news

Hamilton-Frust: "Als wäre ich nicht da gewesen"

Mercedes fehlt in Belgien die Pace. Vettel plante Manöver schon am Samstag.

Hamilton-Frust: Foto: © getty

Bei Lewis Hamilton regiert nach Platz zwei beim GP von Belgien Enttäuschung und Frust.

Für den Pole-Setter war das Rennen quasi schon nach Runde eins gelaufen, als er von Sebastian Vettel überholt wurde.

"Ich habe alles getan, was ich konnte. Aber er ist einfach an mir vorbeigefahren als wäre ich gar nicht dagewesen. Ich konnte ihm auf der Geraden nichts entgegensetzen", schildert Hamilton die rennentscheidende Szene.

Wolff: "Die Luft war raus"

„Nach dem Drama im Qualifying war heute etwas die Luft raus. Lewis war auf der ersten Runde relativ chancenlos und wurde von Vettel auf der Geraden geschluckt. Danach konnte er den Spieß nicht umdrehen, als Sebastian den Windschatten beim Re-Start nach der Safety-Car-Phase brach. Ab diesem Zeitpunkt jagten wir ein schnelleres Auto und hatten nicht ganz die Pace, um die Spitze anzugreifen“, muss auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff eingestehen.

Laut Hamilton habe man das Rennen „auf der ersten Runde und beim Re-Start nach der Safety-Car-Phase“ verloren. Irgendwann sei dann der Zeitpunkt gekommen, wo es nur mehr darum ging, den Motor zu schonen und ins Ziel zu kommen. Apropos Motor: Die Silberpfeile konnten Ferrari trotz eines Upgrades nicht wirklich fordern.

Hamilton: Ferrari übertrifft uns immer wieder

"Wir sind hier mit einem ziemlich guten Upgrade hingekommen, aber leider konnte Ferrari mit uns mithalten und uns sogar übertreffen. Sie waren auf den Geraden einfach schneller und wir konnten nichts dagegen unternehmen. Generell ist es immer so, wenn wir das (Upgrade, Anm.) machen, bringen sie ein noch größeres", klagt Hamilton.

Die fehlende Power in Belgien kostete dem Briten nicht nur den Sieg, sondern auch Punkte in der WM. Hamilton liegt nach dem 13. von 21 Saisonrennen nur mehr 17 Punkte vor Vettel. WM-Stand >>>

Der Weltmeister fordert deshalb von seinem Team noch mehr Einsatz. „Ferrari vielleicht Dinge am Auto, die wir nicht haben – und umgekehrt. Wir müssen das herausfinden und uns steigern. Jetzt müssen wir mehr Performance herausholen und uns in den Bereichen verbessern, in denen sie momentan stärker sind als wir. Aber der Kampf geht weiter, was für den Sport richtig spannend ist.“

Vettel plante Manöver schon am Samstag

Diese Meinung teilt man sicher auch bei Ferrari. Nach zwei Siegen in Folge von Hamilton meldet sich Vettel mit seinem fünften Saison-Erfolg im WM-Kampf zurück. So leicht wie im vergangenen Jahr, als die Scuderia nach der Sommerpause nur mehr ein Rennen gewann, will man es Mercedes in dieser Saison nicht machen.

Das machte Vettel spätestens mit seinem Überholmanöver in Runde eins deutlich. "Ich habe mir gestern schon viele Gedanken darüber gemacht, ich war gut vorbereitet", verrät Vettel.

In der Eau Rouge blieb der Deutsche in Hamiltons Windschatten, scherte auf der Kemmel-Geraden aus und überholte den Mercedes-Piloten. "Bis zu dem Zeitpunkt, als Ocon dann plötzlich innen kam, ist alles nach Plan gelaufen", erklärt Vettel. Dem Force-India-Piloten gelang es trotz Angriffs nicht, am Führungsduo vorbeizuziehen.  "Das war eine Erleichterung, als ich vorbei war", so Vettel.

Die Führungsposition gab er dann bis zum Ende nicht mehr her. Hamilton konnte nur nach seinem Boxenstopp kurzzeitig aufholen. "Auf dieser Strecke hier macht das richtig Spaß, ich bin in Einklang mit dem Auto gekommen. Das ist ein gutes Gefühl auch für Monza, alle neuen Teile, die wir gebracht haben, haben funktioniert, nichts ist schief gegangen."

Beste Vorzeichen also für das Ferrari-Heimspiel am kommenden Wochenende in Monza.

Kommentare