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Köln- und Baumgart-Euphorie steckt Kainz an

Florian Kainz mit breiter Brust auf Färöer. Was Kult-Trainer Baumgart aus ihm rauskitzelt:

Köln- und Baumgart-Euphorie steckt Kainz an Foto: © getty

Florian Kainz strahlt über beide Ohren.

Mit so viel Selbstvertrauen und Zuversicht ist er schon lange nicht mehr zum ÖFB-Team gereist, das Spiel gegen die Färöer kann kommen (Samstag, ab 20:45 Uhr im LIVE-Ticker). Die aktuelle Situation beim 1. FC Köln ist wie Balsam auf der geschundenen Seele nach Verletzungspause, viel Rotation und Trainerwechsel.

Ausgerechnet Letzteres hat in der Domstadt wahre Begeisterungsstürme ausgelöst. Unter Kult-Trainer Steffen Baumgart ist der oftmals als Abstiegskandidat gehandelte Traditionsverein nicht wiederzuerkennen, thront auf Platz sechs der deutschen Bundesliga und musste wie unter anderem der FC Bayern erst eine Niederlage hinnehmen.

Mittendrin Kainz, der zum Stammspieler avancierte und gerade so richtig Spaß am Kicken hat. "Ich komme mit sehr viel Freude und Selbstvertrauen. Beim Verein läuft es momentan sehr gut für uns, für mich persönlich auch. Aber ich weiß meine Rolle beim Nationalteam schon einzuschätzen, weiß, dass ich in den letzten Spielen nicht immer Startelf-Kandidat war, aber habe versucht, dass ich mich voll reinhaue und der Mannschaft helfe, wenn ich reingekommen bin. Aber ich bin einer von mehreren Kandidaten, die spielen können. Wenn ich spielen würde, bin ich auf jeden Fall bereit."

Kainz sehnt erstes Tor im ÖFB-Team herbei

Noch gebe es nichts zu vermelden. Der 28-jährige Mittelfeldspieler geht aber mit großer Vorfreude in das Auswärts-Länderspieldoppel gegen die Färöer und Dänemark.

"Es ist wieder eine Chance, einiges gutzumachen. Wir fliegen auf die Färöer, um drei Punkte zu holen", gibt Kainz die Marschroute vor. 18 Einsätze für die rot-weiß-rote Auswahl hat der Ex-Bremen-, -Rapid und Sturm-Kicker bereits auf seinem Konto. Über die Torausbeute hüllt der Blondschopf lieber noch den Mantel des Schweigens.

Ob er seinen Premierentreffer im ÖFB-Team herbeisehnt? "Auf jeden Fall sehr. Gerade für mich als Offensivspieler ist es natürlich nicht zufriedenstellend, dass ich noch kein Tor habe. Das ist auf jeden Fall ein Ziel von mir, dass ich demnächst - am besten am Samstag - ein Tor erziele."

In der deutschen Bundesliga läuft es in der aktuellen Saison besser. In sieben Liga-Spielen stand er sechs Mal in der Startelf, fehlte nur ein Mal mit einer Gelb-Rot-Sperre und hat bereits einen Doppelpack vom ersten Spieltag gegen Hertha BSC auf der Haben-Seite.

Kult-Trainer Baumgart: "Sieht, was er für Euphorie entfacht hat"

Trainer Baumgart scheint ein Fan von Kainz zu sein und dieser dankt es ihm mit Leistung. Der ÖFB-Teamspieler ist aber nicht der einzige, den der Ex-Profi auf ein neues Level gebracht hat.

Mit seiner coolen Art und kultigen Sprüchen belebt der Kölner Neo-Cheftrainer die deutsche Bundesliga. Sein Anteil am Erfolgslauf ist riesig, wie Kainz auf LAOLA1-Nachfrage bestätigt.

"Er ist sehr wichtig für uns als Team, für den ganzen Verein, die Stadt. Man sieht auch, was er für eine Euphorie entfacht hat. Er reißt die Menschen mit und die ersten Spiele hat es echt sehr gut funktioniert."

"Er ist sehr wichtig für uns als Team, für den ganzen Verein, die Stadt. Man sieht auch, was er für eine Euphorie entfacht hat. Er reißt die Menschen mit und die ersten Spiele hat es echt sehr gut funktioniert. Wir sind jetzt am sechsten Platz und ich glaube, es ist auch für den Zuschauer ganz cool anzuschauen, wie wir spielen, weil immer viel los ist. Bis jetzt macht es sehr viel Spaß."

Auch aus ihm kitzelt Baumgart die nötigen Prozente heraus, wodurch Kainz bisher einen starken Eindruck hinterließ. "Er hat von Anfang an viel mit mir geredet und mir ein gutes Gefühl gegeben. Für mich war es halt auch sehr wichtig, dass ich die ganze Vorbereitung mitgemacht habe, damit ich wieder auf ein gutes Fitness-Niveau komme, da ich letztes Jahr doch lange raus war und die letzten Spiele ohne Vorbereitung gemacht habe."

Mit Schaub im Kölner Tandem gegen Färöer?

Vergessen ist ein verkorkstes Jahr. Aufgrund einer Knie-Operation verpasste der Mittelfeld-Motor große Teile der vergangenen Saison und konnte sich erst im Frühjahr wieder langsam herantasten.

"Ich fühle mich körperlich sehr gut und auch meine Position ist jetzt ein bisschen eine andere. Wir spielen jetzt mit Raute, mit mir auf der Achterposition. Beim Verein läuft es momentan sehr gut", strahlt Kainz vor Zuversicht.


VIDEO - Frankfurt schockt den FC Bayern:


Auch Louis Schaub, der eigentlich schon keine Zukunft mehr bei den Geißböcken hatte, blüht neu auf und nützte seine Chance mit bereits sechs wenn auch kurzen Einsätzen, einem Tor und einem Assist.

Gut möglich also, dass das eingespielte Duo auch im Duell mit den Färöer gemeinsam auf dem Platz steht, vielleicht sogar in der Startelf. "Louis ist sicherlich auch ein Startelf-Kandidat, ist auch sehr gut drauf und kommt mit einem Erfolgserlebnis zum Team. Aber ich weiß nicht, ob es so ein großer Vorteil wäre, wenn wir zusammenspielen. Es wäre sicherlich kein Nachteil, aber er wäre einer von zehn anderen Mitspielern. Aber jeder von uns weiß, was er am Platz bringen muss. Louis ist sicher einer, mit dem ich sehr gerne zusammenspiele. Wenn wir beide in der Startelf stehen würden, würde mich das natürlich freuen."

Kainz kennt Teamchef schon lange: "Franco kann damit umgehen"

Während Baumgart beim 1. FC Köln fest im Sattel sitzt, weht ÖFB-Teamchef Franco Foda rauer Wind entgegen. Kainz kennt ihn schon lange, blickt auch auf gemeinsame Zeiten bei Sturm Graz zurück.

Die Trainer-Diskussion wird seiner Meinung nach jedoch von außen herangetragen und sei intern nicht wirklich ein Thema. Trotzdem glaubt er nicht, dass sich Foda davon beeinflussen lässt.

"Ich glaube, Franco kann damit sehr gut umgehen. Bei uns in der Mannschaft ist das eigentlich kein Thema, wir versuchen uns auf unsere Aufgaben zu konzentrieren, versuchen, dass wir positiv an die nächsten Spiele herangehen", bestätigt Kainz, der betont, dass auch Uralt-Geschichten von "Färöer-Pepi" sowie dem Debakel gegen die Färöer keine Rolle für das Team spielen. "Wir schauen, was jetzt passiert. Natürlich weiß man, dass da einmal was war, das ist aber nicht wirklich ein Thema bei uns."

Dass es kein Spaziergang wird, ist allen Beteiligten bewusst. Worauf es ankommt, macht Kainz noch einmal klar: "Sie sind sehr kompakt, stehen tief und verteidigen gut. Da wird es darauf ankommen, dass wir den Ball schnell laufen lassen, schnell hinter die letzte Kette kommen, viele tiefe Wege machen, ein gutes Kombinations- und Positionsspiel haben, damit wir die zweiten Bälle abfangen können. Wir sind schon sehr gut darauf eingestellt. Ich bin sehr optimistisch, dass wir das gut lösen werden."

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