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Gabriel Haider: Tor als Signal an Hoffenheim

Wie der ÖFB-Youngster so schnell wie möglich zurück ins Profis-Aufgebot will.

Gabriel Haider: Tor als Signal an Hoffenheim

Eigentlich ist es erstaunlich, dass ein ÖFB-Youngster, der schon bei Spielen der deutschen Bundesliga auf der Bank gesessen ist, erstmals überhaupt für Österreich auflief.

Damit ist nicht nur die U21 gemeint, sondern alle Junioren-Jahrgänge.

Zur Feier des Tages schoss Gabriel Haider am Freitag beim 5:1-Sieg gegen Montenegro auch noch das wichtige 1:0. Und das wohlgemerkt als Innenverteidiger.

"Das war mein erstes Länderspiel und gleich mein erstes Tor. Das ist perfekt", strahlt Haider im Gespräch mit LAOLA1 und meint weiter:

"Besser kann es nicht losgehen. Es hat mir extrem getaugt, dass ich den Treffer gemacht habe und der Mannschaft helfen konnte. In den ersten zehn Minuten hatten wir uns schwer getan. Das war der Öffner, dass wir besser ins Spiel gekommen sind."

Haider kann es selbst nicht glauben

Nach dem Schlusspfiff strahlte Haider jedenfalls über das ganze Gesicht: "Ich kann es selbst noch nicht glauben. Aber es ist natürlich eine extreme Freude."

Eigentlich wäre er schon zuvor einberufen gewesen: "Aber es lag an einigen Dingen wie der Corona-Phase oder schulischen Sachen, dass ich nicht kommen konnte. Jetzt hat es endlich geklappt und dann gleich so."

"Ich bin aus Ried hingewechselt und dann ist es relativ schnell gegangen - von der U19 bald zur zweiten Mannschaft und dann rauf zur ersten."

Gabriel Haider

Die vergangenen Jahre hatten für den 20-Jährigen einige Höhen und Tiefen parat. Dieses Erlebnis kommt als Höhepunkt in einer eher schwierigen Phase gerade recht.

Doch von Anfang an: Im August 2020 übersiedelte Haider von der SV Ried in die U19 der TSG Hoffenheim. Dort wurde er im Frühjahr 2021 in die zweite Mannschaft, die in der Regionalliga Südwest (4. Liga) tätig ist, hochgezogen.

Eigentlich so, wie man es sich wünscht

Auch dort lief es so gut, dass er im Mai 2021 mit 18 in den letzten beiden Runden der deutschen Bundesliga gegen Arminia Bielefeld und Hertha BSC bereits bei den Profis auf der Bank saß.

"Ich bin aus Ried hingewechselt und dann ist es relativ schnell gegangen - von der U19 bald zur zweiten Mannschaft und dann rauf zur ersten. Also so wie man es sich erwünscht", erinnert sich Haider.

Die Saison 2021/22 lief dann allerdings nur bedingt nach Wunsch, auch wenn er wieder bei einer Partie der Profis im Spieltagskader stand, diesmal im Februar gegen Mainz.

Eine schwere Phase

"Ich glaube, dass ich in Hoffenheim schon ganz gut dabei war, aber dann hatte ich mit Corona und einigen Verletzungen ein paar Rückschläge. Das hat mich ein bisschen aus der Bahn geworfen. Es war eine schwere Phase. Aber ich werde dran bleiben, versuchen zurückzukommen und das Bestmögliche herauszuholen. Das jetzt ist ein guter Start", so Haider.

Ein guter Start, der vielleicht auch Signalwirkung in Richtung Hoffenheim hat. Denn auch in der laufenden Saison läuft es noch nicht wie gewünscht.

Mehr als zwei Kurzeinsätze in der zweiten Mannschaft standen bis zur Länderspiel-Pause nicht zu Buche.

Gregoritsch: "Er hat sich bei mir bedankt"

"Gerade für ihn freut es mich. Denn er hat zuerst gar nicht geglaubt, dass er dabei ist. Er hat sich bei mir bedankt, weil er nicht damit gerechnet hat, da er zuletzt nicht so die Einsätze hatte", erzählt Werner Gregoritsch.

"Er ist ein Spieler, der viel mitbringt. Auch wenn er zuletzt nicht so viel gespielt hat, er ist ein Guter, auch von der Einstellung her."

Werner Gregoritsch

Der U21-Teamchef glaubt jedoch an das Potenzial Haiders: "Er ist ein Spieler, der viel mitbringt. Auch wenn er zuletzt nicht so viel gespielt hat, er ist ein Guter, auch von der Einstellung her. Unsere Abwehrspieler müssen noch robuster werden. Aber wenn man sieht, wie er das Tor gegen Montenegro gemacht hat - das war nicht so leicht, den so zu nehmen. Mich freut es für ihn, das ist eine super Geschichte!"

In diesem Testspiel bildete Haider übrigens ein Innenverteidiger-Paar mit Rapidler Leopold Querfeld.

Lernen von den Hoffenheim-Österreichern

Auch wenn es zuletzt nicht so lief, glaubt Haider dennoch, dass Hoffenheim etwas vor habe mit ihm:

"Ich habe lange bei den Profis trainiert. Jetzt heißt es natürlich den Fokus darauf zu richten, dass ich wieder fit werde. Dann geht es hoffentlich so weiter, wie es damals war."

Mit Stefan Posch hat schon ein anderer rot-weiß-roter Innenverteidiger den Weg aus dem Hoffenheim-Nachwuchs hoch zu den Profis geschafft. Der A-Team-Spieler ist derzeit an Bologna verliehen, mit Florian Grillitsch ging ein weiterer Landsmann, mit Christoph Baumgartner verbleibt jedoch ein ÖFB-Kicker bei den Profis.

"Zu den Österreichern hatte ich einen guten Draht, als ich oben trainiert habe. Sie haben mir in vielen Situationen weitergeholfen, was ich besser machen kann - auch neben dem Platz. Das war extrem gut", schildert Haider.

Das Ziel bleibt logischerweise, wieder beim Bundesliga-Team Hoffenheims anzudocken. Bis wann das klappen soll? "Ich hoffe, so bald wie möglich!"


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