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Gregoritsch: "Bitterste Niederlage als Trainer"

U21-Auswahl hadert nach Pleite in der Türkei über vergebene Chancen:

Gregoritsch: Foto: © GEPA

Der Traum von der zweiten EM-Endrunden-Teilnahme in Folge ist für das österreichische U21-Nationalteam geplatzt.

In der "Entscheidungspartie" gegen die Nachwuchs-Auswahl der Türkei müssen sich Hannes Wolf & Co. mit 2:3 (1:0) geschlagen geben (Spielbericht>>>). Damit haben die Österreicher mathematisch gesehen keinerlei Chancen mehr, sich unter den fünf besten Zweitplatzierten der Gruppenphase zu platzieren.

Ein Mann ist an diesem düsteren Freitagabend besonders enttäuscht: U21-Nationalcoach Werner Gregoritsch.

Nach der bitteren Pleite zeigt sich der Steirer gefasst: "Es ist sicher meine bitterste Niederlage als Trainer. Ich kann den Burschen keinen Vorwurf machen, sie waren das bessere Team, haben alles gegeben und sich viele Möglichkeiten erspielt. Was gefehlt hat, war die Effizienz und die ist bei so einem Spiel mitentscheidend."

Abschlussschwäche eklatant

(Artikel wird nach dem Video fortgesetzt.)

Die angesprochene mangelnde Effizienz war bereits in den vorangegangenen Partien im Kosovo oder auch gegen England sichtbar. Ein Nationalteam, welches Offensivspieler, wie die gegen die Türkei präsenten Marco Grüll oder Hannes Wolf vorzuweisen hat, sollte sich in Sachen Torabschluss keine Sorgen machen.

Ein Blick auf die Torschützenliste der aktuellen Qualfikation bestätigt aber das aktuelle Leiden in der Offensive. Sandi Lovric führt hier die U21-Auswahl an - der Ex-Sturm-Spieler hat sich aber mittlerweile für Slowenien, das Land seiner Vorfahren, entschieden und ist dort im Nationalteam gesetzt.

Dahinter folgt Marko Raguz, der derzeit aber mit einem Kreuzbandriss außer Gefecht ist. Auch Nicolas Meister - der aufgrund der aktuellen Corona-Lage in St. Pölten keine Freigabe erhielt - oder Christoph Baumgartner, der sich in Hoffenheim in Quarantäne befindet, aber sogar schon im A-Team gesetzt ist, sind nicht Teil des Teams von Coach Gregoritsch.

Erst dann taucht Wolf in der Liste auf - mit seinem Freistoßtor erzielte der Gladbach-Legionär seinen zweiten Treffer in der laufenden Qualfikation. 

 

Danso: "Sind für Nachlässigkeiten bestraft worden"

Generell muss die taktische Match-Auslegung für ein "Do or Die"-Spiel hinterfragt werden. Mit Thurnwald, Klarer, Maresic, Schnegg, Danso und Wöber befanden sich sechs (!) Defensivspieler auf dem Feld, sogar vier gelernte Innenverteidiger. 

Zugegeben - der Kader lässt aufgrund der Corona-Situation und vielen Personalausfällen wahrscheinlich keine andere Ausrichtung zu. Spieler wie Junior Adamu, der sich in der zweiten Liga in Topform befindet, haben durchaus das Potenzial, auch in der Türkei in der Startelf stehen zu dürfen.

Auch Danso sieht die fehlende Chanceneffizienz letztendlich als Grund der verpassten EURO-Quali an: "Wir haben alles reingeworfen, waren vor allem in der ersten Halbzeit sehr dominant und hätten höher führen müssen. Nach der Pause sind wir für Nachlässigkeiten bitter bestraft worden. Es tut mir sehr leid für die Jungs. Ich war schon bei einer U21 EURO und weiß, was es für ein tolles Erlebnis ist. Wir haben leider unsere Ziele nicht erreicht."

"Reicht nicht, eine Generation an guten Fußballern zu haben"

Trainer Werner Gregoritsch schlägt in eine ähnliche Kerbe wie Danso: "Es hat sich gezeigt, dass es nicht reicht, eine Generation an guten Fußballern zu haben. Es gehören viele Kleinigkeiten dazu, denn der Fußball ist nicht vorhersehbar und bringt immer wieder Überraschungen. Es tut mir leid, dass die Burschen nicht die Möglichkeit bekommen, bei einer EURO dabei zu sein."

Somit steht am kommenden Dienstag in der Keine-Sorgen-Arena in Ried nicht mehr als eine mühsame Pflichtaufgabe gegen den Tabellenletzten Andorra an (ab 20:25 im LIVE-Ticker).

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