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"Sainz hat Interessen geweckt"

Toro Rosso traut Kvyat trotz Degradierung Großes zu. Sainz wird "wahres Potenzial" erst zeigen.

Bei Toro Rosso will man mit der Vertragsverlängerung von Carlos Sainz für Ruhe sorgen.

"Er hat ausgesprochen starke Rennen gezeigt", erklärt Teamchef Franz Tost im LAOLA1-Interview die Gründe für die Entscheidung und bestätigt, dass das Interesse der Konkurrenz am 21-Jährigen zuletzt gestiegen sei.

Ob auch Daniil Kvyat 2017 für das Red-Bull-Juniorenteam fahren wird, bleibt ungewiss. Tost weiß aber um die Stärken des Russen und traut ihm trotz der Degradierung bei Red Bull Racing Großes zu.

LAOLA1: Was war ausschlaggebend für die Vertragsverlängerung von Carlos Sainz?

Franz Tost: Er zeigt seit letztem Jahr eine klar ansteigende Tendenz, was seine Leistungen betrifft. Wir glauben auch, dass er sich noch weiter verbessern wird. Er hat einige sehr gute Qualifyings und ausgesprochen starke Rennen gezeigt. Es wäre jammerschade, ihn jetzt gehen zu lassen. Er ist ausgebildet und wenn er ein gutes Auto hat, bin ich davon überzeugt, dass er in der Lage ist, Rennen zu gewinnen. Er wird eine starke zweite Saisonhälfte fahren, und im nächsten Jahr kennt er dann alles in- und auswendig. Da wird er sein wahres Potenzial zeigen.

LAOLA1: Warum hat man sich zu diesem Zeitpunkt entschieden?

Tost: Damit Ruhe einkehrt in die ganzen Diskussionen, wo er fährt und ob er fährt. So kann er sich voll und ganz auf die restliche Saison konzentrieren. Das wird sicherlich seine Leistungsfähigkeit steigern.

LAOLA1: Das heißt, er hat bei anderen Teams Begehrlichkeiten geweckt.

Tost: Er hat gezeigt, dass er in der Lage ist, vorne mitzufahren. Es gibt auch nicht so viele Fahrer am Markt, die dann frei wären und dieses Potenzial haben. Deshalb war Interesse von anderen Teams da, ja.

"Red Bull wird sicherlich irgendwann eine Entscheidung treffen, aber das hat momentan keine Priorität."

Tost über Sainz' Teamkollege 2017

LAOLA1: Wann soll eine Entscheidung darüber fallen, wer nächstes Jahr neben Sainz im Toro Rosso fährt?

Tost: Da haben wir noch Zeit, die Saison ist ja noch nicht zu Ende. Red Bull wird sicherlich irgendwann eine Entscheidung treffen, aber das hat momentan keine Priorität.

LAOLA1: Wie stehen die Chancen für Daniil Kvyat im Moment?

Tost: Ich bin davon überzeugt, dass auch Daniil dazu imstande ist, gute Leistungen zu zeigen. Er hat das ja schon bewiesen und war in Baku im Qualifying sehr stark. Er wird auch in den nächsten Rennen sein Potenzial zeigen. Von daher mache ich mir keine Sorgen, dass er nicht die Leistung bringt, die man sich von ihm erwartet.

LAOLA1: Wie hat man versucht, ihn nach der Degradierung von Red Bull Racing wieder aufzubauen?

Tost: Wir haben viele Gespräche geführt und waren einige Male zusammen Abendessen. Ich glaube, dass er sich soweit von diesem Schock erholt hat, er frei im Kopf ist und neutral an die Sache herangeht.

LAOLA1: Sie haben Anfang des Jahres gesagt, dass Kvyat 2017 ein WM-Kandidat ist. Bleiben Sie - unabhängig von seinem Auto - bei Ihrer Meinung? 

Tost: Das sehe ich weiterhin so, ja. Red Bull hat im Moment vier sehr starke Fahrer. Sie alle haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie Rennen und auch Meisterschaften gewinnen können. Bei jedem ist es nur eine Frage der Zeit, bis er das entsprechende Niveau in einer neuen Klasse erreicht. 

LAOLA1: Mit dem Brasilianer Sergio Sette Camara (19) darf in Silverstone der nächste "junge Bulle" im Toro Rosso für Tests in ein Formel-1-Auto steigen. Was darf man von ihm erwarten?

Tost: Er fährt in der Formel-3-EM seine zweite Saison und war zuletzt am Norisring als Dritter am Podest. Die Rennen, die ich bisher von ihm gesehen habe, waren recht gut. Es waren auch einige Crashes dabei, aber er ist in einer Lernphase, immerhin ist er vom Kart direkt in die Formel 3 eingestiegen. Das dauert noch.

LAOLA1: Hat die Talenteschmiede von Red Bull auch ein österreichisches Talent ins Auge gefasst?

Tost: Was die Formel 1 betrifft, sehe ich momentan keinen Österreicher, der in das Spektrum von Red Bull passt und die entsprechende Performance bringt. Es war schön zu sehen, dass Lucas Auer in der DTM zuletzt gewonnen hat und auch generell gute Leistungen zeigt. Sonst sehe ich da nicht viel am österreichischen Markt.

 

Das Interview führte Andreas Terler

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