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Europameister attackiert Bayern-Star Pavard

Der Verteidiger fiel zuletzt bei Frankreich-Teamchef Didier Deschamps in Ungnade. Im Team bilden sich zwei Lager.

Europameister attackiert Bayern-Star Pavard Foto: © getty

Beim WM-Titelgewinn 2018 war Benjamin Pavard aus der Viererkette der Franzosen eigentlich nicht wegzudenken. Bis vor Start des Turniers in Katar hatte sich an seinem Status eigentlich nichts geändert. Nun scheint der 26-Jährige in der Hierarchie der "Bleus" aber deutlich abgefallen zu sein.

Nach einem schwachen Auftritt gegen Australien im Auftaktmatch der "Equipe Tricolore" verzichtete Didier Deschamps in den weiteren Gruppenspielen auf Pavards Dienste. 

Im vorentscheidenden Gruppenspiel gegen Dänemark bekam Barca-Star Jules Kounde den Vorzug auf der rechten Abwehrseite, auch gegen Polen setzte Deschamps nicht auf Pavard. Im bedeutungslosen letzten Vorrundenspiel gegen Tunesien spielte mit Axel Disasi gar ein Debütant.

"Ich habe viele Gespräche mit ihm geführt. Ich gehe nicht ins Detail, aber er war nicht im richtigen Zustand zu spielen. Mental wie körperlich hat ihm das erste Spiel nicht gutgetan", kommentierte Didier Deschamps das Fehlen Pavards.

Kritik aus der Heimat: "Verstehe nicht, warum er sich so gehen lässt"

Viele französische Experten trauen Pavard den Turnaround nicht zu. Am meinungsstärksten vertritt Ex-Werder-Profi Johan Micoud seine These. "Ich verstehe nicht, warum sich Benjamin dermaßen gehen lässt und seine Schultern nur noch nach unten hängen", sagt Micoud gegenüber "Sport1".

Micoud sieht den Grund für die jüngste Formkrise in einer Positionsfrage.

"Er ist zu sehr damit beschäftigt, dass er keine Lust mehr hat, rechts zu spielen, sondern er möchte nur noch in der Innenverteidigung agieren. Dadurch ist er unruhig und grübelt zu viel. Aber er sollte so schnell wie möglich begreifen, dass er gerade das Privileg hat, bei einer Weltmeisterschaft dabei zu sein und alles geben, um seinem Nationalteam zu helfen, den Titel zu verteidigen und sich dementsprechend in den Dienst der Mannschaft stellen - ohne Wenn und Aber."

Wie die französische Tageszeitung "L'Equipe" erfahren haben will, soll der Fall Pavard intern für Zwiespalt gesorgt haben. Während sich etwa Ousmane Dembele bei Deschamps über seinen Vordermann (im Australien-Spiel) beschwert haben soll, halten die ältere Garde um Hugo Lloris und Olivier Giroud dem Bayern-Verteidiger weiter die Stange.

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