news

Lucas Auer für DTM-Streckendebüt in Imola bereit

Die DTM gastiert zum ersten Mal auf der "richtigen Oldstyle-Strecke":

Lucas Auer für DTM-Streckendebüt in Imola bereit Foto: © GEPA

Ein hitziges Hardcore-Wochenende wartet auf Lucas Auer ab Freitag in Imola.

Auf der "richtigen Oldstyle-Strecke" war die DTM noch nie zu Gast, Auer will dort als Dritter der Gesamtwertung seinen bisher starken Saisonstart prolongieren.

Die Charakteristik des Kurses dürfte aber eher der Konkurrenz entgegenkommen als den Mercedes-Abnehmern. "Das erfordert ein komplett anderes Setup. Zumindest für uns ist es Tag und Nacht", blickt der Tiroler vom Team Winward Racing voraus.

Das Autodromo "Enzo e Dino Ferrari" werde den DTM-Boliden einiges abverlangen, ist sich Auer sicher. "Wir betreten da Neuland. Da geht es hauptsächlich wirklich darum, dass du die Kerbs gut triffst, dass sich dein Auto nicht so versetzt. In den Kurven brauchst du generell ein sehr wendiges Auto", erklärt er der APA.

Laut dem 27-Jährigen gibt es Vorteile für andere. "Rein in der Theorie sollten die Heckmotoren, egal ob Audi, Lamborghini oder Ferrari, da sehr, sehr gut aufgestellt sein. Das hat man schon in anderen Rennserien gesehen."

Starker Saisonstart von Auer

Für das Team Winward-Mercedes ist es in diesem Jahr bereits der zweite Renneinsatz in Imola, der erste war Anfang April im Rahmen des GT World Challenge Endurance Cup auf dem Imola-Circuit erfolgt. Auer kam mit seinen Teamkollegen defektbedingt nicht ins Klassement. "Beim ersten Rennen hat es ein bisschen Probleme gegeben. Da haben wir aber sicher ganz gut dazugelernt."

Dazu kommt die große Hitze an diesem Wochenende. "Bei den Rennen wird es um die 35 Grad haben." Das Setup sollte auch das berücksichtigen. "Das kann dich natürlich schon brechen. Bei diesen Temperaturen kannst du die Hinterachse schnellstmöglich kaputt machen."

Ein Sieg beim ersten Rennen in Portimao, dazu ein dritter Platz zuletzt in der Lausitz und eine Pole Position lassen Auer von einem geglückten Saisonstart sprechen. "Ich habe mich über den Winter echt reingehaut, deswegen war es eine Freude, dass wir so gestartet sind. Jetzt müssen wir es aufrechterhalten."

Eine Erfolgszutat ist laut Auer das Umfeld: "Ich bin jetzt das erste Mal seit längerer Zeit das zweite Jahr in der gleichen Serie, beim gleichen Hersteller und noch dazu beim gleichen Team. Das hilft natürlich, wenn du dich blind mit dem Team verstehst. Gerade an den schwierigen Tagen kannst du dann vielleicht das Maximum herausholen und statt Zehnter Fünfter werden."

"Durchbruch" am Lausitzring

Andererseits gab es in dieser DTM-Saison bereits bei zwei Reifenwechseln Pannen, die Auer wahrscheinlich um eine noch bessere Ausbeute gebracht haben.

"Wir haben uns heuer sehr spät entschieden, dass ein drittes Auto dazukommt. Da brauchst du eine weitere Boxenstopp-Crew, brauchst mehr Leute und musst umstellen. Das braucht ein bisschen Zeit. Für mich war das der einzige Grund, warum wir nicht auf Anhieb gleich abgeliefert haben", nimmt Auer seine Männer in Schutz.

"Ich glaube tatsächlich, dass wir beim zweiten Rennen am Lausitzring (Platz acht, Anm.) einen Durchbruch gehabt haben. Jetzt erwarte ich schon, dass wir in Sachen Boxenstopp top aufgestellt sind."

Eng fährt mit Ratzenbergers Helm-Design

Vor Auer (48 Zähler) stehen in der Gesamtwertung nur der Südafrikaner Sheldon van der Linde (BMW) mit 66 Punkten und der Wiener Mirko Bortolotti (51 Zähler), der mit italienischer Lizenz startet.

Sowohl für Bortolotti als auch für seinen Hersteller Lamborghini ist der legendäre Grand-Prix-Kurs somit ein Heimspiel und der 32-Jährige möchte den doppelten Lausitzring-Abräumer Van der Linde am liebsten mit seinem ersten DTM-Sieg von der Spitze holen.

Gesamt-Zwölfter ist derzeit Philipp Eng (BMW), der in Imola im Namen seines hier 1994 in der Formel 1 verunglückten Salzburger Landsmannes Roland Ratzenberger in dessen Helm-Design fahren wird.

Persönlich gekannt hat Eng (Jahrgang 1990) Ratzenberger nicht, aber "ich fühle mich ihm durchaus verbunden. Und bevor ich zum ersten Mal seine Farben getragen habe, habe ich natürlich seinen Vater Rudi um sein Einverständnis gebeten". Eng fuhr bereits 2019 in Le Mans mit Ratzenbergers Helm-Design.

Kommentare