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Kranjcar zu Rapid? Das macht keinen Sinn

Lieber auf Star verzichten, als alles wofür Rapid steht, auf den Kopf zu stellen.

Kranjcar zu Rapid? Das macht keinen Sinn

Es ist ein Gerücht und wird zu 99 Prozent auch eines bleiben.

Niko Kranjcar und Rapid? Eine hochstilisierte Liebesgeschichte, die eigentlich keine ist. Zu unterschiedliche Wege haben beide Seiten in den vergangenen Jahren eingeschlagen.

Der Name des mittlerweile 31-jährigen Ausnahmekönners wird jährlich mit den Hütteldorfern in Verbindung gebracht. Auch heuer war es nur eine Frage der Zeit, bis die Gerüchteküche erneut zum Brodeln gebracht wurde.

Diesmal unter anderen Vorzeichen, da sich der in Wien aufgewachsene Kroate auf Klubsuche befindet, sein Vertrag bei Dragovic-Verein Dynamo Kiew aufgelöst wurde.

Der Name Kranjcar verpflichtet, da Vater Zlatko nicht nur in Rapid-Kreisen als Legende gilt. Als dieser mit den Grün-Weißen für Furore sorgte, machte sein Sohn die ersten Gehversuche in der Jugendabteilung. Eine gewisse Verbundenheit ist dadurch nicht abzustreiten, auch gute Freunde sollen weiterhin in Wien leben.

Trotzdem überraschte der langjährige Legionär im Jahr 2012 mit der Aussage, irgendwann zu Rapid zurückkehren zu wollen. Medien stürzten sich auf dieses Zitat, halten bis heute daran fest und schüren damit die Erwartungen einiger Fans, die den Zeitpunkt gar nicht abwarten können, bis dies endlich eintritt.

Aber Vorsicht! Im ersten Moment mag die Vorstellung, einen 81-fachen kroatischen Teamspieler zu holen, der bei Dinamo Zagreb, Hajduk Split, Portsmouth, Tottenham, Kiew und den Queens Park Rangers seine Spuren hinterließ, verlockend klingen.

Doch die Sinnhaftigkeit eines solchen Transfers muss einfach hinterfragt werden. Die Stellungnahme von Sportdirektor Andreas Müller bei „Sky“ überrascht wenig: "Wir haben nicht über ihn nachgedacht. Ich denke nicht, dass er ein Thema sein wird."

Die Interessen werden wohl nicht vereinbar sein. Gut, Kranjcar wäre ablösefrei – das ist ein Vorteil. Bei einem kolportierten Jahresgehalt von 1,8 Millionen Euro in der Ukraine erscheint es dann aber schon sehr unrealistisch, dass ein Spieler dieses Niveaus in Österreich fast auf die Hälfte seines Einkommens verzichtet, nur um sich den Traum Rapid zu erfüllen.

Selbst dann wäre er gehaltsmäßig wohl noch auf einem ähnlichen Niveau wie Top-Verdiener Steffen Hofmann. Ist es das Rapid wert?

Meine Antwort darauf lautet ganz klar: Nein! Natürlich würde Kranjcar die Liga beleben, aber ein Transfer hätte für Rapid zu viele Negativ-Aspekte.

Unsummen für einen Ü-30 Spieler ausgeben, der als möglicher Hofmann-Ersatz nur wenige Jahre länger spielen könnte? Das macht keinen Sinn. Zudem würde ein Star, auch wenn er eine grün-weiße Vergangenheit aufweist, das Mannschafts-Gefüge radikal verändern, im schlimmsten Fall sogar zerstören.

Die Wiener haben es in den vergangenen Jahren geschafft, eine Philosophie greifen zu lassen. Junge Spieler holen, ausbilden und teuer verkaufen – das machte sich durchaus bezahlt, das ist der Weg. Von der einen oder anderen Kaderergänzung abgesehen.

Kranjcars Verpflichtung würde all das, wofür Rapid zuletzt stand, auf den Kopf stellen. Dieses Risiko wird zum jetzigen Zeitpunkt keiner eingehen. Deshalb wird es zu 99 Prozent bei einem Gerücht bleiben.

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