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Verstappen-Triumph in Spielberg "fast wie WM-Sieg"

Red Bull musste aber bis zum Schluss um den Heimsieg in Spielberg zittern.

Verstappen-Triumph in Spielberg Foto: © getty

Es kommt nicht oft vor, dass Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz nach einem Formel-1-Grand-Prix auf einem Siegerfoto zu sehen ist.

An diesem Sonntag war es aber wieder einmal soweit. Beim fünften Rennen seit der Rückkehr der "Königsklasse" in die Steiermark schenkte Youngster Max Verstappen dem Ober-Bullen den lang ersehnten Heimsieg.

Dabei gingen Verstappen und Daniel Ricciardo nach enttäuschenden Ergebnissen in den Trainings und im Qualifying als krasser Außenseiter ins Rennen in Spielberg.

Für Motorsport-Berater Helmut Marko ist der Erfolg daher besonders hoch einzustufen.

"Dieser Sieg ist fast wie eine WM zu beurteilen. Er kam so unerwartet, wir waren eigentlich pessimistisch. Nach den ersten Runden haben wir aber schon gesehen: Da geht was", sagt der Grazer im ORF.

Warme Temperaturen halfen den "Bullen"

Im turbulentesten Grand Prix auf dem Red Bull Ring seit er den Namen des Engerydrinks trägt, profitierte Verstappen unter anderem vom unerwarteten Doppel-Ausfall der beiden Mercedes-Piloten (Mercedes nach Spielberg am Boden).

Doch die Chancen auf einen erfolgreichen Sonntag stiegen schon vor dem Rennbeginn. "Wir haben unser Setup vor dem Rennen geändert und die steigenden Temperaturen haben uns in die Karten gespielt", erklärt Teamchef Christian Horner bei "Sky Sports F1".

Marko ergänzt: "Wir wussten, dass es wärmer wird und, dass Mercedes dadurch in Probleme kommen kann."

Zu Beginn legte Verstappen mit einem harten Manöver gegen Kimi Räikkönen, bei dem es auch zu einem Kontakt gekommen ist, die Basis für den Erfolg: "Dann waren wir in einer richtig guten Position. Wir haben gesehen, dass wir richtig schnell waren. Beide Mercedes waren nicht schneller."

Perfekter Doppel-Stopp, während Mercedes schlief

Als Valtteri Bottas schließlich ausrollte, regierte die Red-Bull-Box während der Virtual-Safety-Car-Phase (VSC) blitzschnell und holte beide Piloten zum Doppel-Stopp herein: "Das Teamwork hat unglaublich gut funktioniert. Deshalb habe ich auch Jonathan (Wheatley, Teammanger, Anm.) auf das Podium geschickt. Das waren fantastische Boxenstopps, genau richtig", jubelt Horner bei "Sky Sports F1".

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Mercedes hatte auf die Chance auf einen Boxenstopp während des VSC verzichtet, was Horner verwunderte: "Du musst Vertrauen in deine Jungs in der Boxengasse haben. Wir haben sicher die besten in der Formel 1, ohne jeden Zweifel."

Als Hamilton in Runde 25 zum Stopp abbog, lag Verstappen in Führung. Diese verteidigte er souverän, am Ende wurden aber auch bei ihm die Reifen zum Problem.

"Besonders in den letzten beiden Kurven hier ist der Druck auf die Reifen massiv. Sie müssen dort mit extremer Energie fertig werden", erklärt Horner und adelt seinen Schützling:

"Es war unglaublich, wie er die Reifen gemanagt hat. Er hat das linke Hinterrad kühler gehalten als das rechte. Und dabei wird das linke hier viel mehr beansprucht. Er hat laufend nach Informationen gefragt und so die Blasenbildung lange verhindern können. Eine extrem reife Leistung."

Für Marko war die Sache lange nicht durch: "Wir haben nach dem Ausfall von Ricciardo wegen eines Auspuff-Problems alle Systeme zurückgeschraubt. Es war ein Zittern bis zum Schluss, aber jetzt können wir es genießen."

Verstappen: Besonderer Dank an Oranje-Fans

In den letzten Runden achtete der Niederländer nur noch darauf, nicht mehr zu viel von seinem Vorsprung einzubüßen: "Es war härter, als es ausgesehen hat, weil sich die Reifen immer mehr verschlechtert haben. Kimi war dann schon drei, vier Zehntel schneller als ich. Am Ende bin ich einfach nur glücklich. Es war so ein unerwarteter Sieg, das macht das Ganze noch besser."

Ein schöneres Geschenk hätte Verstappen den über 18.000 Landsleuten am Red Bull Ring nicht machen können. "Wir sind ja nicht bei der Fußball-WM dabei, also ist es für sie einfacher, hier her zu kommen. Aber wir sind hier in Österreich, das ist immer noch zehn, elf Stunden von Holland weg", dankt der Youngster seinem lautstarken Anhang.

Vater Jos stand nach dem Rennen der Stolz ins Gesicht geschrieben: "Dieser Erfolg ist wichtig, für Red Bull und die vielen niederländischen Fans. Max hat perfektes Timing bewiesen. Man sieht, wie viel Unterstützung er aus Holland bekommt. Fantastisch!"

Teamchef Horner ist auch froh, dem Red-Bull-Boss endlich einen Sieg geschenkt zu haben: "Dietrich Mateschitz hat so viel in den Sport gesteckt, um das sehen zu können. Es könnte nicht schöner sein. Nächste Woche bei unserem nächsten Heimrennen müssen wir das gleich wiederholen."

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