Alfa Romeo fährt in der Formel 1 nach zwei Seuchenjahren wieder weiter vorne mit. Durch eine Regeländerung sieht sich der Rennstall aus Hinwil aber benachteiligt.
Das Gewicht der Boliden ist in diesem Jahr eines der zentralen Themen in der Königsklasse des Motorsports. Durch die Bank tun sich fast alle Teams schwer dabei, ihre Autos auf das Mindestgewicht herunterzubringen.
Aber eben nur fast alle. Alfa Romeo ist die große Ausnahme im Feld, was das Gewicht betrifft. Im Gegensatz zu den anderen Teams müssen die Schweizer nicht abspecken, sondern sogar Gewicht hinzufügen, um die geforderten 798 kg zu erreichen.
Dabei sind die 798 kg schon ein Entgegenkommen der FIA an die Teams. Ursprünglich hätte das untere Limit bei 795 kg liegen sollen, aufgrund heftiger Beschwerden der Teams kam es zur Erhöhung auf 798 kg.
Alfa-Boss: "Ein Spiel mit der FIA"
In einem Interview mit "Motorsport.com" offenbart Alfa-Teamchef Fred Vasseur jetzt seine Gedanken zur Situation: "Ich verstehe nicht, warum die anderen Teams so tun, als wäre das Mindestgewicht so eine Überraschung gewesen."
Der Franzose vermutet, dass die anderen Rennställe schon auf eine Erhöhung spekuliert hatten: "Die anderen Teams haben ein Spiel mit der FIA gespielt. Sie haben einfach gehofft, dass das Limit noch erhöht wird und ihr Auto darauf ausgelegt. Bei uns war das nie der Plan."
Im niedrigen Gewicht sehen viele Experten einen der Mitgründe, warum Alfa Romeo jetzt wieder konstant in die Punkteränge fährt. In den ersten vier Rennen der Saison konnte der Rennstall bereits mehr Punkte (25) sammeln, als in den vergangengen zwei Saisonen zusammen (21).
Selbst Top-Teams wie Red Bull Racing haben noch Aufholbedarf, was das Gewicht betrifft. Helmut Marko sagte kürzlich zur Causa: "Wir haben noch einiges an Arbeit vor uns, was das betrifft. Wir sind immer noch deutlich über dem Mindestgewicht."
Nach dem letzten Rennen in Imola geht es für den Formel-1-Zirkus als nächstes in die USA, wo die Teams zum ersten Mal auf der neuen Strecke in Miami fahren werden (6. bis 8. Mai).
