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Frankreichs Sportministerin ermuntert Team zu Protest

Die Politikerin wünscht sich auch von "Les Bleus" ein Engagement für Menschenrechte.

Frankreichs Sportministerin ermuntert Team zu Protest Foto: © getty

In der Debatte um die von der FIFA verbotene inklusive "One Love"-Armbinde bei der Fußball-WM in Katar hat Frankreichs Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra die Mannschaft ihres Landes dazu ermuntert, bestehende Freiräume zu nutzen.

"Ich glaube, dass die Entscheidung der FIFA, die 'One-Love'-Armbinde zu verbieten, noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht hat", sagte die Ministerin dem Sender Public Sénat.

Deutschland als Vorbild

"Hätte ich mir gewünscht, dass es einen Raum voller Freiheit gibt? Die Antwort lautet eindeutig ja. Gibt es noch Räume der Freiheit, in denen unsere französische Nationalmannschaft weiterhin ihr Engagement für die Menschenrechte zum Ausdruck bringen kann? Die Antwort ist ein klares Ja", betonte die Ministerin.

"Die Deutschen machen es vor. Ich denke, das Ganze wird weiter auf Hochtouren laufen." Oudéa-Castéra ergänzte, dass noch immer Wochen vor den Spielern sind, "in denen sie sich die Freiheit nehmen könnten, sich zu äußern und die Freiräume nutzen könnten, ihre Botschaften zu verbreiten". "Sie haben auch diese Werte. Sie gehören einem Staat an, der diese Werte hochhält, und es ist wichtig, dass sie diese repräsentieren", so die Politikerin.

Bei den Spielern kamen diese Aussagen weniger gut an. Frankreichs Kapitän Hugo Lloris hatte schon vor der Auftaktpartie gegen Australien (4:1) gesagt, die FIFA organisiere den Wettbewerb und definiere den Rahmen dafür sowie die Regeln.

"Sagt, was sie will"

"Wir, die Spieler, sind gefragt, Fußball zu spielen, unsere Länder so gut wie möglich zu vertreten in sportlicher Hinsicht", sagte Weltmeister-Torhüter Lloris. "Ich ziehe es vor, innerhalb meines Rahmens - dem eines Spielers und Wettkämpfers zu bleiben, aber es gibt tatsächlich verschiedene Fälle, die zu kommentieren sind und die wir unterstützen müssen. Aber am Ende des Tages entscheidet die FIFA über die Organisation."

Frankreichs Mittelfeldspieler Matteo Guendouzi ergänzte: "Sie ist eine Politikerin und sagt, was sie will. Wir haben unsere Position zu diesem Thema (vor der Weltmeisterschaft, Anm.) dargestellt, aber wir sind hier, um Fußball zu spielen und auf dem Spielfeld Spaß zu haben. Wir sind nicht unsensibel diesem Thema gegenüber, aber wir sind hier, um Fußball zu spielen."

Der Weltverband FIFA hatte das Tragen der "One-Love"-Armbinde in Spielen unter Androhung von Sanktionen untersagt. Die deutsche Nationalmannschaft hat sich daraufhin vor der 1:2-Auftaktniederlage gegen Japan aus Protest dagegen die Hände vor den Mund gehalten.

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