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Tor gegen die alte Heimat? Embolo: "Bin stolz!"

Im Alter von fünf Jahren verließ er mit seiner Mutter Kamerun, nun netzt der Monaco-Stürmer gegen seine alte Heimat bei der WM.

Tor gegen die alte Heimat? Embolo: Foto: © getty

Es hat wohl genauso kommen müssen - die Schweiz startet am Donnerstag mit einem 1:0-Sieg gegen Kamerun in die WM 2022 und der Torschütze ist einer, der eine ganz besondere Beziehung zu Kamerun hat.

Breel Embolo heißt der große Held der "Nati", der sich wohl kaum einen spezielleren Moment für seinen ersten Treffer bei einer WM-Endrunde aussuchen hätte können - immerhin hätte er genauso gut im grünen Leiberl am Platz stehen können.

Der mittlerweile 25-jährige Angreifer wurde nämlich in Kameruns Hauptstadt Yaounde geboren. Im Alter von fünf Jahren zog der Stürmer mit seiner Mutter nach Frankreich, bevor er später in die Schweiz übersiedelte.

Seit 2015 ist Embolo aber Nationalspieler der Schweiz, ganze 60 Länderspiele hat er schon auf dem Buckel, kaum ein anderes hatte allerdings wohl mehr Bedeutung für den Monaco-Stürmer.

"Ich bin stolz. Es ist enorm. Erstes WM-Tor gegen Kamerun. Nach so einer langen Zeit, nach viel Gerede. Ich bin einfach nur extrem stolz, für mich und die Familie", sagt Embolo in einer ersten Stellungnahme nach dem Spiel.

Embolo verzichtet auf Torjubel

"Kompliment an die Mannschaft. Wir haben eine sehr reife Leistung gezeigt. Erste Halbzeit sind wir sehr gut gestartet, haben das Spiel kontrolliert", beschreibt Embolo die erste Halbzeit, in der Kamerun doch sehr gut mitspielte. Das habe die Schweiz aber nicht überrascht. 

"Sie haben Qualität, das haben sie auch gezeigt", so Embolo. In der Pause habe man jedoch die richtigen Dinge angesprochen und nur wenige Augenblicke nach Wiederbeginn das 1:0 folgen lassen. 

Bei seinem Tor verzichtete Embolo übrigens auf einen großen Jubel - aus Respekt vor seinen Wurzeln. Weitere Torjubel sollte es auch nicht mehr geben. Trotz guter Möglichkeiten für die Eidgenossen blieb es beim 1:0.

Sommer: "Waren in einigen Situationen verkrampft"

"Wir können 2:0, 3:0 führen, aber wir sind froh, dass wir so ins Turnier gestartet sind", so Embolo. "Wir wollten mit einem Sieg starten ins Turnier, unterm Strich haben wir das geschafft. Es war nicht alles perfekt. Wir können noch mehr spielerisch", meint auch Silvan Widmer.

"Aber von der Mannschaftsleistung war es eine geschlossene Leistung, wir haben einen für den anderen gekämpft, haben Kamerun wenige Torchancen zugestanden. Sehr wichtig, dass wir jetzt hier stehen und die ersten drei Punkte geholt haben", weiß der Mainz-Kapitän, was wirklich zählt.

Ähnlich sieht es Yann Sommer: "Jeder weiß, wie wichtig in einer Gruppenphase das erste Spiel ist, um ins Turnier reinzukommen und den positiven Schwung mitzunehmen. Es ist klar, dass nicht alles immer funktioniert hat und dass wir in einigen Situationen verkrampft waren. Schlussendlich zählen aber die drei Punkte. Und die sind unfassbar wertvoll."

Kamerun: "Sind in einer Situation, die nicht gut ist"

Während die Schweiz nach dem ersten Spiel alle Chancen auf ein Weiterkommen ins Achtelfinale hat, steht Kamerun bereits mit dem Rücken zur Wand.

"Wir sind in einer Situation, die nicht so gut ist", sagt Kamerun-Nationaltrainer Rigobert Song. "Wir haben versucht, Chancen zu finden, konnten sie aber nicht konkretisieren. Wir haben aber immer unseren Kopf hochgehalten und wissen, dass alles möglich ist", will Song nichts von Aufgeben wissen.

Dafür fand er den Auftritt seiner "unbezähmbaren Löwen" am Ende des Tages auch einfach zu gut. "Ich habe gratuliert und gesagt, dass wir auf einem hohen Niveau gespielt haben. Das ist das Wichtige."

Beim nächsten Spiel, kommenden Montag gegen Serbien (ab 11:00 Uhr im LIVE-Ticker) müssen jedoch auch Punkte her, will man sich nicht schon nach der Gruppenphase verabschieden. "Wir arbeiten weiter", so Song.

Für die Schweiz geht es ebenfalls am Montag weiter, dann treffen die Eidgenossen auf Brasilien (ab 17:00 Uhr im LIVE-Ticker).


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