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Nach Ronaldo-Kritik: ÖFB-Spieler verteidigen Rangnick

Das Interview von Cristiano Ronaldo sorgt auch beim Nationalteam für Gesprächsstoff.

Nach Ronaldo-Kritik: ÖFB-Spieler verteidigen Rangnick Foto: © GEPA

Die österreichischen Fußball-Nationalspieler Xaver Schlager und Christoph Baumgartner verteidigen ihren Teamchef Ralf Rangnick gegen die heftige Kritik von Cristiano Ronaldo.

Der Manchester-United-Star hatte Rangnick, in der Vorsaison Interimscoach des Clubs, in einem Rundumschlag-Interview die Kompetenz als Trainer abgesprochen. "Ich kenne Cristiano Ronaldo nicht persönlich. Keine Ahnung, was ihn da geritten hat", sagt Schlager am Montag im ÖFB-Teamcamp in Marbella.

"Als Fußballer sollte man alles spielen können"

Der Leipzig-Legionär, der in seinen Anfangsjahren in Salzburg unter Sportdirektor Rangnick großgeworden ist, wollte die Aussagen über den Deutschen nicht weiter kommentieren. "Jeder weiß, wie viel Einfluss er in Österreich, bei RB Leipzig und auch in Salzburg gehabt hat", erinnert der 25-Jährige. "Er war überall erfolgreich", meint Schlager. "Er ist ein sehr großer Fachmann, der den Fußball auch ein Stück weit verändert hat."

Das Gegenpressing, das auch die Red-Bull-Teams praktizieren, wurde von Rangnick mitgeprägt. Schlager kam damit bereits in jungen Jahren in Berührung, gilt als einer der Paradespieler dafür. Rangnick hat den Mittelfeldmann auch in allen seinen sechs bisherigen ÖFB-Länderspielen in der Startformation aufgeboten - als einzigen Akteur. "Wenn man etwas von klein auf macht und spielt, tut man sich wahrscheinlich leichter", sagt Schlager. "Im Endeffekt muss man aber immer seine Leistung bringen."

Jede Spielphilosophie habe ihre Berechtigung, meint Leipzigs Siegestorschütze vom Ligaspiel am Samstag bei Werder Bremen (2:1). "Es heißt auch nicht, dass etwas Neues schlecht ist. Als Fußballer sollte man soweit sein, alles spielen zu können." Ronaldo tat sich mit den Anforderungen von Rangnick aber offenbar schwer - obwohl der fünfmalige Weltfußballer unter ihm bei United noch Stammspieler war.

Baumgartner sieht "Frust" aus Ronaldo sprechen

Auch Christoph Baumgartner stellt sich hinter seinen Teamchef. "Er hat schon bewiesen, dass er nicht nur Vereine aufbauen kann, wie er es mit uns in Hoffenheim, bei Leipzig, in Salzburg oder bei Red Bull allgemein gemacht hat. Sondern er hat auch als Trainer schon große Erfolge gefeiert", meint der Offensivmann. "Von dem her spricht auch ein bisschen der Frust aus Cristiano Ronaldo."

Baumgartner selbst hat mit Hoffenheim zwar zuletzt drei Liga-Niederlagen in Folge kassiert, in den jüngsten beiden Partien gegen Frankfurt (2:4) und Wolfsburg (1:2) gelang ihm aber jeweils ein Tor.

Von Urlaubsreife ist beim 23-Jährigen - nicht zuletzt mangels Europacup-Zusatzbelastung im Herbst - nichts zu merken. "Ich fühle mich echt gut, in den letzten Wochen ist es gut gegangen. Ich habe gute Spiele gezeigt", meint der Niederösterreicher, der auch im bisher letzten ÖFB-Länderspiel im September gegen Kroatien (1:3) getroffen hat.

Die Trainingswoche in Andalusien solle in erster Linie zur Weiterentwicklung genutzt werden. Es ist der dritte Lehrgang unter Rangnick, der das Team Ende Mai übernommen hat. "Es geht darum, den ganzen Plan, das ganze Vorhaben, die Spielidee des Trainers einfach noch besser in die Köpfe und in die Beine reinzubekommen", erklärt Baumgartner. Schlager formuliert es so: "Wir wollen unsere Spielphilosophie verfestigen." Jene von Ralf Rangnick.

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