerade"

Dass der Zwist zwischen den beiden Ferrari-Piloten weitergeht kommt den Silbernen nicht ungelegen. "Es ist nicht leicht, zwei Fahrer an der Spitze zu managen", weiß Wolf. "Das hatten wir früher auch, sie lernen das gerade."

Den Dämpfer für Ferrari sieht man bei Mercedes aber nur als Momentaufnahme, die aktuelle Stärke der Roten kann man nicht leugnen. "Wir haben eine große Aufgabe vor uns", erlärt Wolff. "Wir müssen uns um unsere absolute Pace im Qualifying kümmern. Außerdem müssen wir unsere Set-up-Arbeit überdenken und die Reifen besser verstehen, damit wir auch im Rennen wieder schneller werden."

Auch Hamilton will vom Titel noch nichts hören. "An den Titelgewinn denke ich gar nicht so sehr. Ein Schritt nach dem anderen. Wir wollen nicht ins Stolpern geraten, auch wenn das immer schwieriger wird, je länger die Saison dauert."

Das nächste Rennen - das 17. von 21 - findet in zwei Wochen in Japan statt.

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