Die WM 2022 in Katar war für die belgische Nationalmannschaft geprägt von teaminternen Streitigkeiten und fußballerischer Magerkost - nicht einmal ansatzweise konnte man an vergangene Erfolge anknüpfen, stattdessen endete das im Vorfeld als "letzte große Chance" der "goldenen Generation" gehandelte Turnier in einem Total-Fiasko.
Tormann Thibaut Courtois lässt nun, wenige Tage nach dem WM-Aus, mit heiklen Statements aufhorchen. So schilderte der Real Madrid-Schlussmann nüchtern seine Sicht auf die oft gepriesene "Goldene Generation" der Belgier.
"Ein bisschen schändlich..."
"Es ist ein bisschen schändlich, dass wir die goldene Generation genannt wurden und wir gar nichts gewonnen haben," meinte Courtois gegenüber "ESPN".
"Wir sind keine goldene Generation. Wir sind eine Generation, die sehr viel Talent hatte und großartige Spieler bei europäischen Topklubs. In Russland, in 2018, haben wir gezeigt dass wir ein Belgien sind, das toll Fußball spielt. In dieser WM und bei der Euro 2020 waren wir nicht wir selbst."
Während sich die "Roten Teufel" 2018 immerhin im kleinen Finale durchsetzten und sich den dritten Platz sicherten, mussten Hazard & Co. bei der EM im Jahr 2021 bereits im Viertelfinale gegen Italien die Segel streichen.
Courtois denkt nicht an Rücktritt
Um die fußballerische Zukunft seines Landes macht sich der Schlussmann dennoch keine Sorgen: "Wir werden sehen, was passieren wird, wer bleiben wird, wer seine Karriere beenden wird. Wir haben immer noch gute Spieler und andere werden kommen."
Auch hinsichtlich seiner persönlichen Zukunft gibt Courtois Ausblick. Der Real-Schlussmann, der mit dem Turnier bereits seine dritte WM bestritten hat, verschwendet selbst noch keinen Gedanken an einem Rücktritt vom Nationalteam: "Ich würde sehr gerne bei der nächsten WM spielen, ja."
