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Japan weint nach Elfmeter-Aus: "Werden weiter wachsen"

Nach der Enttäuschung im Elfmeterschießen gegen Kroatien resümiert Kapitän Yoshida unter Tränen das Ausscheiden.

Japan weint nach Elfmeter-Aus: Foto: © getty

Es war keine weltmeisterliche Leistung, die Kroatien gegen Japan zum WM-Viertelfinaleinzug (Spielbericht >>>) reichte.

Ein engagierter und taktisch toll eingestellter Gegner bietete den Kroaten 120 Minuten lang ebenbürtig Paroli, bis schlussendlich im Elfmeterschießen die Nerven versagten.

Nach dem Schlusspfiff schlichen die Japaner mit hängenden Köpfen vom Platz. So nah dran war man am großen Ziel Viertelfinale, an dem man seit 1998 bei jeder WM-Teilnahme scheiterte. Die schwindenden Kräfte der Japaner, die dem hohem Pressing in der ersten Halbzeit am Ende Tribut zollen mussten, brachte Kroatien zurück ins Spiel.

Im Elfmeterschießen scheiterte man schlussendlich an den eigenen Nerven und an Kroatiens Torhüter Dominik Livakovic, der dreimal richtig reagierte. Und als man auf kroatischer Seite jubelte, ließen die japanischen Spieler ihren Gefühlen freien Lauf.

Yoshida gibt ergreifendes Interview

Kapitän Maya Yoshida konnte seine Emotionen unmittelbar nach dem Spiel nicht verstecken: "Wir haben alles getan, was wir konnten und wollten. Wir haben in diesem Turnier tolle Leistungen gezeigt, haben Spanien und Deutschland geschlagen und es gegen den amtierenden Vize-Weltmeister bis ins Elfmeterschießen geschafft", so Yoshida unter Tränen.

"Jetzt gerade fällt es sehr schwer, diese Niederlage zu akzeptieren", meinte Yoshida. "Wir haben die letzten viereinhalb Jahre auf dieses Spiel hingearbeitet. Gleichzeitig können wir sehr stolz auf das sein, was wir erreicht haben."

Auch Japans Trainer Hajime Moriyasu gab sich kämpferisch: "Der japanische Fußball kann weiter wachsen, auch wenn wir heute diesen Meilenstein nicht erreicht haben."

"Japan kann große Siege auf der Weltbühne einfahren. Die Spieler haben eine neue Ära begründet", blickte Moriyasu in die Zukunft. Bei der WM 2026 wird es den nächsten Anlauf geben.

Kroatien feiert Livakovic

Kroatien-Trainer Zlatko Dalic zeigte sich nach dem Spiel erleichtert und huldigte seinen Torhüter: "Alle unsere Probleme hat Livakovic gelöst. Wir hatten einen fantastischen Tormann. Er war großartig, er hat die Elfmeter auf beeindruckende Art und Weise gehalten."

Seinen Spielern wollte Dalic nichts vorwerfen: "Sie haben ihr Bestes gegeben und das Spiel großartig geführt", meinte er. "Das ist ein Gegner, der Spanien und Deutschland besiegt hat."

Kroatiens Held Dominik Livakovic analysierte nach dem Spiel: "Es liegt am Instinkt und an der Analyse der Schützen. Ein Elfmeterschießen ist immer eine unsichere Sache und sehr riskant. Die Schüsse waren nicht schwierig zu halten, aber sie waren hart geschossen."

Livakovic schaffte es erst als dritter Torwart überhaupt, bei einer Weltmeisterschaft drei Versuche in einem Elfmeterschießen zu halten. 2018 war dies seinem Vorgänger Danijel Subasic gegen Dänemark gelungen, Livakovic saß damals auf der Bank.

"Wir haben die Tradition von vor vier Jahren fortgesetzt", meinte Livakovic mit einem Schmunzeln. Im wahrscheinlichen Aufeinandertreffen mit Brasilien wird der Torhüter mit Sicherheit wieder gefordert sein.

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