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SC Neusiedl in Schockstarre: "Opfer, nicht Täter!"

Warum sich Verein im möglichen Wettskandal als Opfer und nicht als Täter sieht.

SC Neusiedl in Schockstarre: Foto: © GEPA

Nach einem deutlichen Statement des Wiener Sportclub meldet sich mit dem SC Neusiedl nun ein weiterer vom mutmaßlichen Wettskandal betroffener Verein mit einer Aussendung unter dem Titel "NSC 1919 in Schockstarre: Verdacht der Spielmanipulation beim Club!" zu Wort.

Darin berichten die Burgenländer von ihrem Termin beim Bundeskriminalamt in Wien, bei dem man erste Informationen seitens der Behörden erhalten habe.

"Die wichtigste Erkenntnis daraus ist: Weder der Verein an sich noch einzelne Funktionäre sind im aktuellen Verfahren als Verdächtigte oder gar Beschuldigte geführt", heißt es im Statement.

Über den aktuellen Ermittlungsstand habe es mit dem Hinweis auf ein laufendes Verfahren keine Auskunft gegeben.

Der Verein betont: "Somit wurde die Hauptaussage von NSC-Obmann Peter Eigl bestätigt: Der NSC 1919 ist Opfer und nicht Täter! Die Frage ob beziehungsweise wie viele Personen mit NSC-Bezug verhört wurden, oder gar in U-Haft sitzen, wurde nicht beantwortet."

Arbeits- und/oder zivilrechtliche Schritte?

Laut Staatsanwaltschaft Graz befinden sich in Zusammenhang mit dieser Causa vier Verdächtige in Untersuchungshaft - möglicherweise auch Spieler der Burgenländer. Für alle beteiligten Personen gilt die Unschuldsvermutung.

"Sollten sich die Verdachtsmomente gegen Spieler unseres Clubs bestätigen, werden wir ehest möglich arbeits- und/oder zivilrechtliche Schritte gegen die Betroffenen prüfen. Betrügerische Aktivitäten haben nirgends, aber vor allem im Sport nichts verloren und sind auf das Schärfste zu Verurteilen. Allein durch das laufende Verfahren wurde unserem Verein weit über die Landesgrenzen hinaus enormer Schaden zugefügt. Das Image der gesamten Regionalliga Ost wurde durch die im Raum stehenden Vorwürfe schwer in Mitleidenschaft gezogen", beklagen die Burgenländer.

Vollumfängliche Kooperation mit den Behörden

Erstmals sind Gerüchte über mögliche Spielmanipulationen am Samstag in der Öffentlichkeit aufgetaucht. Die Vereinsspitze sei ob der schwerwiegenden Beschuldigungen schockiert, habe jedoch von Beginn an absolute Kooperationsbereitschaft versichert.

"Wir als Vorstand des SC Neusiedl am See 1919 werden mit den zuständigen Behörden vollumfänglich zusammenarbeiten und wollen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln versuchen, zur bestmöglichen Aufklärung beizutragen", so Obmann Peter Eigl.

Clubmanager Lukas Stranz stellt klar: "Wir wollen dieses äußerst unangenehme Thema professionell und auf Fakten basierend aufarbeiten. Deshalb haben wir uns bisher mit offiziellen Statements zurückgehalten, auch um die laufenden Ermittlungsarbeiten nicht zu gefährden. Dies soll bis auf die heutige Ausnahme auch weiterhin so bleiben."

Zahlreiche Unterstützungsbekundungen

Da beim Vereinsvorstand, vor allem aus ermittlungstaktischen Gründen, bis zum Samstagabend keine offiziellen Informationen eingegangen sind, sei man aktiv auf die Behörden zugegangen und habe ein Termin mit den zuständigen Ermittlern vereinbart. Bei diesem Gespräch am Montag habe man die Vereinsverantwortlichen ausführlich zu möglichen Auffälligkeiten im Spielbetrieb der abgelaufenen Herbstsaison befragt.

Neben den "negativen und erschütternden Schlagzeilen" in den letzten Tagen haben man beim NSC jedoch auch viele positive Unterstützungsbekundungen seitens der diversen Sportverbände, aus der Politik, von Sponsoren sowie von zahlreichen Fans und Wegbegleitern bekommen:

"Die übereinstimmende Meinung lautet: Wir glauben an die Unschuld des SC Neusiedl am See 1919 und deren handelnden Funktionäre. Gemeinsam werden wir diese schlimmen Zeiten mit möglichst geringem Schaden überwinden! Dieser Zuspruch lässt uns, aller Rückschlägen der letzten Tage zum Trotz, an das Gute glauben und in eine positive Zukunft blicken, in der die Schlagzeilen bei Burgenlands Fußball-Nummer eins wieder ausschließlich von sportlichen Ereignissen geprägt sein werden."

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