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Schweiz nach WM-Einzug: "Das war für's Volk!"

Völlige Ekstase bei den Eidgenossen! Salzburg-Akteur Okafor platzt vor Stolz:

Schweiz nach WM-Einzug:

Was für ein Herzschlagfinale!

Italien und die Schweiz gingen in der Qualifikation für die WM 2022 punktegleich in den letzten Spieltag der Gruppe C. Während der Europameister in Nordirland ran musste, hatten die Eidgenossen mit Bulgarien die vermeintlich leichtere Aufgabe. Dafür musste die Nati allerdings mit zwei Toren mehr gewinnen als Italien.

Die Schweiz ließ mit einem 4:0 gar nichts anbrennen, Italien kam in Belfast nicht über ein torloses Remis hinaus - das WM-Ticket war fix! Während die "Squadra Azzurra" ein Deja-Vu erlebt und wie schon 2018 ins Playoff muss, wo Italien letztlich scheiterte, verfällt Österreichs westliches Nachbarland in völlige Ekstase.

"Ich geniesse den Tag, alle Schweizer müssen den Tag geniessen. Heute, das war etwas für's Volk", frohlockt Kapitän Xherdan Shaqiri nach dem Match ins "SRF"-Mikrofon. 

"Selten ist ein Tag so schön gewesen"

"Es ist wie ein Traum für mich in meinem 100. Spiel für die Schweiz. Heute muss ich der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Wir haben daran geglaubt, wir sind mit Selbstvertrauen in diesen Match gegangen – und jetzt sind alle im Stadion froh und stolz", merkt man dem Lyon-Legionär die grenzenlose Freude an.

Der Angreifer fährt fort: "Selten ist ein Tag so schön gewesen wie heute. Wir haben es geschafft, wir gehen in die WM! Was die Mannschaft geleistet hat! Und wir müssen auch Murat Yakin danke sagen – es war für ihn nicht einfach, in die Fußstapfen von Vladimir Petkovic zu treten", spricht Shaqiri den Trainerwechsel nach der EURO 2020 an.

Nach dem Viertelfinal-Aus bei der EURO 2020 entschied Petkovic sich, den Trainerposten bei Girondins Bordeaux in der Ligue 1 anzunehmen. Mit Yakin kam ein Trainer, der zuvor zwei Mal mit dem FC Basel die Schweizer Meisterschaft holte, zuvor den Zweitligisten FC Schaffhausen coachte. 

Er habe es super gemacht, merkt Shaqiri an. "Die Mannschaft ist hervorragend in Form. Es macht Spaß, mit diesem Team zu spielen. Es haben viele Spieler gefehlt, es wäre schön, es hätten alle dabei sein können. Ich grüße alle, Granit (Xhaka, Anm.), Breel (Embolo, Anm.) und alle anderen, die nicht dabei gewesen sind. Wir warten auf euch und gehen alle zusammen nach Katar!"

Okafor platzt vor Stolz

Maßgeblich beteiligt am Fix-Ticket für die Weltmeisterschaft in Katar war Salzburg-Akteur Noah Okafor. Der 21-Jährige wurde zum ersten Mal seit den Nations League Finals 2019 in den Nati-Kader einberufen, durfte sowohl gegen Italien als auch gegen Bulgarien von Beginn an ran - und hinterließ eine starke Duftmarke.

Beim 1:1 gegen den Europameister lieferte er den Assist zum 1:0 durch Silvan Widmer, gegen Bulgarien legte er per Kopf sein erstes Länderspiel-Tor nach. Dabei scheiterte er zuvor mit einem sehenswerten Schlenzer noch an der Innenstange. Der Salzburger Rekordeinkauf spricht nach dem Spiel die starke Mannschaftsleistung an.

"Wir waren gegen Italien als Mannschaft super – und heute wieder. Wir wussten, dass wir viele Tore schießen müssen. Das hat am Anfang nicht geklappt, wir blieben aber ruhig und wussten, dass wir einfach weitermachen müssen, irgendwann kommt das Tor."

"Und wenn das erste kommt, wird es einfacher. Ich habe es geschossen", lacht Okafor. Und so war es auch, denn plötzlich war der Abwehrriegel der Bulgaren gebrochen, legte die Schweiz noch drei Treffer nach. "Nachher lief es wie am Fließband", erklärt er.

Dann platzt der Stolz aus ihm heraus: "Ich bin unglaublich stolz auf das Land und auf jeden einzelnen Spieler. Jetzt feiern wir und genießen diesen Moment." Wichtig sei es nun, "fit zu bleiben, immer alles zu geben und bescheiden zu bleiben." Tugenden, die ihm in dieser Saison auch Salzburg-Trainer Matthias Jaissle mitgab.

Okafor weiter: "Dann bin ich heiß auf die WM. Ich freue mich richtig. Und ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass die Zukunft eine gute wird." Lob erntete der 21-Jährige auch von Nati-Kollege Ruben Vargas: "Ich verstehe mich mit Noah sehr gut, auch neben dem Platz. Mit ihm zu spielen, ist immer schön. Und dass wir beide getroffen haben, ist wunderbar."

Murat Yakins Dank an Nordirland

"Man kann sich vorstellen, was gerade in der Kabine abgeht", meinte Nationaltrainer Murat Yakin. "Ich glaube, wir müssen zuerst realisieren, was heute passiert ist. Die Jungs haben es spannend gemacht, hatten Chance um Chance", spricht der 47-Jährige die erste Halbzeit an, in der die Eidgenossen mit ihren Torchancen fahrlässig umgingen.

Er sei froh gewesen, als sein Assistent "zu mir gekommen ist und mir das Resultat aus Nordirland mitteile. Ich habe ihn immer wieder gefragt, wie es im Italien-Match steht. Dass die Nordiren im letzten Heimspiel alles geben wollen, war klar, ich danke ihnen dafür", weiß Yakin, dass die Nordiren einen gewaltigen Anteil am WM-Einzug haben.

Er lobt "ein fantastisches Team, das immer wieder harmoniert und funktioniert hat. Wir hatten sicher auch Glück, wenn wir die beiden Italien-Spiele anschauen. Aber wir arbeiten dafür auch im Training und sind dankbar, dass wir so etwas erleben dürfen."

Yakin: "Wir wollten den Spielern das Vertrauen geben, wollten ihnen zeigen, dass sie nach der EM nicht stehen bleiben sollen. Das hat alles von A bis Z super funktioniert."

 

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