Im September kommt mit Borg/McEnroe ein Hollywood-Film über die beiden Tennis-Helden der 1980er in unsere Kinos. Ich prophezeie, dass wir für Federer/Nadal keine 30 Jahre warten müssen. Die Rivalität, die sich die beiden Superstars nach der Jahrtausendwende bis zum heutigen Tag geliefert haben, hätte sich kein Drehbuch-Autor besser ausdenken können.

37 Mal trafen die beiden auf der Tour aufeinander (23:14 für Nadal), neun Mal davon in einem Grand-Slam-Endspiel, elf Mal in einem 1000er-Finale, sechs Jahre in Folge beendete das Duo das ATP-Ranking auf den ersten beiden Plätzen.

Hinzu kommen die unterschiedlichen Spielstile der beiden Akteure: Während sich der kämpferisch und wild wirkende Nadal zum unumstrittenen Sandplatz-König mauserte, gilt Federer als der elegante Dominator der schnellen Beläge.

Nachdem die beiden Akteure aufgrund einiger körperlicher Probleme in den vergangenen Jahren von manchen bereits abgeschrieben worden waren, kommt es nun in der kommenden Woche in Cincinnati zum wahrscheinlich ultimativen Showdown im Kampf um die Nummer 1. Sollte Federer am Sonntag den Titel in Montreal holen, würde er Nadal im Ranking um zehn Punkte naherücken.

Da der bisherige Weltranglisten-Führende Andy Murray nicht an den Start gehen wird, verliert der Schotte seine 600 Punkte vom Vorjahres-Finale und fällt hinter das Ausnahme-Duo zurück.

Das heißt: Jener Spieler, der in Cincinnati weiter kommt, wird nach dem Turnier den Tennis-Thron zurückerobern. Im Idealfall findet das Duell zwischen den beiden Topgesetzten im Endspiel statt. Keine Weltranglisten-Arithmetik. Keine Rechnerei. Nur das Duell Mann gegen Mann. Tennis pur.

Hoffentlich haben Steven Spielberg oder Christopher Nolan keinen zu dichten Termin-Kalender. Das Drehbuch wäre schon (fast) fertig.

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