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Falsche Angaben: Argentiniern droht Haftstrafe

Nach dem Spielabbruch in Brasilien ermittelt nun die Bundespolizei.

Falsche Angaben: Argentiniern droht Haftstrafe Foto: © getty

Nach dem Abbruch des WM-Qualifikationsspiels zwischen Brasilien und Argentinien (alle Infos >>>) ermittelt nun die brasilianische Bundespolizei wegen Vortäuschung falscher Tatsachen.

Die vier argentinischen England-Profis Emiliano Martinez, Emiliano Buendia (beide Aston Villa), Cristian Romero und Giovanni Lo Celso (beide Tottenham Hotspur) hatten laut der brasilianischen Behörde für Gesundheitsüberwachung "Anvisa" bei der Einreise nach Brasilien nicht angegeben, in den vergangenen 14 Tagen im Vereinigten Köngreich gewesen zu sein. Ausländische Reisende, die in diesem Zeitraum dort waren, müssen wegen der Corona-Beschränkungen in eine 14-tägige Quarantäne. Für Brasilianer gilt diese Regelung übrigens nicht.

Ein Vergehen, das in Brasilien mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft wird.

Brasiliens Verband "absolut überrascht"

Der brasilianische Verband CBF zeigt sich "absolut überrascht vom Zeitpunkt" des Eingriffs der "Anvisa", die wenige Minuten nach Spielbeginn den Rasen der Neo Quimica Arena in Sao Paulo betrat. Hätte man nicht früher einschreiten können?

Laut CBF-Interimspräsident Ednaldo Rodrigues hätte der von der kontinentalen Dachorganisation CONMEBOL für die Partie bestimmte Delegierte gar bestätigt, dass das Quartett spielen könne. Argentiniens Trainer Lionel Scaloni betont: "Zu keinem Zeitpunkt sind wir davon unterrichtet worden, dass sie nicht spielen dürfen."

Von Seiten der "Anvisa" heißt es jedoch, dass man bereits am Samstag Vertreter der CONMEBOL, der CBF und des argentinischen Verbandes AFA über die Quarantäne der vier Spieler unterrichtet habe. Einen zulässigen Ausnahmeantrag habe es vonseiten der Argentinier auch nicht gegeben.

Über das sportliche Nachspiel des Abbruchs entscheidet in den kommenden Tagen die FIFA. Deren Präsident Gianni Infantino bezeichnet die Vorfälle in einer Videobotschaft auf der Generalversammlung der Europäischen Klubvereinigung ECA als "verrückt". Man müsse jedoch "mit diesen Herausforderungen umgehen, die zur Corona-Krise hinzukommen".

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