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Kvilitaia: "Österreich wird nicht dabei sein"

Der georgische Rapid-Legionär will die ÖFB-Hoffnungen endgültig beenden.

Kvilitaia: Foto: © GEPA

Gewohnte Stadt, anderes Trikot. Rapid-Legionär Giorgi Kvilitaia will am Dienstag beim Spiel seiner Georgier gegen Österreich (20:45 Uhr, im LIVE-Ticker) die Hoffnungen des ÖFB-Teams endgültig beenden.

"Die Österreicher werden nicht bei der WM dabei sein, weil sie gegen uns verlieren werden", sagt der Stürmer mit einem Augenzwinkern. Realistisch sieht der 23-Jährige Rot-Weiß-Rot aber als Favoriten.

"Unsere Chancen stehen 40:60. Die Österreicher sind sehr stark, derzeit sicher stärker als wir."

Mit David Alaba und Marko Arnautovic verfüge Österreich über zwei Stars, aber ebenso über ein gutes Kollektiv.

Ein bekanntes Umfeld

Kvilitaia bot beim 1:1 gegen Irland in Tiflis eine gute Leistung, musste aber fünf Minuten vor dem Ende mit einer Oberarmverletzung ausgetauscht werden. Diese ist auskuriert, der Rapidler ist wieder fit und für das Match gegen den ÖFB bereit.

Die WM-Chancen der Georgier sind drei Runden vor Schluss bei neun Punkten Rückstand auf den Zweiten Irland und klar schlechterer Tordifferenz noch geringer als jene der Österreicher. Dennoch sind die Osteuropäer motiviert, zumindest die Chancen des Gegners zu beenden.


VIDEO - Die Highlights Wales gegen Österreich:

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Dazu will der Angreifer, der das 1:2 seiner Auswahl gegen das ÖFB-Team vor einem Jahr in Tiflis wegen mangelnder Fitness versäumt hat, einen wesentlichen Beitrag leisten. "In Wien mit meinem Nationalteam gegen das Nationalteam meiner Wahlheimat zu spielen, ist eine zusätzliche Motivation für mich", betont Kvilitaia, der mit Rapid auch regelmäßig auf einem Trainingsplatz beim Happel-Stadion übt.

Georgien ist immer wieder lästig

Die georgische Auswahl schaffte es zwar noch nie zu einem großen Turnier, sorgt aber mit schöner Regelmäßigkeit für Überraschungen. Das bekam in dieser Qualifikation neben Irland auch Wales vor eigenem Publikum zu spüren, wo es ebenfalls ein 1:1 gab.

Auch die ÖFB-Auswahl hatte beim 2:1 vor einem Jahr in Georgien, dem bisher einzigen Duell beider Länder, große Mühe. In der FIFA-Weltrangliste liegt Georgien auf Rang 112, Österreich auf 37.

Die Qualifikation für die EM 2016 beendete die Truppe auf Platz fünf. Neben zwei Erfolgen über Gibraltar wurde in Tiflis auch Schottland besiegt, außerdem stellte man Deutschland in beiden Partien (0:2/h, 1:2/a) phasenweise vor nicht unerhebliche Probleme.

Im Juni 2016 wurden sogar die Spanier in einem Testmatch in Getafe bei deren EM-Generalprobe mit 1:0 besiegt.

Gut begonnen, stark nachgelassen

Nach der Unabhängigkeit von der Sowjetunion erfolgte 1992 der Beitritt des 3,7-Millionen-Einwohner-Landes, das geografisch zu Asien gehört, zur FIFA und zur UEFA.

Die ersten Pflichtspiele bestritt man im Rahmen der Qualifikation für die EM 1996 - dabei gelang unter anderem im November 1994 ein 5:0 über den jetzigen Gruppenkontrahenten Wales, was bis zum 6:0 über die Färöer im August 2006 Georgiens höchsten Pflichtspiel-Sieg bedeutete.


VIDEO - Schladishvilis Rückblick auf den Trip nach Georgien:

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Die Quali für die Europameisterschaft 1996 wurde auch dank eines 2:1 über den damaligen WM-Vierten Bulgarien auf Rang drei abgeschlossen. So gut war die georgische Auswahl in keiner der darauffolgenden Qualifikationen mehr platziert.

Dennoch schaffte man Achtungserfolge wie zum Beispiel Punktgewinne gegen Italien, Russland, Dänemark, die Türkei oder die Ukraine.

Kvilitaia fast schon der Star

Seit März 2016 wird die Mannschaft vom Slowaken Vladimir Weiss betreut. Als georgische Teamchefs fungierten in den vergangenen Jahren schon einige prominente Persönlichkeiten wie Alain Giresse, Klaus Toppmöller oder Hector Cuper. 2008 sprang der frühere Ried-und Sportklub-Trainer Petar Segrt interimistisch ein.

Spieler von absoluten Top-Klubs sucht man im aktuellen georgischen Kader vergeblich. Lok-Moskau-Verteidiger Solomon Kvirkvelia wird als teuerster Spieler des aktuellen Kaders mit einem Marktwert von 3,5 Millionen Euro geführt, Rapid-Stürmer Giorgi Kvilitaia soll immerhin eine Million Euro wert sein.

Dessen Ex-Club Dinamo Tiflis setzte sich 1981 - damals noch als sowjetischer Verein - in der ersten Runde des Cups der Cupsieger gegen den GAK durch, die darauffolgenden sechs Europacup-Duelle zwischen georgischen und österreichischen Vertretern gingen allesamt an die Alpenrepublik.

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