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Einzelkritik zu Polen gegen Österreich

LAOLA1-Einzelkritik zum EM-Qualifikations-Duell Polen gegen Österreich:

Das ÖFB-Team erreicht im Auswärtsspiel gegen Polen als besseres Team ein torloses Unentschieden.

Das sind die Noten für die ÖFB-Kicker:

LAOLA1 analysiert die Leistung aller ÖFB-Akteure und verteilt Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend).


Foto: © GEPA

CICAN STANKOVIC (RB Salzburg/2 Länderspiele), 90 Minuten, Note: 2

Der Salzburg-Keeper bekam wie bei seinem Debüt das Vertrauen geschenkt – und diesmal durfte er auch sein Können zeigen. War der 26-Jährige gegen Lettland noch beschäftigungslos, war es seiner Glanzparade beim Kopfball von Glik zu verdanken, dass Polen vor der Pause nicht in Führung ging. Es sind diese Reflexe auf der Linie, die Stankovic besonders auszeichnen. Beim schlecht platzierten Kopfball von Lewandowski kurz zuvor war er im Glück, ebenso als Posch vor der Linie rettete. Wenn man die beiden ein wenig wackeligen Szenen in der Schlussphase ausblendet, zeigte Stankovic jedoch, warum er Österreichs (vorübergehende?) Nummer eins ist.


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STEFAN LAINER (Borussia Mönchengladbach/17/0), 90 Minuten, Note: 2

Gilt nicht nur für ihn, aber zu loben sind zu allererst einmal die vielen Meter, teils im Vollsprint, die der Rechtsverteidiger zurücklegen musste. Das "Handball-Spiel", das Österreich teilweise aufzog, lud die Außenverteidiger zu großer offensiver Beteiligung ein. Wenn Polen den Ball eroberte, ging es teilweise blitzschnell – und nicht jeder ÖFB-Kicker nahm es mit dem defensiven Umschaltspiel so genau. Lainer bereitete den Kopfball von Arnautovic ans Lattenkreuz schön vor, hatte dafür bei einem Abschluss nach einem Eckball weniger Glück – da war mehr drin. Ein wenig Glück hatte er jedoch bei seinem Zweikampf mit Grosicki, nach dem die Polen Elfmeter reklamierten. Alles in allem der gewohnt beherzte Auftritt.


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STEFAN POSCH (TSG Hoffenheim/2/0), 90 Minuten, Note: 1

Unerwartetes Startelf-Debüt des Hoffenheim-Legionärs, der den wegen einer Wadenblessur kurzfristig ausgefallenen Martin Hinteregger ersetzen musste. Für den Steirer war es sein 2. Länderspiel, nachdem er in Nordmazedonien zur Pause für den angeschlagenen Aleksandar Dragovic ins Spiel kam. Von Nervosität war bei Posch keine Spur. Die Spielanlage der Polen sieht nicht gerade Dauerdruck auf die Hintermannschaft vor, aber bei den schnellen Gegenstößen heißt es immens aufmerksam zu bleiben. Besonders wichtig war natürlich seine Rettungstat kurz vor der Linie in Minute 52. Wenn am Ende übrig bleibt, dass man ihn trotz seiner Unerfahrenheit auf Länderspiel-Ebene jederzeit bringen kann, sagt dies sehr viel aus.


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ALEKSANDAR DRAGOVIC (Bayer Leverkusen/76/1), 90 Minuten, Note: 1

Der Abwehrchef führte die ÖFB-Viererkette unaufgeregt und souverän. Immer wieder bekam er ein Bein dazwischen oder drängte einen Gegenspieler ab – es sind auch diese "kleinen" Szenen, die der Leverkusen-Legionär gekonnt löste, und das war sehr wertvoll. Alles lässt sich gegen einen Kontrahenten wie Polen und vor allem gegen Lewandowski nicht verhindern, aber die ÖFB-Hintermannschaft verhinderte ziemlich viel. Wunderbar auch sein Pass zur dritten Arnautovic-Großchance. Starke Leistung!


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ANDREAS ULMER (Red Bull Salzburg/14/0), 90 Minuten, Note: 2

Siehe Lainer, was das immense Laufpensum betrifft. Schaltete sich – logischerweise – oft in die Offensive ein. Gerade am Anfang lief viel über links, war dadurch munter eingebunden. Seine letzten Pässe verfehlten vielleicht zu oft einen potenziellen Abnehmer, aber mit diesem Problem stand er im ÖFB-Team nicht alleine da.


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KONRAD LAIMER (RB Leipzig/4/1), bis zur 89. Minute, Note: 2

Gegen den bislang stärksten Gegner seiner Länderspiel-Karriere konnte der ÖFB-Shootingstar das ÖFB-Spiel weniger prägen als bei den Einsätzen davor, seinen Wert aber dennoch unter Beweis stellen. So war er beim Unterbinden der gefährlichen polnischen Konter einer der ÖFB-Kicker, die sich am beherztesten in den Weg stellten. Offensiv probierte er es mit gewohnter Dynamik. Jedoch blieb auch ihm der entscheidende Pass verwehrt – oder auch der entscheidende Abschluss. Bei seinem sehenswerten Hammer in Minute 62 hatte Polen-Goalie Fabianski etwas dagegen. Dennoch: Auch wenn nicht alles gelang, macht es auch in solchen Spielen Spaß zu sehen, wie hier ein Führungsspieler der Zukunft heranreift.


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JULIAN BAUMGARTLINGER (Bayer Leverkusen/70/1), 90 Minuten, Note: 3

70. Länderspiel des ÖFB-Kapitäns, der auf den Tag genau vor zehn Jahren in Rumänien sein Länderspiel-Debüt gefeiert hat. Der 31-Jährige war in dieser Partie ein wichtiger Balance-Spieler, schließlich galt es bei allem Offensivdrang im ÖFB-Spiel die Defensive nicht ganz zu vergessen. Im Spiel nach vorne schlich sich der eine oder andere eher unnötige Fehlpass ein, letztlich war die Präsenz des Routiniers jedoch wichtig.


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VALENTINO LAZARO (Inter Mailand/25/2), bis zur 77. Minute, Note: 3

In der Anfangsphase wurde der Inter-Legionär zu oft rechts liegen gelassen, ehe er mit Fortdauer des Spiels immer mehr Szenen hatte. Einige davon hatten das Potenzial für mehr – so leitete er den Schuss von Arnautovic ans Lattenkreuz mit einem schönen Dribbling ein, auch bei seinem Abschluss aus spitzem Winkel in Minute 34 war mehr drinnen. Wie bei diversen Kollegen war auch sein Aufwand im Spiel nach vorne groß, letztlich blieb das unbelohnt. In Minute 77 von Ilsanker ersetzt.


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MARCEL SABITZER (RB Leipzig/39/6), 90 Minuten, Note: 2

Der Leipzig-Legionär holte sich zuletzt viel Lob für seine ÖFB-Performances ab, diesmal war es ein guter, aber unbelohnter Auftritt. Wobei auch bei ihm mehr drinnen gewesen wäre, wenn das ÖFB-Team die eine ohne andere Szene konsequenter zu Ende gespielt hätte – als Beispiel: In Minute 49 spielte der Steirer Arnautovic bei dessen Top-Chance frei. Schade, dass sein Energieanfall in Minute 33 ebenso nicht zum Erfolg führte wie sein Weitschuss nach einer Stunde. Der Steirer probierte und probierte – der Frust, das das Goldtor nicht gelang, war bei ihm zwischenzeitlich besonders deutlich spürbar.


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DAVID ALABA (Bayern München/71/13), 90 Minuten, Note: 2

Der Bayern-Star lief viel, probierte viel, kombinierte viel, schoss auch hin und wieder – lange Zeit biss jedoch auch er sich die Zähne am polnischen Abwehrriegel aus. Da nutzte es auch wenig, dass es ihn generell auffällig oft in die Mitte zog oder er zwischenzeitlich gleich ganz mit Sabitzer rochierte. Auch bei ihm: Bemüht, aber unbelohnt.


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MARKO ARNAUTOVIC (Shanghai SIPG/83/26), 90 Minuten, Note: 3

So wird es schwierig, Hans Krankl und vor allem Toni Polster einzuholen. Arnautovic hätte dieses Spiel für Österreich entscheiden müssen. Denn die besten ÖFB-Chancen fand der Stürmer vor – in Minute 10 köpft er den Ball ans Lattenkreuz, in Minute 49 scheiterte er perfekt freigespielt an seinem früheren West-Ham-Kollegen Fabianski, ebenso wie in Minute 66 – eine dieser Chancen muss ein Stürmer seiner Klasse verwerten! Ansonsten war Arnautovic viel und oft ins Spiel eingebunden, es haperte an der goldenen, weil entscheidenden Idee. Holte sich bereits früh eine Gelbe Karte für ein hartes Einsteigen ab – eine beinahe übermotivierte Szene.



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STEFAN ILSANKER (RB Leipzig/38/0), ab 77. Minute - zu kurz eingesetzt

Der Leipzig-Legionär ersetzte Lazaro in der finalen Viertelstunde, konnte aber keinen nennenswerten Akzente setzen.


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MICHAEL GREGORITSCH (FC Augsburg/13/2), ab der 89. Minute - zu kurz eingesetzt

Er kam in der Schlussminute anstelle von Laimer ins Spiel.


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