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Hier kurven die Österreicher 2022 herum

Österreich im Motorsport dick dabei! Wo die Österreicher 2022 fahren:

Hier kurven die Österreicher 2022 herum Foto: © GEPA/getty

Die jüngste Bekanntgabe war von Insidern schon lang erwartet worden: Nämlich, dass Philipp Eng in die DTM zurückkehren wird. Als BMW-Werkfahrer, zugeteilt an Schubert Motorsport und einer von vier Werkpiloten der Münchner in der als GT3-Serie jungen DTM.

Damit sind alle prominenten heimischen Piloten für diese Saison gut und auch attraktiv im Motorsport beschäftigt.

Eine Übersicht, wo sich die Österreicher im Motorsport-Jahr 2022 tummeln:

World Endurance Championship (Langstrecken-WM): Ferdinand Habsburg, zuletzt Klassendritter in den 24 Stunden von Daytona, kann seinen sensationellen LMP2-Titel und den Klassengewinn in Le Mans in seiner WRT-Mannschaft verteidigen. Der 24-jährige gebürtige Salzburger bekommt durch die Aufstockung der Belgier auf zwei Oreca-Gibson mit dem bisherigen Formel-E-Piloten (und aktuellen Jaguar-Ersatzmann) Norman Nato (FRA) und seinem Daytona-Partner Rui Andrade (Angola) neue Teamkollegen im "Realteam by WRT"-Boliden Nr. 41. Im Schwesterauto Nr. 31 ist der Wahl-Bregenzer René Rast (35) ein WRT-Neuzugang.

René Binder (30) kehrt zu G-Drive zurück, jenem Team, mit dem er 2021 die Asian Le Mans-Serie (gemeinsam mit Habsburg) gewinnen konnte. Als Partner stand schon länger der Australier James Allen fest, nun ist der dritte Mann bekannt: Der frühere Toro-Rosso- und Red-Bull-Racing-Pilot Daniil Kvyat steigt auf die Langstrecke um. Binder bekommt es somit mit einer "Russian Connection" zu tun, schließlich wird das Team von Roman Rusinov (soll einen zweiten Prototypen in Le Mans mit der Münchnerin Sophia Flörsch fahren) und Alexander Krylov geführt.

Richard Lietz (38), zuletzt Klassensieger in Daytona, bestreitet in seiner 16. Saison als Porsche-Werkfahrer wieder die WM mit Langzeitpartner Jimmy Bruni und fährt auch in der europäischen Le Mans-Serie, in der Hollywood-Star Michael Fassbender sein Teamkollege sein wird. Lietz ist außerdem in die Entwicklung des neuen Porsche 911 GT3 eingebunden. Im zweiten Werk-911er greift wieder der Wahl-Vorarlberger Kévin Estre ins Lenkrad.

Der Wahl-Niederalmer (Salzburg) Nicki Thiim wird von Aston Martin wieder in die WM geschickt und fährt den Vantage des Teams Northwest AMR in der GTEAm-Klasse.  

Saisonstart: 18. März, 1000 Meilen von Sebring.

Langstrecke: In den 24 Stunden auf dem Nürburgring und in Läufen zur Langstreckenserie auf der Nordschleife (NLS) treten der Steirer Klaus Bachler (30) und der Salzburger Martin Ragginger (33) für das Porsche-unterstützte Falken-Team an. Dort gehören sie eigentlich zum Inventar: "Raggi" fährt seit 2011(!), Bachler seit 2017 für Falken. Zusammen gewannen sie 2018 die Gesamtwertung der Nürburgring-Serie.

Saisonstart: 26. März, Nürburgring.

DTM: Da gibt es 2022 mehr österreichische Beteiligung denn je, was deutsche Journalisten wieder bemängeln werden ("...ist ja schon eine ÖTM"). Neben Serienboss Gerhard Berger und seinem Tiroler Landsmann Frederic Elsner als Serienmanager fährt heuer auch ein rotweißrotes Team: Grasser Racing aus Knittelfeld bekommt auch in den DTM-Sprints Werkunterstützung von Lamborghini und damit auch Werkpiloten, angeführt vom Wiener "GT3-König" Mirko Bortolotti (32), der seit 2015 nicht weniger als 17 GT-Rennen für die Steirer gewann (darunter zwei Mal Daytona und Sebring). Mit dem Innsbrucker Clemens Schmid (31) bekommt ein erfahrener GT-Pilot seine erste DTM-Chance. Das Team ergänzen der Schweizer Rolf Ineichen und der Italiener Alessio Deledda. Der prominenteste Neuzugang bei Grasser ist der sportliche Leiter: Der seit Langem in Saalfelden lebende Mainzer Manuel Reuter (60) ist zweimaliger Le-Mans-Sieger und ITC-Champion.

Philipp Eng (32) kommt mit dem Neulingsteam Schubert in die DTM zurück, Kollege ist der südafrikanische BMW-Werkfahrer Sheldon van der Linde. Der neue Arbeitsplatz ist der M4 GT3, der in Daytona das internationale Debüt feierte und in dessen Entwicklung der Salzburger Eng massiv eingebaut war.

Lucas Auer (27) ist schon DTM-Routinier und bleibt im Winward-Team, ist jetzt aber auch Mitglied des AMG-Performance-Fahrerteams. Der neue Teamkollege des Kufsteiners bei Winward ist der amtierende Champion Max Götz (36) und der Wahl-Salzburger David Schumacher (20), der aus der Formel 3 zu den GT-Autos umsteigt – "weil es kein vernünftiges F2-Cockpit mehr gab", wie Vater Ralf zugab. 

DTM-Neuling ist der Linzer Thomas Preining (23). Der Porsche-Werkfahrer bleibt nach gemeinsamer Zeit im ADAC GT Masters der Mannschaft von Ex-Le- Mans-Sieger Timo Bernhard treu, die mit Porsches Unterstützung in die DTM einsteigt.

Saisonstart: 30. April, Portimao.

Formel E: Der Deutsch-Österreicher Max Günther (24) wechselte nach der letzten Saison vom Aussteiger BMW zu Nissan. Nach drei Siegen in zwei Saisonen bei BMW-Andretti wird es nun schwierig, wie der Saisonstart in Diriyah zeigte. Immerhin gab es in Mexiko zuletzt mit Platz neun die ersten Punkte.

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