Es war fast schon beängstigend, wie stark sich Brasilien im WM-Achtelfinale gegen Südkorea präsentierte (Spielbericht >>>).
Mit Leistungen wie beim 4:1-Sieg über die Koreaner wird die "Selecao" im weiteren Turnierverlauf nur schwer zu bezwingen sein. Auch wenn Südkorea nicht der große Gradmesser bleiben sollte, so war die Art und Weise, wie Neymar und Co. am Montagabend das Spiel dominierten, bemerkenswert.
Inmitten der Sorgen um ihren Nationalhelden Pelé, der sich vor dem Achtelfinalspiel mit einer Botschaft aus dem Krankenhaus meldete, ist der Glaube an den sechsten WM-Titel in Brasilien so groß wie schon lange nicht mehr. Die Mannschaft von Trainer Tite harmoniert und überzeugt, angeführt von ihrem Superstar Neymar, als Einheit.
Neymars Einsatz stand auf der Kippe
Neymar selbst war sich noch Stunden vor Anpfiff nicht über einen Einsatz sicher: "Ich habe heute um 11 Uhr noch mit den Physios gearbeitet, um rechtzeitig fit zu werden", meint der PSG-Star nach dem Spiel.
"Ich hatte Angst, nicht mehr bei der WM teilnehmen zu können. Meine Saison lief bislang so gut und ich habe mir wirklich große Sorgen gemacht." Neymar hatte sich im Eröffnungsspiel gegen Serbien eine Sprunggelenksverletzung zugezogen und fiel die nächsten zwei Spiele aus.
"Aber Verzweiflung hilft dir nicht, du musst nach vorne schauen", so Neymar. "Jetzt hoffe ich, dass wir bis ins Finale kommen und ich dabei sein kann."
Ein Tor fehlt auf Pele
Angesprochen auf den kranken Nationalhelden Pele, dessen Gesundheitszustand weiterhin Sorge bereitet, wird Neymar ernst: "Ich hoffe, dass er bald wieder gesund wird. Es geht ihm nicht gut und wir denken an ihn. Wir wünschen ihm nur das Beste und spielen für ihn."
"Wir hoffen, dass er sich mit uns freut", so der 30-Jährige. Nach seinem Elfmetertor fehlt Neymar (76 Tore) jetzt nur noch ein Treffer im Nationaltrikot, um mit dem Jahrhundertfußballer gleichzuziehen.
Neymar hat damit bei den letzten drei Weltmeisterschaften immer mindestens einmal getroffen, eine Statistik, die nur Cristiano Ronaldo, Lionel Messi und ein gewisser Xherdan Shaqiri mit ihm teilen. Zudem ist er einer von drei brasilianischen Spielern - neben Pele und Ronaldo - die bei drei verschiedenen Weltmeisterschaften trafen.
Über seine Rekorde will er nicht zu viele Worte verlieren: "Ich bin natürlich sehr stolz, weil ich mir nie gedacht hätte, dass mir das einmal gelingen würde." Viel wichtiger wäre Neymar aber der WM-Titel: "Wir träumen vom Titel und müssen jetzt Schritt für Schritt nach vorne gehen. Drei Spiele fehlen uns noch."
Schon am Freitag soll gegen Kroatien der nächste Schritt erfolgen (ab 16:00 Uhr im LIVE-Ticker >>>).
