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WM-Duell: Zahlen sprechen klare Sprache

Laut Statistik ist die WM-Entscheidung klar. Und Hamilton hat das zuverlässigste Weltmeister-Auto.

WM-Duell: Zahlen sprechen klare Sprache

Fünf Rennen vor Saisonende ist der Kampf um die Formel-1-Krone offen.

Der Druck liegt vor dem GP in Japan eindeutig beim regierenden Champion Lewis Hamilton.

23 Punkte liegt der Brite aktuell hinter Nico Rosberg. Das bedeutet, dass es nur ein einziges Szenario gibt, bei dem Hamilton seinen Titel - ungeachtet dessen, was sein Rivale tut - verteidigen kann.

Nämlich wenn er alle ausstehenden Rennen gewinnt. Ein Blick auf die Statistik zeigt: Eine schwierige, aber nicht unmögliche Aufgabe.

Zieht man in Betracht, wie die beiden in den vergangenen Jahren bei jenen Rennen performten, die jetzt noch bevor stehen, zeichnet sich ein Titelgewinn des WM-Führenden ab.

Rennen Fahrer 2013 2014 2015 Durchschnitt Prognose
Japan Hamilton 0 25 25 17 282
  Rosberg 4 18 18 13 301
USA Hamilton 12 25 25 21 303
  Rosberg 2 18 18 13 314
Mexiko Hamilton X X 18 18 321
  Rosberg X X 25 25 339
Brasilien Hamilton 2 18 18 13 334
  Rosberg 10 25 25 20 359
Abu Dhabi Hamilton 6 25 18 16 350
  Rosberg 15 0 25 13 372

Durchschnittlich zeigt sich, dass sowohl Suzuka, als auch Austin eher als Hamilton-Land einzustufen sind. Mexiko und Brasilien hingegen waren zuletzt ein Fall für Rosberg.

Zu bedenken gilt es natürlich, dass im Vorjahr erstmals in Mexiko gefahren wurde und der Fahrer-Titel damals schon zugunsten Hamiltons entschieden war.

In Abu Dhabi haben beide Rivalen in den letzten Jahren gewinnen können.

Fünf Siege in Folge schaffte Hamilton schon einmal

Spielt man dieses Rechenspielchen zu Ende, also addiert die Durchschnittspunkte zum aktuellen WM-Stand, geht Rosberg mit 372 Punkten als Erster durchs Ziel und liegt damit am Ende 22 Punkte vor seinem Teamkollegen.

Fakt ist, dass Rosberg aktuell noch 103 Zähler fehlen, um seinen ersten Titel sicher in der Tasche zu haben. Bei Hamilton sind es 125. Das heißt, dass dem Sohn des Weltmeisters von 1982 auch vier zweite Plätze und ein Sieg reichen würden.

Wie bereits erwähnt wäre bei fünf Siegen Hamiltons egal, was Rosberg macht. Eine solche Serie hat der dreifache Titelträger schon einmal hingelegt. 

2014 setzte er mit Siegen in Italien, Singapur, Japan, Russland und den USA zum vorentscheidenden Turn-Around an und drehte einen Rückstand von 22 Punkten in einen Vorsprung von 24 Zählern.

Es sollte also kein Zweifel daran bestehen, dass Hamilton mental dazu in der Lage wäre, so einen Siegeslauf hinzulegen. Auch wenn die Ausgangslage derzeit ungleich schwieriger ist und er sich mit seinem Verhalten abseits der Strecke keine Gefallen tut.

  Nico Rosberg Lewis Hamilton
Punkte 288 265
Durchschnittliche Punkte 18 16,5
Nötige Punkte für WM 103 125
Was würde reichen? 1.,2.,2.,2. 1.,1.,1.,1.

Gute Ergebnisse in der Vergangenheit können für einen Fahrer ein gutes Omen sein. Wenn die Technik versagt, ist man im Cockpit aber machtlos.

So zu sehen am vergangenen Wochenende in Malaysia, als Hamilton die gesamte Zeit über dominierte, bis aus heiterem Himmel im Rennen sein Motor hochging.

"So ohnmächtig fühlte ich mich noch nie", meinte er verständlicherweise danach. Dass Mercedes so lange keine Antwort auf den Grund für den Defekt geben konnte, wird seine Laune kaum verbessert haben.

Rosberg schrieb mehr Nuller nach Defekten

Fünf klare Fälle von technischem Gebrechen hat Hamilton in dieser Saison an Rennwochenenden erlitten. Dass er sich benachteiligt fühlt und Verschwörungs-Theorien aufstellte, mag aus der Emotion heraus verständlich sein.

Wer nun von einem - sollte der Fall eintreten - glücklichen Weltmeister Rosberg spricht, sollte nicht vergessen, dass der Deutsche in den letzten Jahren ebenso desöfteren nicht von Glück verfolgt war.

Das Pech der beiden aufzuwägen ist so gut wie unmöglich. Statistisch belegen lässt sich aber, dass Rosberg zwischen 2013 und 2016 acht Mal aufgrund technischer Probleme ein Rennen punktelos beendete - Hamilton nur vier Mal.

Und auch wenn es ihm aufgrund der jüngsten Ereignisse nicht so vorkommen mag, so hat er von allen Formel-1-Weltmeistern die klar niedrigste Ausfallsquote.

In Malaysia schied Hamilton bei 183 Rennen zum elften Mal aus, was eine Rate von sechs Prozent ergibt. Sebastian Vettel folgt danach mit 8,7 Prozent.

Das heißt: Selbst wenn der Mercedes mit der Nummer 44 in allen verbleibenden Rennen den Geist aufgeben würde, bliebe Hamilton in diesem Ranking auf Platz eins.

Aber nur, wenn Rosberg (7%) nicht den Titel holt.

 

Andreas Terler

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