news

Polens frühes Schlüsselspiel gegen "zahnloses" Mexiko

Das Team rund um Lewandowski pocht nach enttäuschenden Turnieren auf den Aufstieg - die Reise beginnt gegen Mexiko, bei dem Pessimismus herrscht.

Polens frühes Schlüsselspiel gegen Foto: © getty

Für Polen und Mexiko steht schon zum Aufakt der Fußball-WM in Katar viel am Spiel. Das Duell am Dienstag (ab 17 Uhr im LIVE-Ticker>>>) in Doha könnte im Kampf um Platz zwei hinter Turniermitfavorit Argentinien bereits eine Vorentscheidung bringen.

Der große Vorteil der Polen: Sie verfügen mit Robert Lewandowski über einen ausgewiesenen Sturmstar. Ob das reicht, um nach drei gescheiterten WM-Versuchen in Folge über die Gruppenphase hinauszukommen, bleibt abzuwarten.

Mehr als ein Sieg in den jeweiligen Pools war für Polen, den WM-Dritten 1974 und 1982, 2002, 2006 und 2018 nicht drinnen. 2018 landete man so wie bei der EM 2020 gar auf dem letzten Platz. Das soll sich nun ändern. Denn neben Lewandowski verfügt Coach Czeslaw Michniewicz über eine Reihe von gestandenen Profis wie Napolis Mittelfeldmann Piotr Zielinski, denen der Aufstieg zuzutrauen ist.

Lewandowski glänzt (zu) selten

Die schlechte Nachricht: Der 52-jährige Michniewicz, der im Jänner von dem zu Flamengo nach Brasilien gewechselten Paulo Sousa übernahm, hat keine Formel gefunden, um Lewandowski gewinnbringend einzusetzen.

Unter seiner Ägide stehen drei Siege bei zwei Remis und drei Niederlagen gegenüber, nur zweimal konnte sich Lewandowski dabei in die Torschützenliste eintragen. Als Solospitze scheint der Mann vom FC Barcelona, einer der weltweit gefürchtetsten Stürmer, stumpf, er selbst wünscht sich Verstärkung im Angriff - etwa durch Karol Swiderski (FC Charlotte) oder Arkadiusz Milik (Juventus).

Letzterer war lange verlässlicher Partner des 34-Jährigen, ehe ihn Verletzungen zurückwarfen. Bei Juve hat sich Milik in der aktuellen Saison gut entwickelt, das lässt Lewandowski hoffen. "Milik, der spielt und gut in Form ist, und ich, der ebenfalls gut drauf ist, können im Team viel beitragen."

Mexiko mit Offensivpower

Mexiko kann angesichts dieser möglichen Offensiv-Konstellation nur neidisch werden. Der 34-jährige Rekordstürmer Chicharito (52 Tore) wurde vom argentinischen Coach Gerardo Martino zum Erstaunen der Fans nicht berücksichtigt. Ganz "nackt" ist "El Tri" freilich nicht. Mit Hirving Lozano, Teamkollege von Zielinski bei Napoli, verfügt Martino über einen gefährlichen Akteur, der sowohl aus der Zentrale aus als auch am Flügel jede Abwehr knacken kann.

Martino, der sich auf 16 in der mexikanischen Liga engagierte Spieler stützt, musste sich zuletzt viel Kritik anhören - die Hauptsorge gilt dem Angriff. In der CONCACAF-Qualifikation wurde man hinter Kanada Zweiter, in 15 Spielen 2022 gelang im Schnitt nur ein Treffer. "Die Stimmung rund ums Team ist voller Pessimismus", gab Martino zu, betonte aber auch: "Ich glaube, das wird die Mannschaft nach innen stärker machen."

Eines ist den Mexikanern, die zuletzt bei der Heim-WM 1986 ein Viertelfinale erreichten, jedenfalls nicht zu nehmen: Bei den jüngsten sechs Weltmeisterschaften ist man in Auftaktspielen ungeschlagen, feierte dabei fünf Siege und holte ein Remis.

Kommentare