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Salzburg-Plädoyer für Stankovic: "Ein Top-Tormann"

Mitspieler und Trainer drücken Unverständnis über Stankovics Nicht-Nominierung aus:

Die Nicht-Nomierung von Cican Stankovic für den nun wohl ohnehin hinfälligen 43-köpfigen Großkader des ÖFB-Teams schlägt weiterhin hohe Wellen.

Der 28-jährige Schlussmann des FC Red Bull Salzburg zeigte sich zuletzt öffentlich "sehr verärgert" darüber, nur auf der Abrufliste von Franco Foda zu stehen und hinter Daniel Bachmann (Watford), Heinz Lindner (Basel), Pavao Pervan (Wolfsburg), Alexander Schlager (LASK) und Jörg Siebenhandl (Sturm Graz) nur die aktuelle Nummer sechs im ÖFB-internen Tormannranking zu sein.

Beim Bundesliga-Spitzenspiel zwischen Salzburg und dem LASK stand Stankovic deshalb besonders im Fokus. Der 28-Jährige hielt seinen Kasten beim 1:0-Erfolg seiner "Bullen" (Spielbericht>>>) sauber und verweigerte danach ein Fernseh-Interview.

"'Cic' hat das Reden auf dem Platz erledigt. Er hat wieder super gespielt", stellt sich Coach Jesse Marsch stellvertretend für Stankovic dem Interview bei "Sky".

Marsch: "Stankovic ein Top-Top-Torhüter"

Marsch vertraut seit seinem Amtsantritt in der Mozartstadt im Sommer 2019 auf Stankovic und stärkte dem 28-Jährigen nach Patzern oftmals den Rücken. Auch in dieser, für den als sensibel geltenden Stankovic schwierigen Woche stand der US-Amerikaner seinem Schützling zur Seite.

"Wir haben unter der Woche über dieses Thema gesprochen. Die Mannschaft hat Cican total in dieser Situation unterstützt. Wir finden alle, dass er ein Top-Top-Tormann ist", wiederholt Marsch sein Plädoyer von unter der Woche, als er Stankovic als "besten Torhüter Österreichs" bezeichnete.

(Text wird unter VIDEO fortgesetzt)

Kristensen: "Haben ein super Gefühl mit Cican"

Tatsächlich dürfte der Teamgeist in Salzburg gut funktionieren. Auch Rasmus Kristensen springt nach dem Spiel gegen den LASK für seinen Schlussmann in die Bresche. "Als Verein, als Salzburg sind wir eine große Familie und unterstützen natürlich Cican. Er hat super für uns gespielt", sagt der Däne.

Auch Kristensen kann nicht verstehen, warum es Stankovic nicht in die ÖFB-Auswahl schaffte: "Für mich ist es schwierig zu verstehen, warum er nicht beim Nationalteam dabei ist. Ich bin natürlich nicht der Nationaltrainer von Österreich, aber ich verstehe es nicht, weil er immer super für uns spielt. Heute hatte er auch ein paar wichtige Situationen. Cican ist immer da, wir haben ein super Gefühl mit Cican."

Gegen den LASK ließ sich Stankovic tatsächlich nichts zu Schulden kommen. Gegen offensiv diesmal eher zahnlose Linzer war der vierfache ÖFB-Teamspieler zwar nicht oft gefordert, wenn er gebraucht wurde, war er allerdings zur Stelle.

Schlager wieder die ÖFB-Nummer-eins?

Sein Gegenüber im Linzer Kasten, Alexander Schlager, musste sich hingegen mit einigen Paraden auszeichnen. Anders als Stankovic schaffte es der LASK-Goalie erneut in den Kader von Franco Foda und wird wohl auch nach der Reduktion auf 23 Spieler darin zu finden sein.

Schlager hütete drei Mal den ÖFB-Kasten und galt lange als die kommende Nummer eins für die EURO. Zuletzt musste sich der 25-Jährige allerdings hinter Pavao Pervan anstellen. Pervan, pikanterweise Schlagers Vorgänger im LASK-Kasten, hat in dieser Saison allerdings erst drei Pflichtspiele für den VfL Wolfsburg bestritten. Gut möglich also, dass sich Franco Foda auf im Saft stehende Stammspieler wie Watford-Keeper Daniel Bachmann oder eben Schlager für die anstehenden schwierigen Aufgaben festlegen könnte.

"Natürlich fahre ich mit Ambitionen (zum Nationalteam) hin, ich bin froh, dass ich dabei sein kann, werde auch dieses Mal Gas geben", hofft Schlager darauf, wieder als Nummer eins ins ÖFB-Tor zurückzukehren. Allerdings: "Die Entscheidung liegt nicht bei mir, deshalb kann ich es auch nicht beeinflussen."

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