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Todesfall und Platzsturm nach WM-K.o. von Nigeria

Einen dramatischen Abschluss mit Nachwirkungen brachte die afrikanische WM-Qualifikation.

Todesfall und Platzsturm nach WM-K.o. von Nigeria Foto: © getty

Einen dramatischen Abschluss mit Nachwirkungen brachte die afrikanische WM-Qualifikation.

In Abuja stürmten Fans den Rasen, nachdem Gastgeber Nigeria mit einem 1:1 gegen Ghana das Ticket für Katar verspielt hatte. Zudem warf der Tod eines Arztes des Weltverbands FIFA Fragen auf. 

Nach dem Aus der nigerianischen Mannschaft gegen den Nachbarn war es am Dienstagabend zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Auf Fernsehbildern und Videos in den Sozialen Netzwerken war zu sehen, wie wütende Fans nach dem Schlusspfiff das Spielfeld des Stadions stürmten. Die Randalierer warfen Gegenstände auf das Spielfeld, zerstörten Sitzbänke und zerrissen Tornetze sowie Werbebanner. Die Sicherheitskräfte versuchten die Lage mit Tränengas unter Kontrolle zu bringen.

Am Mittwoch wurde bekannt, dass bei dem Spiel der sambische Arzt Joseph Kabungo, der als Dopingbeauftragter im Einsatz gewesen war, ums Leben kam, wie der Fußballverband von Sambia (FAZ) mitteilte. Die Todesursache Kabungos sei unklar, sagte FAZ-Präsident Andrew Kamanga. Man erwarte einen detaillierten Bericht von der FIFA und der Afrikanischen Fußballkonföderation (CAF), so Kamanga.

Medien spekulierten am Mittwoch, ob Kabunga von randalierenden Fans getötet wurde oder aus natürlichen Gründen gestorben sei.

Mo Salah wird zur tragischen Figur

Beim Spiel Senegal gegen Ägypten kam es neuerlich zum Duell der beiden Liverpool-Superstars Sadio Mané und Mohamed Salah. Geblendet von Laserpointern und übel beschimpft von den Rängen wurde Salah zur tragischen Figur.

Er schoss im Elfmeterschießen über das Tor, es war der Anfang vom Ende. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte ausgerechnet sein Liverpooler Kollege Sadio Mané. Ägypten verpasste mit der 0:1-Niederlage nach Verlängerung und einem 1:3 im Elfmeterschießen die WM-Endrunde am Jahresende. Es war das zweite bittere K.o. gegen Senegal, der 51 Tage davor auch das Finale beim Afrika-Cup gegen Ägypten für sich entschieden hatte.

In Senegals Hauptstadt Dakar herrschte eine vergiftete Atmosphäre, was den ägyptischen Verband zu einer Beschwerde veranlasste. Auf den Tribünen seien Schmähplakate insbesondere gegen Salah zu sehen gewesen, teilte der Verband am Mittwoch in einer Erklärung über die sozialen Medien mit. Das Team sei zudem beim Aufwärmen durch Würfe von Steinen und Flaschen "terrorisiert" worden.

Laut der "L'Equipe" habe es Aufrufe an die Fans gegeben, sich mit Laserpointern auszustatten, nachdem es beim Hinspiel in Kairo ähnliche Vorfälle gegen Mané und Co. gegeben hatte. Auch dort war die Hymne des Gegners ausgebuht worden.

Auch die Busse der ägyptischen Delegation seien angegriffen worden. Auf Instagram veröffentlichte der Verband Fotos von beschädigten und zerstörten Scheiben. Diesen Angaben zufolge gab es auch Verletzte. Die FIFA kündigte bereits eine Untersuchung an, der Spielbericht werde von den zuständigen Disziplinargremien ausgewertet.

Bittere Tränen in Algerien

Nichts für schwache Nerven war das Spiel in Algerien, das die Gastgeber gegen Kamerun mit 1:2 nach Verlängerung und damit die WM-Teilnahme verspielten.

Nachdem Ahmed Touba in der 118. Minute den Ausgleich für die Gastgeber erzielt hatte, geriet das Stadion in Blida zum Tollhaus. Die Algerier versuchten mit allen Mitteln, das Ergebnis über die Zeit zu bringen, wurden aber durch Karl Toko Ekambi in der dritten Minute der Nachspielzeit bitter bestraft. Algeriens Trainer Djamel Belmadi sank zu Boden und weinte bittere Tränen.

Ohne Turbulenzen sicherten sich Marokko und Tunesien ihre WM-Tickets. Marokko gewann zu Hause gegen Kongo mit 4:1 (Hinspiel 1:1), Tunesien qualifizierte sich nach einem 1:0-Auswärtssieg in Mali mit einem 0:0 zu Hause für Katar.

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