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WM-Boykott? Kimmich: "Sind 12 Jahre zu spät dran"

Ein WM-Boykott ist für DFB-Kicker Joshua Kimmich trotz Kritik an Katar keine Lösung.

WM-Boykott? Kimmich: Foto: © getty

Deutschlands Nationalspieler Joshua Kimmich freut sich trotz der anhaltenden Kritik und zahlreicher Vorbehalte gegen das Gastgeberland Katar auf die Weltmeisterschaft.

"Auf eine WM hat man als Fußballspieler natürlich extreme Lust. Natürlich ist es in diesem Fall so, dass viel darüber diskutiert wird, auch zurecht diskutiert wird", sagt der Bayern-Spieler am Dienstag.

Er zählt Diskussionspunkte wie Menschenrechte, Arbeitsbedingungen oder auch die klimatischen Bedingungen in dem Golfstaat auf. Das Turnier ist wegen der Sommerhitze in den Winter verlegt worden. "Das wusste man alles, bevor die WM vergeben wurde", so Kimmich.

"Es wäre wichtig gewesen, sich vorher Gedanken zu machen"

"Am Ende des Tages wird immer mal wieder ein Boykott von uns Spielern gefordert. Ich glaube, da sind wir einfach zwölf Jahre zu spät dran", argumentiert der Nationalspieler mit Blick auf die Vergabe des Turniers durch den Weltverband FIFA im Jahr 2010. "Es wäre wichtig gewesen, dass man sich vorher Gedanken darüber macht, was ist wichtig für ein Land, das sich bewirbt, und wie müssen da die Voraussetzungen sein. Im Nachhinein zu sagen, das ist schlecht, finde ich schwierig, weil diese Missstände, die man ausmacht, gab es vorher schon", erklärt Kimmich.

Kimmich nennt es nach einem Erfahrungsbericht des deutschen Gehers Jonathan Hilbert bei der Leichtathletik-WM 2019 im Teamquartier "krass", dass es in dem WM-Land gewisse "Tabuthemen" gebe. Die DFB-Auswahl hat schon vor Länderspielen aktiv für Menschenrechte geworben.

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