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Afrika unterstützt bei FIFA-Wahl Scheich Salman

Scheich aus Bahrain sichert sich wichtige Unterstützung. Rückschlag für Infantino.

Afrika unterstützt bei FIFA-Wahl Scheich Salman

Die Mehrzahl der Stimmen der 54 afrikanischen FIFA-Mitglieder bei der Wahl eines neuen Präsidenten gehen an Scheich Salman bin Ibrahim al-Khalifa.

Die afrikanische Konföderation CAF gibt nach einer Sitzung in Kigali (Ruanda) bekannt, Salman zu unterstützen. Traditionell schließen sich die meisten Verbände der Empfehlung an.

In Kigali präsentierten sich zuvor auch Salmans Hauptkonkurrent, UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino, und die Außenseiter Jerome Champagne und Tokyo Sexwale der CAF.

Dass der Südafrikaner Sexwale nicht einmal die Unterstützung der afrikanischen Konföderation erhält, reduziert seine Chancen endgültig auf ein Minimum. Der südafrikanische Verband könnte auf ein baldiges Ende der Kampagne drängen. Prinz Ali bin Al-Hussein aus Jordanien verzichtete sogar auf die Gelegenheit, sich den CAF-Mitgliedern vorzustellen.

Nahe an der Mehrheit

Sollten alle CAF-Verbände al-Khalifa wählen und dieser auch die 46 FIFA-Mitglieder aus seiner asiatischen Heimat-Konföderation AFC für sich gewinnen, hätte der AFC-Präsident bereits 100 von 209 Stimmen beisammen. Für einen Sieg reicht ab dem zweiten Wahlgang die einfache Mehrheit. "Ist es ein Verbrechen, wenn wir uns entscheiden, Salman zu unterstützen?", fragte CAF-Chef Issa Hayatou, der zugleich FIFA-Interimspräsident ist, zuvor via "L'Equipe". "Wer sollte uns davon abhalten?"

Al-Khalifa steht in deutlicher Kritik von Menschenrechtsorganisation. Seiner Familie wird vorgeworfen, an der Niederschlagung der Anti-Regierungsproteste in Bahrain beteiligt gewesen zu sein. Zuletzt hatte eine Vereinbarung der asiatischen Konföderation mit dem afrikanischen CAF über eine strategische Partnerschaft für Wirbel gesorgt, Prinz Ali forderte eine Untersuchung durch die FIFA-Wahlkommission.

Infantinos Werbereise umsonst?

Infantino hatte in den vergangenen Wochen zahlreiche afrikanische Länder bereist und über soziale Netzwerke immer wieder Bilder bei Spielen und mit örtlichen Funktionären veröffentlicht. Zuletzt hatte seine Kampagne durch die öffentliche Unterstützung von zahlreichen Verbänden Europas, der zehn südamerikanischen Verbände und von sieben FIFA-Mitgliedern aus Mittelamerika neuen Schwung erhalten. Entschieden wird die Wahl aber wahrscheinlich wie bereits häufig wieder in Afrika und Asien.

Trotz des Bekenntnis der afrikanischen Konföderation für Scheich Salman will Infantino nicht klein beigeben. "Ich habe viel individuelle Unterstützung erhalten und die Diskussionen mit den afrikanischen Verbänden machen mich zuversichtlich, dass ich eine Chance auf den Sieg habe", gab sich der Schweizer optimistisch.

Zehn Tage vor der Wahl steht am 16. Februar noch die Berufungsverhandlung der Sperre von Ex-Präsident Blatter an. Wie sein Berater Klaus Stöhlker am Freitag mitteilte, wird der 79-jährige Schweizer persönlich vor dem FIFA-Berufungskomitee anwesend sein, das über den Einspruch gegen seine Sperre entscheidet. "Ich bestätige das", sagte der Deutsche Stöhlker gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Die rechtsprechende Kammer der FIFA hatte Blatter und UEFA-Boss Michel Platini am 21. Dezember 2015 für acht Jahre gesperrt, die Ermittler hatten wegen Korruptionsverdacht sogar einen lebenslangen Bann gegen die beiden gefordert. Hintergrund war eine Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken aus dem Jahr 2011 von der FIFA an Platini. Blatter hatte dies als verspätetes Gehalt wegen Platinis Tätigkeit als Präsidentenberater in den Jahren 1999 bis 2002 erklärt.

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