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Wimmer auch im U21-Team "mehr im Fokus"

Der Bielefeld-Legionär feiert sein Comeback im U21-Team.

Wimmer auch im U21-Team Foto: © GEPA

Für Patrick Wimmer läuft es im Moment rund. 

Der 20-jährige Flügelspieler, der seit vergangenem Sommer bei Arminia Bielefeld unter Vertrag steht, ist bei seiner ersten Auslandsstation binnen kürzester Zeit zum Leistungsträger avanciert. Sogar ein weiterer Klub der deutschen Bundesliga soll den gebürtigen Niederösterreicher schon auf dem Zettel haben (Alle Infos). 

Im Blickpunkt steht Wimmer auch bei Österreichs U21-Nationalteam. Nachdem er zuletzt vier Quali-Spiele der ÖFB-Auswahl verpasste, kehrt er nun rechtzeitig vor den wichtigen EM-Quali-Spielen in Kroatien (25. März) und zuhause in Ried gegen Norwegen (29. März) ins Team von Werner Gregoritsch zurück. 

Dass aufgrund seiner guten Leistungen beim Klub der eine oder andere Blick mehr auf ihn gerichtet sein wird, nimmt Wimmer locker. "Natürlich kann es sein, dass ich mehr im Fokus stehe. Ich denke, meine Leistungen beim Verein waren nicht so schlecht, das haben auch die Fans und Medien in Österreich registriert. Aber für mich ändert sich deshalb nichts. Ich versuche mein Spiel zu spielen und dem Team weiterzuhelfen. Was von außen kommt, spielt für mich keine Rolle", erklärt er im ÖFB-Interview.

Wie Wimmer die EURO-Chancen des U21-Teams einschätzt, liest du im Interview:

Frage: Die Situation für das U21-Team in der EURO-Quali ist nicht einfach. Wie schätzt du eure Chancen ein, es noch in die Playoffs zu schaffen?

Patrick Wimmer: Dass wir gerne in einer komfortableren Situation wären, ist klar. Aber die Ausgangslage ist jetzt so, wie sie ist. Wir haben uns selbst in diese Lage gebracht und müssen das Beste daraus machen, also unsere Spiele gewinnen. Wenn uns das gelingt, dann ist noch alles möglich. Auf mehr haben wir sowieso keinen Einfluss.

Frage: Wie groß ist der Druck, der auf euch lastet? Ihr dürft keine Partie mehr verlieren.

Wimmer: Druck hat man im Profisport ja sowieso immer. Aber darüber dürfen wir uns keine Gedanken machen. Auch in den Spielen, die wir verloren haben, haben wir mit allen mithalten können. Ich bin überzeugt davon, dass wir mit dem Druck fertig werden und alle schlagen können.

Frage: Ihr habt bereits ein Spiel mehr absolviert als die Kontrahenten, wie viel schwerer ist die Situation für euch, weil ihr auf andere angewiesen seid?

Wimmer: Es ist natürlich besser, wenn man sein Schicksal in der eigenen Hand hat. Wenn man auf andere Ergebnisse hoffen und rechnen muss, dann ist das schwierig. Aber wie schon gesagt, die Situation ist jetzt so. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen. Klar ist aber auch, dass die anderen Teams auch noch in direkten Duellen aufeinandertreffen und damit noch Punkte liegen lassen.

Frage: Eure ersten beiden Aufgaben heißen Kroatien auswärts und dann gastiert Norwegen in Ried. Es gibt angenehmere Aufgaben zum Start ins Jahr, oder?

Wimmer: Ich finde es ist für uns Spieler viel besser, dass wir nur noch direkte Duelle haben. So können wir auf dem Platz beweisen, dass die Tabelle so, wie sie aktuell ausschaut, Schwachsinn ist und nicht die Realität widerspiegelt. Es warten noch drei richtig geile Spiele auf uns, in denen wir allen zeigen wollen, was wirklich in uns steckt. Außerdem haben wir noch zwei Heimspiele. Das kann ein Faktor werden, dass wir in den entscheidenden Spielen unsere Fans im Rücken haben.

Frage: Du hast im Oktober und November verletzungsbedingt gefehlt. Wie kam es deiner Meinung nach zu den Niederlagen in Finnland und gegen Kroatien?

Wimmer: Ich tue mich immer schwer damit, aus der Distanz eine Prognose abzugeben, warum etwas nicht so funktioniert hat. Außerdem ist es schon wieder ein paar Monate her (lacht). Ich glaube, dass die Niederlage in Finnland ziemlich unglücklich war. Ähnlich wie die in Norwegen, weil wir eigentlich das bessere Team waren.

Frage: Und was war im Hinspiel der größte Unterschied zwischen euch und Kroatien?

Wimmer: Kroatien war vor allem in der ersten Halbzeit präsenter. Sie waren meistens einen Schritt schneller, so dass wir nicht so in die Zweikämpfe gekommen sind. So ist auch das erste Tor passiert. Überhaupt haben die Kroaten im Hinspiel immer die Tore zum perfekten Zeitpunkt gemacht. Wenn du dann mit 0:2 gegen dieses kroatische Team zurückliegst, wird es eine sehr schwere Partie.

Frage: Was stimmt dich zuversichtlich, dass es im Rückspiel jetzt besser für euch laufen wird?

Wimmer: Dass es unheimlich schwer wird in Kroatien zu gewinnen, dürfte jedem klar sein. Sie sind nicht umsonst noch ungeschlagen und die kroatischen Fans kennt man auch. Sie werden ihr Team lautstark anfeuern. Davon dürfen wir uns aber nicht abschrecken lassen. Wir dürfen uns einfach keinen zu großen Kopf um die Rahmenbedingungen machen, sonst besteht die Gefahr, dass man verkrampft. Wir haben ein richtig starkes Team. Wenn wir von Anfang an fokussiert sind, uns auf unsere Stärken und unsere Spielweise konzentrieren, dann können wir in Kroatien gewinnen. Ich bin absolut von unserer Qualität überzeugt.

Frage: Ihr habt als U21-Team im vergangenen Frühjahr einen Traumstart hingelegt. Im Herbst kam, auch wegen Verletzungspech, der Motor etwas ins Stottern. Was ist passiert?

Wimmer: Das ist schwer zu sagen. Die Niederlage in Norwegen war vielleicht schon so etwas wie ein Schlüsselmoment. Bis dahin lief es wirklich sehr gut für uns als Team. In Norwegen waren wir das klar bessere Team, trotzdem haben wir 1:3 verloren. Wir haben vorne aus unseren vielen Chancen zu wenig gemacht und hinten leichte Gegentore kassiert. Das darf dir in einer Quali nicht passieren. Ich glaube, dass sich von der Art und Weise wie wir Fußball spielen, gar nicht so viel verändert hat. Aber durch das Verletzungspech hatten wir im Herbst eigentlich immer eine komplett neue Mannschaft. Da können gewisse Automatismen nicht so schnell funktionieren. Das erkennt man dann gegen starke Teams wie Kroatien oder Finnland.

Frage: Jetzt ist ein Großteil des Kaders wieder zusammen. Ist das der Schlüssel, um es noch in die Playoffs zu schaffen?

Wimmer: Ich glaube schon, dass unser Lauf im letzten Frühjahr auch damit zu tun hatte, weil wir immer mit dem gleichen Personal in die Lehrgänge gegangen sind. Die Abläufe haben gestimmt, wir waren eingespielt. Jetzt ist eben ein Großteil dieses Kaders wieder zusammen. Das ist ein riesiger Vorteil, weil wir uns alle sehr gut und lange kennen. Das wird man auch sehen, ich bin überzeugt, dass wir anders auftreten werden als zuletzt. Wenn wir unser Potenzial dann auch auf den Platz bringen und die Spiele gewinnen, werden wir auch in die Playoffs einziehen.

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