news

Das war schwach, liebe FIA!

Die Farce um die Verstappen-Strafe hat der Österreich-GP nicht verdient:

Das war schwach, liebe FIA! Foto: © getty

Die Formel 1 lebt!

Der Grand Prix von Österreich hat gezeigt, dass die Königsklasse nicht nur langweilig ist. Die Formel 1 kann sehr wohl spannend, dramatisch und actionreich sein und die Fans elektrisieren.

Unfälle, Defekte, Überholmanöver - die über 200.000 Zuschauer in Spielberg kamen über das ganze Wochenende hinweg auf ihre Kosten. Vor allem das Rennen am Sonntag war mit dem Zweikampf um den Sieg zwischen Charles Leclerc und Max Verstappen höchst dramatisch.

Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Die Farce um eine mögliche Strafe für Verstappen und damit den Rennsieg.

Die Rennkomissare kündigten zwar noch während des Rennens die Untersuchung der Kollision zwischen Verstappen und Leclerc drei Runden vor Schluss an. Doch erst um kurz vor 20 Uhr, also rund drei Stunden nach Rennende, stand der Sieger des Grand Prix von Österreich endgültig fest. Da waren viele Fans schon längst wieder zuhause, auch im Pressezentrum verharrte von den fast 500 Journalisten nur mehr der harte Kern.

Zwischenzeitlich machten in Spielberg sogar Fake News die Runde: Ein scheinbar offizielles Dokument der FIA, das eine Fünf-Sekunden-Strafe für Verstappen zeigte. Eine Fälschung.

Das echte Urteil lautete schlussendlich: "No further action". Verstappen behielt seinen Sieg. Das sagen Verstappen und Leclerc >>>

Ein Urteil, das für Diskussionen sorgt. Das ist Racing, lasst sie fahren – sagen die einen. Haltet euch an die Regeln – sagen die anderen.

Wobei bei den Regeln und Strafen sowieso kaum jemand noch durchblickt. Eine wirklich einheitliche Linie ist nicht zu erkennen, man hat als Fan das Gefühl, die Regeln werden jedes Mal unterschiedlich ausgelegt.

Verstappen nicht zu bestrafen war dennoch die richtige Entscheidung. Die beiden lieferten sich auf der Strecke ein tolles Duell, das nicht auf dem Jury-Tisch entschieden werden sollte. Die Formel 1 braucht mehr Racing und weniger Strafen! Dem werden auch Leclerc und Ferrari zustimmen. Denn das Duell Mann gegen Mann oder Auto gegen Auto ist es, was Fahrer und Fans wollen.

Unabhängig davon, ob richtig oder falsch: Im Fall von Verstappen und Leclerc hat die Entscheidung schlicht und einfach viel zu lange gedauert. Kein Mensch will stundenlang auf das Ergebnis eines Rennens warten, die Fans und auch die Fahrer wollen bei der Zieldurchfahrt ausgelassen jubeln – ohne Zweifel.

Warum die Entscheidungsfindung so lange gedauert hat? Laut FIA sind Verstappen und Leclerc aufgrund diverserer Medientermine erst um 18 Uhr für die Anhörung zur Verfügung gestanden. Schon klar, Pressearbeit gehört zum Geschäft, aber das hätte man durchaus anders timen bzw. beschleunigen können.

Die eigentliche Anhörung der beiden Parteien hat rund eine Stunde gedauert. Danach habe man noch Videomaterial gesichtet und sich ähnliche Fälle angesehen. Man habe eben gründlich sein wollen, erklärte F1-Rennleiter Michael Masi. „Es soll ja auch die richtige Entscheidung sein, die alle Umstände und Faktoren berücksichtigt. Dazu braucht es möglichst viele Informationen."

Hinter den Kulissen wurde allerdings spekuliert, dass die lange Entscheidungsfindung andere Gründe hatte. So sollen einige Leute großes Interesse daran gehabt haben, dass Verstappen bestraft wird und das Rennen somit nicht gewinnt. Der Grund: Seine Ausstiegsklausel. Diese besagt, dass Verstappen aus seinem bis Ende 2020 laufenden Vertrag aussteigen kann, wenn Red Bull es nicht schafft, ihm ein siegfähiges Auto zur Verfügung zu stellen.

Spekulationen hin oder her: Die Fahrer und vor allem Fans so lange im Ungewissen zu lassen, hat dieser sonst so gelungene Grand Prix nicht verdient. Das war einfach schwach, liebe FIA!

Bild 1 von 23 | © GEPA
Bild 2 von 23 | © GEPA
Bild 3 von 23 | © GEPA
Bild 4 von 23 | © GEPA
Bild 5 von 23 | © GEPA
Bild 6 von 23 | © GEPA
Bild 7 von 23 | © GEPA
Bild 8 von 23 | © GEPA
Bild 9 von 23 | © GEPA
Bild 10 von 23 | © GEPA
Bild 11 von 23 | © GEPA
Bild 12 von 23 | © GEPA
Bild 13 von 23 | © GEPA
Bild 14 von 23 | © GEPA
Bild 15 von 23 | © GEPA
Bild 16 von 23 | © GEPA
Bild 17 von 23 | © GEPA
Bild 18 von 23 | © GEPA
Bild 19 von 23 | © GEPA
Bild 20 von 23 | © GEPA
Bild 21 von 23 | © GEPA
Bild 22 von 23 | © GEPA
Bild 23 von 23 | © GEPA

Kommentare