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So erklärt Schöttel Dragovic-Ausbootung

Sportdirektor Peter Schöttel spricht über Ralf Rangnicks ersten ÖFB-Kader.

So erklärt Schöttel Dragovic-Ausbootung Foto: © GEPA

Der erste ÖFB-Kader von Teamchef Ralf Rangnick für die Spiele in der Nations League zeigt die ersten Ideen, die der 63-Jährige für das Nationalteam hat.

Nach der Bekanntgabe des 25-Mann-Kaders meldet sich auch ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel zu Wort, der die Entstehung des ÖFB-Aufgebots erläutert.

"Wir haben einige Video-Meetings mit Ralf Rangnick und Lars Kornetka gehabt, am Ende auch mit Peter Perchtold. Von unserer Seite waren die dabei, die die Nationalmannschaft die letzten Jahre begleitet haben und eng dran waren, wie Robert Almer und Stefan Oesen, auch ich war dabei", umreißt Schöttel die Beteiligten.

"In der heutigen Zeit kann man sehr gut recherchieren, unser Trainerteam hat sehr gute Kontakte nach Deutschland. Dann haben wir unsere Ideen zusammengetragen und dann ist dieser Kader für diese vier Spiele im Juni entstanden", so der Wiener zum weiteren Prozess.

Dragovic enttäuscht

Der große Abwesende im aktuellen Teamkader ist Innenverteidiger Aleksandar Dragovic. Der Serbien-Legionär, der gegen Schottland sein 100. Länderspiel absolviert hat, wird von Rangnick für die ersten vier Nations-League-Partien nicht berücksichtigt.

"Das war wahrscheinlich die schwierigste Personalentscheidung. 'Drago' hat 100 Länderspiele, ist natürlich enttäuscht, dass er nicht im Kader ist. Wir haben auf dieser Position extrem viele gute Spieler, die in Top-Ligen spielen und dort ihre Leistung bringen", erklärt Schöttel, der die Tür für den 31-Jährigen offen halten will.

"Weil wir Drago sehr gut kennen, hat sich Ralf dazu entschlossen, diesen Lehrgang zu nutzen, um die anderen zu sehen. Ich möchte betonen, das ist eine Entscheidung für diesen Lehrgang. Er ist ja auch auf Abruf."

Auch Kapitän außen vor

Neben Dragovic fehlt mit Kapitän Julian Baumgartlinger eine weitere wichtige Persönlichkeit. Der 34-Jährige, der Bayer Leverkusen im Sommer verlassen wird, konnte verletztungsbedingt nur sechs Bundesligaspiele in der abgelaufenen Saison absolvieren. Dieses Argument führt Schöttel im Bezug auf das Fehlen des Mittelfeldspielers auch ins Feld.

"Er hat in den letzten eineinhalb Jahren enorm viel Verletzungspech gehabt, hat kaum gespielt. Er ist im letzten Spiel bei Leverkusen zwar eine Stunde reingekommen, aber wir sind der Meinung, dass Spiele gegen den Weltmeister, Vizeweltmeister und zweimal Dänemark schwierig sind für jemanden, der gar nicht auf 100 Prozent sein kann. Deswegen ist er diesmal auch nur auf Abruf", resümiert der ÖFB-Sportdirektor.

Auf das ÖFB-Team sieht Schöttel auch eine Umstellung zukommen. Dabei nimmt sich der Wiener auch selbst in die Pflicht, will die kommenden Veränderungen für die Kicker so reibungslos wie möglich gestalten.

"In den nächsten Tagen liegt es an uns, die um die Mannschaft arbeiten, alles zu organisieren, dass der Beginn gut funktioniert. Es ist schon eine große Umstellung. Es waren viereinhalb Jahre mit Franco Foda und seinem Team, jetzt kommt Ralf Rangnick ganz sicher mit anderen Ideen und anderer Ansprache", erklärt der ehemalige Teamspieler.

"Das Gesamte zu verbinden, mit dem anderen Betreuerstaff und mit der Mannschaft, das muss uns halt so rasch wie möglich gelingen. Das können wir tun, die für die Rahmenbedingen zuständig sind. Ansonsten freue ich mich, wenn es am Sonntag losgeht, wenn wir uns alle in einem Raum gegenüberstehen und den Lehrgang planen."

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